Die Huskys von Hohentauern!

Empfehlung Die Huskys von Hohentauern!
Müssen die Wölfe von Hohentauern weg?

Jede Situation kann man von verschiedenen Seiten betrachten, das scheint ganz besonders bei der Geschichte rund um die Husky – Ranch von August F. so zu sein.

Während aus dem fernen Graz Vorwürfe der Vernachlässigung über eine Tageszeitung kommen, selbsternannte Tierretter vor Ort für Chaos sorgen und Bewohner im nahen Hohentauern Angst vor ausgebüchsten Hunden haben, sprechen Andere von sensationeller naturnaher Haltung und artgerechter Lebensweise für das große Husky-Rudel.

Die Vorwürfe lauten:

Der Mann hält viel zu viele Hunde in seinem Areal. Die Tiere brechen teilweise aus dem Gehege und streunen durch die Gegend. Dabei sind schon Haustiere gerissen worden.

Die Leute haben Angst vor diesen Tieren.
Die Tiere sind verwildert, halb verhungert und werden tagelang nicht versorgt.
Die Hunde sind nicht markiert und nicht geimpft und vegetieren in den Gehegen dahin.
Dem Mann sind bereits Tiere abgenommen worden.
Die Tiere vermehren sich unkontrolliert.

Was bisher passiert ist:

Über Facebook und andere Medien wird zu Geld- und Futterspenden für die Hunde aufgerufen und Stimmung gegen den vermeintlichen Unmenschen gemacht, der arme Hunde vernachlässigt und hungern lässt. In verschiedenen Tierheimen wurden Hunde untergebracht – aber es wurden keine Tiere von offizieller Seite „abgenommen", sondern der Besitzer hat sich freiwillig von den Tieren getrennt. Gutmeinende, aber ahnungslose Tierschützer haben ein Tor des Zuchtareals aufgebrochen und Tiere entkommen lassen. Dieselben Personen haben Tierfutter in Säcken in das Areal geworfen und gefilmt, wie sich die Hunde auf das Futter und aus Futterneid auch auf Rudelmitglieder gestürzt haben, wodurch viele Tiere Bisswunden erlitten haben. Die Hunde haben aus Fressgier auch Teile der Verpackung verschlungen und erlitten dadurch und durch das ungeeignete Futter wochenlangen Durchfall, wodurch einige Gewicht verloren haben. Jäger haben entkommene Hunde – zu Recht – erschossen und Haustiere wurden Opfer des Jagdtriebes der Huskys.

Der Züchter August F. hat inzwischen vom Stift Admont (Besitzer der Liegenschaft, auf der die Husky-Ranch errichtet wurde) die Kündigung des Pachtvertrages erhalten und muss bis Ende September die Tiere weggeben und innerhalb eines Jahres alle errichteten Anlagen entfernen. Eine Bürgerversammlung in Hohentauern wurde abgehalten und viele Bewohner brachten ihre Bedenken und Ängste zum Ausdruck.

Die Frage: Ist Gustl F. ein Tierquäler, ein Spinner dem seine Viecher egal sind, ein herzloser Hundehändler oder ein Idealist, der eigene Wege geht und von den „normalen" Hundehaltern und Tierfreunden nicht verstanden wird? Ist ein Husky vergleichbar mit dem allgemeinen Haushund, die wir Alle zu kennen glauben?

Darüber soll und darf nicht geurteilt werden, ohne mit dem Betroffenen persönlich Kontakt aufgenommen zu haben und deshalb bin ich im Auftrag von BLO24.at zu einem „Lokalaugenschein" in die schöne Berggemeinde Hohentauern gefahren. Nicht ohne vorher einen Besuch im Tierheim Trieben zu machen, um die vier Huskys zu besichtigen, die dort „eingezogen" sind. Zu sehen waren vier schöne Tiere, die keinerlei abnormales Verhalten zeigten, allerdings etwas scheu und zurückgezogen von den anderen Hunden waren, da die Umsiedelung erst vor kurzer Zeit passiert war und den Huskys ihr „Stamm-Rudel" fehlt. Der Leiter des Tierheimes bestätigte, dass die Tiere freiwillig bei ihm abgegeben wurden, geimpft und gechippt werden und an geeignete Plätze weitergegeben werden. Sie wurden auch tierärztlich kontrolliert und es wurden keine Mangelerscheinungen festgestellt.

Also auf ins Husky – Lager nach Hohentauern.

Idyllisch an einen steilen Hang geschmiegt, auf den Ersten Blick ein wenig wie ein Fort im wilden Westen angelegt – und verdächtig ruhig. Hier sollen über siebzig halbwilde Hunde hausen? Also hören kann man sie nicht. Nachbars Wuffi macht mehr Krawall, wenn ein fremdes Fahrzeug auf den Hof fährt. Dann der Erste Kontakt mit dem „Gustl". Auch die Tochter Sandra ist vor Ort und hilft mit – es wird die Fütterung vorbereitet, da ist jede helfende Hand angenehm.

