Lawinentote und Fahrerflucht

Empfehlung Lawinentote und Fahrerflucht
Steiermark: Die Alpinpolizei in der Steiermark zieht Bilanz für die Wintersaison 2014/15.

Auf den steirischen Schipisten und im alpinen Gelände wurden in den vergangenen fünf Monaten zehn Personen getötet und 335 Personen verletzt. Die Anzahl der flüchtigen Unfallverursacher stieg auf 89 Fälle.

In der vergangen Wintersaison wurden auf den steirischen Pisten bei 296 Schiunfällen 307 Personen verletzt und zwei Personen getötet.

Im Vergleich zur Saison 2013/14 wurden bei exakt der gleichen Anzahl an Unfällen 343 Personen verletzt und fünf getötet.

Schönes Wetter und ideale Schneeverhältnisse verleiten Schifahrer und Schitourengeher oft dazu, Warnhinweise zu ignorieren oder gesperrte Pisten zu befahren. Wegen der instabilen Schneedecke über mehrere Wochen hinweg, war die Anzahl der verunglückten Skitourengeher und der Lawinenunfälle in den letzten Monaten weniger erfreulich. Es ereigneten sich 41 Skitourenunfälle, bei denen 26 Personen verletzt und vier getötet wurden. Die Anzahl der Lawinenunfälle stieg von neun auf 16. Dabei wurden vier Personen getötet und zwei verletzt. Im Beobachtungszeitraum 2013/14 verzeichneten die steierischen Alpinpolizisten 36 Skitourenunfälle mit 22 Verletzten und zwei Toten. Bei neun Lawinenunfällen wurden drei Personen getötet und vier verletzt.

Ansteigend sind leider auch die Schiunfälle mit Fahrerflucht. In der vergangenen Saison gab es 89 Fälle gegenüber 2013/14 mit 76 Fällen. Gründe für eine Fahrerflucht sind vielfältig. Eine große Anzahl der Fahrerfluchtunfälle entsteht dadurch, dass Betroffene nach dem Zusammenprall vorerst keine Schmerzen verspüren und einen Identitätsaustausch unterlassen. Stunden später begeben sie sich wegen anhaltender Schmerzen doch in ärztliche Behandlung, können aber keine Daten zum Unfallverursacher angeben. Manchmal ist es aber auch die Angst vor strafrechtlichen Konsequenzen oder auch die Absicht unerkannt entwischen zu können.

Daher nach jedem Schiunfall, falls erforderlich, die Unfallstelle zuerst absichern. Schistöcke oder Schier gekreuzt vor der Unfallstelle aufstellen. Erste Hilfe leisten und Rettung verständigen. Falls die Rettung nicht notwendig ist, Daten austauschen.

Grundregel:

Ein wegen Lawinengefahr gesperrter Hang oder gesperrte Pisten sollten nie befahren werden. Schitourengeher sollten grundsätzlich immer die erforderliche Notfallausrüstung, wie Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), Lawinenschaufel und Lawinensonde bei sich haben. Im Zweifelsfall eine Tour nicht starten oder umkehren.

Häufige Fehler:

Bei Sonnenschein und klarem Himmel wird das Lawinenrisiko unterschätzt.
Keine oder falsche Tourenplanung
Falsche Zeitplanung
Keine oder mangelhafte Informationen zu den Lawinenverhältnissen vor Ort.
Lawinenwarnstufen beachten
Zu wenig Erfahrung

Irrtümer:

Je mehr Schnee, desto gefährlicher. Falsch. Gerade schneearme Winter sind besonders gefährlich. Der Temperaturgradient innerhalb einer geringen Schneedecke ist um ein Vielfaches größer und daher auch die ungünstigen Umwandlungsprozesse im Schnee.
Häufig befahrene Hänge sind lawinensicher.
Im Wald gibt es keine Lawinengefahr.
Bei Kälte lösen sich keine Lawinen

Für die nächste Saison hofft der Leiter der Alpinpolizei Oberstleutnant Siegmund Schnabl: „Unfallzahlen sind Fakten. Wenn man bedenkt, wie viel menschliches Leid und volkswirtschaftlicher Schaden aber hinter jedem Fall steht, so würde ich mir wünschen, dass in der nächsten Saison ein gravierender Rückgang aufscheint!"

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