Dreiste Abzocke am Telefon!

Gauner werden immer dreister und drängen Telefonbesitzer zum JA-SAGEN!


"Können Sie mich hören?", fragen seit Kurzem Telefondiebe ihre Opfer - nur um ein klares "Ja" zu hören.

Denn sobald sie das hören, manipulieren sie den Mitschnitt so, dass es sich anhört, als wäre ein Vertrag abgeschlossen worden. Meist sprechen die Telefondiebe mit osteuropäischem Akzent. In den Gesprächen geht es meist um Meinungsumfragen, wie die folgende, die bei heute.de mitgeschnitten wurde.

Ich würde gerne ein paar Fragen zum Thema Energiekosten stellen, beginnt das Gespräch. Mit dem richtigen Stromanbieter könne man ja eine Menge sparen. "Es wird sich für Sie lohnen", behauptet die Dame am Telefon. "Geht es für Sie in Ordnung, wenn das Gespräch elektronisch mitgeschnitten wird? Nur zur Qualitätssicherung! Das machen wir immer so. Ja?"

Wer nun diese Frage nicht mit "Ok" oder "Geht in Ordnung" (am besten wäre sowieso sofort aufzulegen), sondern mit einem deutlichen "Ja" beantwortet, hat schon verloren. Denn hier geht es keinesfalls um eine Umfrage. Man will lediglich den Gesprächspartner dazu bringen, laut und deutlich "Ja" zu sagen. Hinterher wird das Gespräch so geschickt zusammengeschnitten, dass der Eindruck entsteht, als habe der Angerufene per Telefon einen Vertrag abgeschlossen und ein teures Produkt bestellt.

Auch hierzulande sind diese Gauner bereits aktiv. Sie rufen arglose Telefonbesitzer an und stellen dabei Fragen wie etwa "Sind Sie Herr Maier?" oder "Können Sie mich hören?", die man letztlich nur mit "Ja" beantworten kann. Dabei werden die Opfer keinesfalls willkürlich ausgewählt. Denn die Angerufenen werden mit richtigem Namen angesprochen. Auch die Adressen sind den Telefonabzockern bekannt.

Das IT-Nachrichtenporta Heise Online berichtet von einem Fall aus Baden-Württemberg, in dem nach dieser Masche vorgegangen wurde. Der Anrufer habe angegeben, für eine italienische Firma anzurufen. Dann habe er penetrant versucht, dem Telefonbesitzer ein "Ja" zu entlocken. Nachdem der Angerufene aufgelegt hatte, rief der Betrüger zurück und kündigte eine Rechnung über 125 Euro an.

Hier gilt: In keinem Fall zahlen!

Grundsätzlich können Verträge auch per Telefon abgeschlossen werden. In den geschilderten Fällen sei aber überhaupt kein Vertrag zustande gekommen, meinte dazu Rechtsanwältin Christine Steffen von der Verbraucherzentrale NRW auf Nachfrage von heute.de. Ohne wirksamen Vertrag bestehe auch keine Zahlungspflicht. Der Angerufene müsse also nicht zahlen. Sollten es die Telefongauner auf die Spitze treiben und vor Gericht gehen, müsste die Echtheit der Aufnahme bestritten und im Zweifel ein Sachverständiger hinzugezogen werden, sagte Steffen.

Und wie verhält man sich generell bei Anrufen von Unbekannten, die einen verdächtigen Eindruck machen? Am besten Fragen nicht einfach mit "Ja", sondern immer im ganzen Satz zu beantworten. Zum Beispiel: "Können Sie mich hören?" mit "Ich höre Sie". Zudem sollte man dem Anrufer in bestimmtem Tonfall zu verstehen geben, dass man kein Interesse hat.

Im Zweifelsfalle legen Sie einfach auf.

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