Ewas resigniert, mit ruhiger Stimme – ein wenig müde wirkend ob der vielen Anschuldigungen und Feindseligkeiten, die da über ihn gesagt und geschrieben werden - immer wieder seine Tiere berührend, gibt der Mann seine Antworten auf die gestellten Fragen.

Aus der Sicht des Hundehalters:

Seit ca. 15 Jahren bin ich hier mit meinen Tieren, erst in der letzten Zeit gibt es immer wieder Beanstandungen und verbale Attacken über verschiedene Medien (vorwiegend via Internet ausgelöst). Ja, es sind zu viele Hunde hier und ich bin bereit und gewillt „mein Rudel" zu verkleinern, aber schau sie dir doch an – wen soll ich behalten, wen soll ich weggeben? Es sind ja auch viele da, die hier einfach ihren Lebensabend verbringen, weil sie schon alt sind. Die müssen jetzt alle weg hier. Ich fahre im Winter mit vier Schlitten, vor die je 10 Hunde vorgespannt sind. Ich brauche „Resevetiere", damit die anderen ihre Ruhephasen bekommen und erkrankte oder schwache Tiere ersetzt werden können. Wenn eine Hündin läufig wird, erkenne ich das. Sie wird separiert und mit einem Rüden gedeckt, der aus einer anderen Zuchtlinie kommt.

Ja, es sind Hunde ausgebüchst und haben Schaden angerichtet. Ich akzeptiere auch, dass Hunde von Jägern erschossen wurden. Aber es ist sehr schwer, auf diesem großen Gelände eine „Schwachstelle" im (teilweise 4 Meter hohen) Zaun zu finden und zu beseitigen. Auch graben die Tiere teilweise an verborgenen Plätzen Löcher unter den Zaun und gehen spazieren. Im Winter gibt es immer wieder Schneeverwehungen und Wechten an den Zäunen, die die schlauen Tiere zum Verlassen des Geländes genutzt haben. Ich möchte mich auch bei den Menschen entschuldigen, die von meinen Hunden erschreckt wurden, oder Schaden erlitten haben.

Ja, ich habe verschiedenen Menschen gegenüber manchmal eine rüde Tonart angeschlagen, aber es ist nicht immer einfach, wenn man von Personen Ratschläge und Vorschriften bekommt, wo man merkt, die haben keine Ahnung worum es hier geht. (Das bestätigt auch die Tochter, die bemüht ist, den Papa manchmal zu bremsen, wenn er in Saft geht und auch bereit wäre, mitzuhelfen).

Ja, es wurde in mein Areal eingebrochen und Tiere „befreit" und dagegen muss ich mich wehren, das ist ein kriminelles Delikt.

Ja, die Tiere wurden von diesen Personen mit ungeeigneten Sachen auf ungeeignete Weise gefüttert und haben dadurch Verletzungen und Bisswunden erlitten – Tierfreunde können das nicht gewesen sein – zumindest keine mit Hundeverstand.

Meine Tiere werden nicht jeden Tag gefüttert, das ist beim Husky als Sporthund nicht nötig. Futterspenden sind gut gemeint, aber Gott sei Dank nicht notwendig. Ich bekomme von Fleischverarbeitenden Betrieben in der Umgebung genügend frische Schlachtabfälle, um die Hunde so naturnah wie möglich füttern zu können. Wenn Trockenfutter gegeben wird, dann nur ein spezielles, dass die Tiere auch vertragen.

Ja, der Pachtvertrag läuft aus und ich habe noch keine Lösung, wo ich meine Tiere dann betreuen soll und kann. Kommt´s mit herein uns schaut´s Euch die Situation selber an.

Aus der Sicht des Besuchers und Betrachters:

Sind Sie schon einmal mitten in einem Rudel von cirka 50 halbwilden Hunden gestanden, die einem Wolf ähnlicher sind, als dem Rehpinscher der Nachbarin?

Es war überwältigend.

Keine Aggressivität, kein hysterisches Gebell und kein Geknurre den „Eindringlingen" gegenüber – nur freundliche Neugierde, die halt durch Hochspringen und intensivem Hautkontakt die Kleidung in kurzer Zeit etwas veränderte. Ich habe keinen unterernährten oder offensichtlich kranken Hund zu sehen bekommen. Einige sind im Fellwechsel und schauen dadurch „zerrupft" aus und andere haben Biss- und Kratzwunden von Rangkämpfen und der besagten Fütterungsaktion der Aktivisten. Das Gelände ist wirklich groß, die Bauten mit viel Liebe und Hingabe, sehr natürlich errichtet. Viel Holz und Steine wurden verwendet. Natürlich ist das kein Zoogehege, wo ständig geputzt und kosmetisch nachjustiert wird. Es liegt Baumaterial herum und das kann einen schlampigen Eindruck erwecken, aber ich hatte nicht das Gefühl, das es den Hunden etwas ausmacht, sich auf Natursteinen anstatt auf zugeschnittene Marmorplatten oder Granitziegeln niederzulassen, um die Frühjahrssonne zu genießen.

