Er kam, fuhr und siegte haushoch

Empfehlung Er kam, fuhr und siegte haushoch Foto: Otto S.
Bezirk Liezen: Schon nach Etappe Eins der Ersten Internationalen Rallye Liezen war absehbar,

dass sich der frischgebackene 12 fache Staatsmeister Mundl Baumschlager auf diesen anspruchsvollen Strecken nur selbst schlagen könnte.

Aber mit seiner Routine und ohne den Druck, Punkte machen zu müssen war gegen das Team Baumschlager /Zeltner in ihrem Skoda Fabia RS S2000 kein Kraut gewachsen.

Zu eindeutig die Dominanz. Alle 14 Sonderprüfungen fuhr der Rosenauer in Bestzeit und im Ziel war der Vorsprung auf über 2.20 Minuten angewachsen. Hinter ihm tobte eine Schlacht, die von vielen Tragödien und Hoppalas geprägt wurde. In allen Klassen und Divisionen wurde angegast und mit dem Messer zwischen den Zähnen gefightet.

Dass dies auf den neuen und sehr selektiven Sonderprüfungen nicht immer gut ging, zeigten die vielen kleineren und ein paar größere Hoppalas, die die Teams auf der Zielrampe zu erzählen wussten. Und viele schafften es gar nicht bis dort hin.
Der Schreiber dieser Zeilen fuhr beide Tage im Sicherheits- – Vorausauto mit und an den Spuren auf den Sonderprüfungen konnte man einiges ablesen ohne ein geübter „Fährtenleser" zu sein.

Bemerkenswert war aus dieser Sicht auch die Menge der Zuseher, die man über die gesamte Länge der Prüfungen erstreckte. Auch in Oppenberg – Vorberg, wo ja die Bevölkerungsdichte nicht unbedingt groß ist und die Zufahrtsmöglichkeiten eher bescheiden sind, waren immer wieder viele Zusehergruppen zu sehen, die sehr begeistert und fröhlich wirkten.

Der Pechvogel schlechthin war wieder einmal Hermann Neubauer, dessen Peugeot 207 von einem Italienischen Team nie richtig sauber gearbeitet hat, bis schließlich kurz vor Schluss das Aus kam. Wenigstens hatte sein Beifahrer Bernhard Ettl Gelegenheit, seiner frisch angetrauten Ehefrau beim Zieleinlauf im Rosenberger – Porsche zum Gruppensieg zu gratulieren. Eine Copiloten-Ehe, zu der wir herzlichst gratulieren. Mario Saibel im zweiten Skoda aus dem Team Baumschlager hatte auch so seine up and downs, konnte aber schlussendlich den Vizestaatsmeistertitel mit einem Dritten Platz nach Hause bringen. Ein tolles Ergebnis für die Firma von Mundl Baumschlager.

Erster und Dritter bei der Rallye Liezen – Meister und Vizemeister in der Österreichischen Rallye Meisterschaft!!!!

Die Lokal – Heros:

Als Bestplaziertes heimisches Team im weiteren Sinne ist sicherlich Gerwald Grössing- aus Treglwang abstammend mit seinem Co Sigi Schwarz, den Szenewirt aus der Steyerling, die den Zweiten Gesamtrang belegten.

Aber die „so richtig Dahoamign" sind z.B. Der Admonter „Kiberer" Mike König mit seinem Rottenmanner Beifahrer Tom Zeiser. Die Beiden fuhren eine gute Auftaktprüfung und wurden auf der Etappe zur SP 2 durch Überhitzungsprobleme gezwungen, eine Reparatur auf freier Strecke mit dem vorhandenen Bordwerkzeug vorzunehmen. Dies gelang, dauerte aber zu lange und die nächste Zeitkontrolle wurde mit Verspätung erreicht, was eine Strafzeit von zweieinhalb Minuten zur Folge hatte.Ohne dieses Hoppala hätten sich die Beiden im Gesamtklassement um sieben Plätze weiter vorne gefunden. Der Zweite in der Klasse war ungefährdet und der Vizemeistertitel in der Gruppe H ist auch gesichert. Bravo!!!

