So NICHT, sagt Mutter Natur

Noch ist er ja nicht ganz fertig, der neue Liezener Bahnhof, doch es regt sich schon was Grünes.

Eigentlich sind es ja nur topmoderne Bahnsteige mit Lift und Unterführung, weil das schöne alte Bahnhofsgebäude der Abrissbirne weichen musste. Aber, na ja, die Neuzeit ist eben Betonzeit, und dabei wird oftmals auf das Notwendigste reduziert.

Soll heißen: lange betonierte Bahnsteige mit Lautsprecheranlagen, ein Glaslift, um gefahrlos unter den Schienensträngen selbige zu erreichen oder in die Schönaustraße zu gelangen. Auf dem Bahnsteig ein einsames Glashäuschen, um als Bahnreisender Wind und Regen zu trotzen und ein überdachter Wartebereich, für die schöneren, die wärmeren Tage.

So weit, so gut. Doch Mutter Natur scheinen diese mausgrauen Betonpisten zur Personenbeförderung nicht sonderlich zu gefallen. An manchen Stellen regt sich deshalb schon zartes Grün aus den löchrigen Betonquadern. Blattwerk und Gräser auf der Nordseite, ein kleiner Föhrenzweig auf der Südseite gieren an den Bahnsteigseiten nach Licht, Sonne und Feuchtigkeit.

Herrlich anzuschauen und man erfährt eidringlich, welche Kraft Mutter Natur aufzuwenden im Stande ist, um ein wenig Grün in unseren grau betonierten Alltag zu bringen.

Ja, ja, der Mensch denkt, Mutter Natur schenkt.