Gibt es eine Chance für die „Wölfe von Hohentauern"?

Ein beachtlicher Vorschlag kommt von Gustl F.

Wie soll ich mich gegen Vorwürfe von Leuten wehren, von denen ich die meisten nicht kenne, die noch nie hier waren und einfach per Mausklick Botschaften verbreiten, die so nicht richtig sind. Was soll ich gegen Institutionen machen, die sich aus der Ferne oder über Dritte eine Meinung bilden und entscheiden?

Ich lade Alle ein, mich hier zu besuchen und sich selber ein Bild von der Lage zu machen.

Ich bin bereit Rede und Antwort auf alle Fragen zu geben.

Ich möchte einen Monat lang jeden Samstag zwischen 10.00 und 16.00 Uhr zur Verfügung stehen, um (auch in der Bevölkerung von Hohentauern) vielleicht etwas mehr Verständnis für diese natürliche Art der Haltung dieser besonderen Hunderassen zu erreichen.

Persönlicher Nachsatz des Verfassers dieses Berichtes:

Vielleicht wäre dies auch eine gute Gelegenheit für R.B. aus S. und seine Mitstreiterinnen, sich ein eigenes Bild vor Ort zu machen und den Versuch eines „Friedensangebotes" zu machen. Wie toll wäre es, wenn künftig aus Internet – Anschuldigungen Mithilfe und Information zum Vorteil für diese Tiere entstehen würde? Gut gemeint ist nicht immer gut gehandelt, auch wenn man nur das Beste möchte.

Vielleicht könnte mit Hilfe der Gemeindeväter (und Mütter) Hohentauerns auch Hilfe von Seite der Landes – Tierschutz Ombudsfrau Barbara Fiala Köck eine Wende zum Guten bringen, anstatt wegzuräumen was gerade nicht gut funktioniert.
Oder ein Versuch, die sehr engagierte Maggie Entenfellner von der Kronen Zeitung zu einem „Lokalaugenschein" zu überreden um sich vor Ort ein Bild zu machen, um vielleicht ein Umdenken und Hilfe einzuleiten.

Hohentauern und Umgebung ist eine sehr naturbelassene, wildromantische Gegend mit sanftem Wintertourismus und Freizeitsportanlagen. Mit der Natur wird hier – zu Recht – geworben und beim Gast die Lust, hier zu verweilen, geweckt. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass eine gut geführte und betreute Husky – Ranch herrlich dazupassen würde. Das Erlebnis, mit einem Hundegespann durch diese schöne Landschaft „zu reisen", könnte durchaus viel zur Attraktion des Ferienangebotes in dieser Region beitragen.

Der jetzige Standort ist eigentlich ideal. Nicht zu Nahe, um Lärmbelästigungen zu erleiden und doch – wenn nötig auch ohne Fahrzeug zu erreichen. Ein Mann mit viel Hundeverstand und Wissen in der Hundeschlittenfahrt wäre samt seinen Tieren vorhanden.
Warum sollte es nicht gelingen, anstatt dem üblichen und einfachen „ des muas weg, des brauch man nit do bei uns" einen anderen Weg zu finden, der für Alle Beteiligten Vorteile bringen würde?

Ein Einlenken und Hilfestellung seitens der Gemeinde (vielleicht auch ein „über den Schatten springen" von beleidigten Beteiligten), ein wenig Verständnis bei der Bevölkerung, eine große Fürbitte beim Grundbesitzer? Und Hilfe und Unterstützung für den Gustl F., der sicher keiner ist, der überall hinpasst und sich einfügt. Aber der Mann liebt seine Hunde und lebt für sie. Und bei Hilfe und gutem Willen von der richtigen Seite könnte aus den „leidigen Husky – Problem" eine Vorzeige - Institution für diesen schönen Flecken Steiermark werden.

Ich denke gerade daran, wie in der Ramsau die Pferdeschlittenfahrten mit Freude von den Feriengästen angenommen werden und sehe .............. Aber ich bin auch nur ein kleiner Träumer und Tierfreund, der an das Gute im Menschen glaubt.

Über das Leben der Huskys auf der Ranch in Hohentauern – anschauen – Gusto holen – hinfahren – sich selber eine Meinung bilden.

Otto S. aus L.

Werbung

Werben auf BLO24

Sie haben Interesse auf unserer Plattform zu werben? Dann zögern Sie nicht und kontaktieren Sie uns unter +43 (0)664 222 66 00.