Die Oma bat zur Lachtherapie

Empfehlung Bühnenfoto "Ärger-Therapie", (c) Stefan Warmuth Bühnenfoto "Ärger-Therapie", (c) Stefan Warmuth
Ausverkauft! Markus Hirtler füllte mit seiner Ermi-Oma den Kulturhaussaal.

Schon 20 Minuten vor Beginn des Kabaretts war das Kulturhaus Liezen am 22. September bis auf den letzten Platz besetzt.

Unter tosendem Applaus und einem Sammelsurium an Parfümdüften betrat dann die Ermi-Oma um 19:30 Uhr den Saal.

Und fragte gleich einmal die Leute aus.

Neugier ist für die Oma ja nichts Schlimmes, eher zwischenmenschliches Interesse, zwecks Erkundung, ob ihre Gäste bereits eine Patientenverfügung ausgefüllt, sich schon um einen Heimplatz gekümmert haben, ob sie im Stand der Ehe leben, ob das Haus/die Wohnung schon abbezahlt sind und wie viel Kinder sich im Hause tummeln.

„Wos? Zwa? Mei brav ..., ge ..., mocht´s nu a poar."

Die Ermi-Oma schaffte es in ihrem unnachahmlich natürlichen Ton von Beginn an, ihr Publikum zu begeistern. Ja, man könnte sagen: Die 500 im Saal gingen ab, wie ein in Öl gebadetes Fieberzapferl. Die Zwerchfellmassage der großartigen Ermi-Oma hielt das ganze Programm über, das etwas über 2 Stunden andauerte.

Nicht zuletzt weil Markus Hirtler an diesem Abend besonders intensiv, so kam es mir jedenfalls vor, mit seinem Publikum interagierte. Was zum Teil so ausartete, dass die Ermi-Oma gebeugt über ihrem Stock auf der Bühne stand und vor lauter Lachen kein Wort mehr herausbrachte. Was vom Publikum wiederum mit herzlichem Lachen und tosendem Applaus bedacht wurde.

Die ÄRGER-THERAPIE der Ermi-Oma, welche die unterschiedlichen Bedürfnisse von Familie und Gesundheitssystem dieser Tage darstellen soll, wurde so für alle Anwesenden zur LACHTHERAPIE. Wobei die ernsten Zwischentöne, mit denen die Ermi-Oma zum Nachdenken über den Generationenkonflikt und die Abschiebung der Alten aus der Familie mahnte, nicht zu überhören waren.

So muss sich aufrüttelnde Meinungsbildung anhören, denke ich, und Markus Hirtler scheint mit seiner Kultfigur Ermi-Oma den wunden Punkt im System getroffen zu haben. Weg von Antipathie, hin zu mehr Empathie und mehr Zeit für unsere „Altvorderen".

Wie sagte die Ermi-Oma Dienstagabend so schön: „70 oder 80 Jahre Lebensweisheit kaunst du dir nit aus´m Internetz gurgeln."

Aber wer sich die Zeit nimmt und aufmerksam zuhört, kann von der älteren Generation viel für sein eigenes Leben lernen.

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