Das Plappern der Satten

Empfehlung Das Plappern der Satten
In regelmäßigen Abständen wird –

beispielsweise während der Plauderstunden im heimischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen – über die angebliche oder tatsächliche herrschende Wirtschaftskrise geredet und geredet.

Zuhauf sind es Politiker, Manager und sonstige sogenannte Experten, die meistens schon oft Gehörtes wiederkauen. „Einfache" Lohnabhängige bilden dabei hin und wieder bloß die Staffage.

Bei deutschen Talk-Shows geht es ebenfalls nicht viel anders zu, besonders auf den gleichfalls gebührenpflichtigen Sendern. Allerdings verzichten dort sowohl die Moderatoren wie die prominenten Diskutanten gegenseitig auf die Anwendung von Titeln und akademischen Graden. Hierzulande scheint das schier unmöglich zu sein.

In den bedeutungsvoll klingenden Ausführungen ist dann vielfach zu hören: „Wir brauchen vor allem eines – neue Werte und neue Vorbilder!" Nun ja, denke auch ich, einverstanden! Früher, also vor rund einem halben Jahrhundert, da hat man in derartigen Sendungen immer vernommen, dass die Manager von Konzernen deswegen über derart hohe Einkommen verfügen müssten, weil sie so viele Arbeitsplätze zu verantworten hätten.

Und heute? Manager schaffen unzählige Arbeitsplätze ab, ohne mit der Wimper zu zucken. Und trotzdem haben sie kontinuierlich steigende Einkommen. Und wenn einer von diesen Tüchtigen aus welchen Gründen auch immer selber geschasst wird, gibt es noch eine Abfindung in siebenstelliger Höhe obendrauf. Früher haben Politiker aller „Farbspiegelungen" das Ideal der sozialen Marktwirtschaft gepriesen.

Einkommen sollten so umverteilt werden, dass auch die Ärmeren nicht darben müssen. Auch heutzutage werden Einkommen umgeleitet, vor allem in die Taschen von Politikern und Managern. Und bei diesen Wachstums-Milliardären, die sich in ihrer Geldgier am Aktienmarkt verspekuliert haben, ist es mit der von vielen Wirtschaftsexperten gepriesenen Eigenverantwortung nicht sehr weit her – sie schämen sich nicht, die Politik um Hilfe anzurufen.

„Woher nehmen, wenn nicht stehlen", lautet dann die Parole, wenn es gilt, den einfachen Steuerzahler zur Kasse zu bitten. Deshalb steigt auch in derzeit noch als reich geltenden Ländern die Armut, wie man täglich hören und lesen kann. Es ist beschämend. Wo soll einer da neue Werte und Vorbilder erkennen?

Diese TV-Diskussionen sind für mich jedenfalls Beispiele eines geradezu höhnischen Plapperns der Satten...

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