Tom „Turbo" Mayr und sein Neffe Marc Mayr lieferten eine sensationelle Erste Rallye ihres Lebens ab und brachten den Suzuki Swift mit einem Klassensieg zur Endreinigung ins Schlussservice – mehr war nicht zu tun am Auto. Tom wurde noch auf der Zielrampe zum Andi Aigner Fanclub Obmann auf Lebenszeit erklärt.

Ein wenig holpriger erfolgte die Premierenvorstellung des Vater-Sohn Gespannes Hollinger, ebenfalls in einem Suzuki vom Team Zellhofer. Marc erwischte auf SP 2 mit dem Vorderrad eine Kante und die Spurstange des Autos hielt dem nicht stand. Nach dem frühen Aus wurde mit natürlich beachtlicher Strafzeit Tag Zwei in Angriff genommen, in dem auch Hans (der Vater) ans Lenkrad „durfte" und auf der Zielrampe konnten die Beiden – unter dem Motto „abgerechnet wird am Schluss" noch einen zweiten Platz in der Klasse einheimsen, nachdem die Konkurrenten sich im Laufe des Tages eliminierten.

Eine tolle Heimrallye legte auch das aus Hall/Admont stammende Team Mitterböck – Schuen hin, die ihren betagten Mitsu EVo III auf den 32. Gesamtrang und einen 4. Platz in der Klasse trieben.

Die Veranstaltung:

Von den Aktiven, den Zusehern und Fans hörte man nur Lob in den höchsten Tönen und dem Organisationsteam um Andreas Aigner und seiner Lebenspartnerin Barbara Watzl kann man zu so einer Erstlingsveranstaltung nur neidlos (auch wenn das nicht für Alle leicht zu sein scheint) gratulieren.

Nicht nur die selektiven und anspruchsvollen Sonderprüfungen, sondern auch ein tolles Rahmenprogramm zeigte, dass der Rallyesport durchaus Publikumssport ist. Aigner/Watzl brachten den Rallyesport in seiner ganzen Faszination zu den Menschen – in die Stadt und sogar auf die Alm.

So viele Neuigkeiten hat es bei einer Rallyeveranstaltung noch nie gegeben. Sammelkontrolle auf der Alm mit Catering! Der Red Bull Brandwagen (eine fahrende Bühne mit Livemusik) im Servicepark. Ein Stadtrundkurs mit Rahmenprogramm vom Feinsten.

Ein junger KTM Werksfahrer als Stuntman, der sich auf seinem Motorrad als Kunstturner betätigte und beliebig lange Strecken auf dem Vorder- oder dem Hinterrad zurück legte, oder der Driftstaatsmeister, der mit seinem BMW Graffiti auf die Hauptplatzeinfahrt zeichnete und mit dem Seitenspiegel voran die Kurven fuhr, dass die Menge tobte.

Ein Christian Clerici in einem „Monster" von Auto am Rundkurs oder ein Rudi Rubinek im heißen AMG als Vorausfahrzeug, so was gibt's nur bei der Rallye Liezen powered by Pappas Group!!!!!

Schon auf der Zielrampe boten Liezens Bürgermeister Mag. Rudi Hakel und sein Kollege aus Treglwang, Herr Grössing (übrigens der Vater vom Rallyefahrer Gerwald Grössing) ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit für das nächste Jahr an. Dem Duo Aigner /Watzl wünschen wir, dass alle Sponsoren bei der Stange bleiben, die Anrainer weiterhin Verständnis haben, die Behörden wohlgesinnt bleiben, die unzähligen helfenden Hände noch mehr werden (davon kann es nie genug geben und das sind auch die unbedankten Helden so einer Veranstaltung) und dass es sich bei den Fahrern herumspricht, dass es ein großer Fehler wäre, die Rallye Liezen nicht zu fahren, weil hier die Post abgeht und der Spreu vom Weizen getrennt wird (bzw. die Buben von den Männern).

In diesem Sinne – die Rallye Liezen war ein toller Event für jung und alt und sollte unbedingt im nächsten Jahr eine neue Chance bekommen.

Viele Bilder von Otto S.

Otto S.

Werbung

Werben auf BLO24

Sie haben Interesse auf unserer Plattform zu werben? Dann zögern Sie nicht und kontaktieren Sie uns unter +43 (0)664 222 66 00.