Suchtgifthandel aufgedeckt

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Steiermark: Internationaler Suchtgifthandel aufgedeckt

Die Polizei deckte von der Steiermark aus einen internationalen Suchtgifthandel auf: Elf Personen wurden festgenommen und 36 Kilogramm Suchtgift im Straßenverkaufswert von 1,5 Millionen Euro sichergestellt.

Im Herbst 2013 erlangten Kriminalisten des Landeskriminalamtes Kenntnis darüber, dass mehrere vorerst unbekannte Personen im Bereich des Grazer Volksgartens in großen Mengen Amphetamine, XTC und Cannabis an Konsumenten verkauften.

Nach der Verhaftung eines international agierenden Drogendealers konnte ein Netzwerk mit zehn Tatverdächtigen aufgedeckt werden. In einem Leihfahrzeug konnte Amphetamin im Straßenverkehrswert von 1,5 Millionen Euro sichergestellt werden.

An diesem Erfolg beteiligt waren Beamte der Landeskriminalämter Steiermark und Oberösterreich, Beamte des Bundeskriminalamtes und des EKO Cobra.

Die Ereignisse in chronologischer Reihenfolge:

Ø Oktober 2013: Verhaftung des ersten Tatverdächtigen
Ende Oktober 2013 wurde ein 24-jähriger in den Niederlanden wohnhafter Lette, der von der norwegischen Justizbehörden wegen der Einfuhr von 18 Kilogramm Amphetamin nach Norwegen international zur Verhaftung ausgeschrieben war, bei einer Kontrolle im Bezirk Südoststeiermark von einer AGM-Streife angehalten und festgenommen. Wegen des bestehenden EU-Haftbefehles wurde der Tatverdächtige nach Norwegen ausgeliefert.

Die Festnahme des Gesuchten erfolgte in der Nähe eines Wohnhauses eines 54-jährigen Oststeirers. Dass der Oststeirer mit dem 24-Jährigen einen regen Drogenhandel einerseits und mit den Grazer Drogenhändlern anderseits führte, war zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt bzw. gab es vorerst keinen Zusammenhang.

Die Ermittlungen in der Grazer Suchtgiftszene führten bald zu einem 20-jährigen aus Albanien stammenden und wegen Drogenhandels vorbestraften Grazer sowie einen ebenfalls aus Graz stammenden 20-jährigen Komplizen. Die Tatverdächtigen belieferten auf Kommissionsbasis fünf aus Bosnien, Albanien und Kosovo stammende Subdealer im Alter zwischen 19 und 23 Jahren.

Die Observierung der Tatverdächtigen und die intensiv geführten Ermittlungen ergaben um die Jahreswende 2013/2014, dass die Grazer Gruppe vom 54-jährigen Oststeirer mit großen Mengen Amphetamin und XTC beliefert wurde. Er selbst hatte das Suchtgift von niederländischen Drogendealern und vom 24-jährigen Tatverdächtigen erhalten.

Diese ausländische Tätergruppe hatte auf der Liegenschaft des Oststeirers eine professionelle Cannabis-Indooranlage mit knapp 200 Stecklingen errichtet. Zudem versuchten sie, weitere Lagerhallen im gesamten Bundesgebiet für die Aufzucht von Cannabispflanzen zu finden, um einen Handel mit Cannabis in Österreich voranzutreiben.

Ermittlungen zufolge hatten Kurierfahrer mindestens drei Kilogramm Amphetamin und 3.000 Stück XTC im Straßenverkaufswert von knapp 200.000 Euro sowie eine Indooranlage im Wert von 10.000 Euro in die Steiermark geliefert.

Ø April 2014: Verhaftung von zwei Tatverdächtigen
Auf Grund der Ermittlungslage wurden zwei 20-jährige Grazer am 11. April 2014 von Beamten des Landeskriminalamtes festgenommen. Den Tatverdächtigen konnte der Verkauf von 5.000 Gramm Cannabiskraut, 600 Gramm Amphetamin und 500 Stück XTC im Wert von 80.000 Euro nachgewiesen werden. Die Tatverdächtigen wurden inzwischen bereits rechtskräftig zu Freiheitsstrafen von 38 und 20 Monaten verurteilt.

Die in ihrem Umfeld tätigen fünf Subdealer wurden bei der Staatsanwaltschaft Graz angezeigt. Die Verhandlung wegen Suchtgifthandels wird in Kürze stattfinden. Bei den Hausdurchsuchungen konnten 850 Gramm Cannabiskraut, 24 Gramm Amphetamin und acht Stück XTC sowie knapp 2.200 Euro Drogengeld sichergestellt werden.

Ø Mai 2014: Verhaftung eines weiten Tatverdächtigen
Nach Verhaftung der Grazer Gruppe wurde nach dem 54-jährigen Oststeirer gefahndet, der sich nach Thailand begeben hatte, wo er ein Lokal betrieb. Nach seiner Rückkehr am 14. Mai 2014 wurde er in der Ankunftshalle des Flughafen Schwechat von Beamten des Landeskriminalamtes Steiermark erwartet und im Auftrag der Staatsanwaltschaft Graz verhaftet. Der Oststeirer wurde in der Zwischenzeit zu einer rechtskräftigen Freiheitsstrafe von drei Jahren vom Landesgericht für Strafsachen Graz verurteilt.

In den folgenden Monaten wurden intensive Ermittlungen geführt, um die niederländischen Suchtgiftlieferanten zu ermitteln. Dabei konnte ein 60-jähriger Niederländer ausgeforscht werden, der mit Hilfe von zwei Kurierfahrern Amphetamin und XTC lieferte. Der Tatverdächtige war bereits mehrfach in die Steiermark gereist, um sich über die Aufzucht in der von ihm gelieferten Indooranlage zu informieren.

Ø November 2014: Verhaftung von zwei Tatverdächtigen und Sicherstellung von 36 Kilogramm Amphetamin im Straßenverkaufswert von 1,5 Millionen Euro
Nach umfangreichen Ermittlungen durch Beamte des LKA Steiermark gelang es mit Unterstützung der Beamten des LKA Oberösterreich am 21. November 2014, in Linz und Ansfelden (OÖ) zwei Fahrzeuge mit dem bereits im Verdacht stehenden 60-jährigen niederländischen Drogenhändler und einem gleichaltrigen deutschen Kurierfahrer wahrzunehmen.

Während der Deutsche das Kurierfahrzeug, einen gemieteten Audi A7, mit dem Suchtgift lenkte, wurde dieses Fahrzeug vom Niederländer mit einem zweiten Fahrzeug begleitet, um das Kurierfahrzeug vor möglichen Polizeikontrollen zu sichern. Im Falle einer Kontrolle hätte der Niederländer auch ein Polizeifahrzeug gerammt, um die Weiterfahrt des Kurierfahrzeuges zu ermöglichen. Zudem waren entlang der Transportstrecke von den Niederlanden bis nach Österreich Mittäter zur Sicherheit des Kurierfahrzeuges postiert.

Die Anhaltung und die Festnahme der mit einer Schlagrute und einem Springmesser bewaffneten Täter erfolgten durch Beamte des EKO Cobra. Nach der Anhaltung des Kurierfahrzeuges konnten in einem verschweißten Eisenbehälter, der im Fahrzeug montiert war, 36 Pakete mit je einem Kilogramm Amphetamin sichergestellt werden. Nach der Festnahme des Deutschen wurde eine Hausdurchsuchung in dessen Unterkunft von deutschen Polizeibeamten durchgeführt, wo diverse Beweismittel sichergestellt wurden.

In diesem Fall werden noch weitere Ermittlungen in Deutschland, in den Niederlanden und Norwegen geführt.

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