Im Blindflug über die Planai

Empfehlung Im Blindflug über die Planai
Schladming: Dichtes Schneetreiben im 1. Durchgang beim Nightrace 2015 auf der Planai.


Frau Holle hatte anfangs kein Einsehen mit der Slalomweltelite.

Dichtes Schneetreiben beim diesjährigen Nightrace in Schladming, jede Menge Flocken auf den Brillengläsern der Aktiven, da geht bei ca. 50 km/h der Wohlfühlfaktor im Stangenwald rasch verloren.

Doch die Schladminger und ihre zahlreichen Helfer gaben alles und konnten eine hervorragende Piste bereitstellen. Auch vor dem Fernsehgerät wurde deutlich, wie schwer sich die Kameras des ORF trotz fantastischem Flutlicht taten, die dichte Schneewand zu durchdringen.

Egal, die Bedingungen waren für alle Sportler gleich und so wuchteten sich die Athleten aus dem Starthaus und versuchten so schnell wie möglich durch die 68 Tore ins Ziel zu kommen. Inwieweit sie dabei die Atmosphäre am Streckenrand genießen konnten, entzieht sich meiner Kenntnis.

Der Zuschaueransturm war wie immer enorm, die VIP-Tribüne gespickt mit Promis. 50.000 Besucher tröteten, jubelten, kreischten und klatschen Marcel Hirscher und Kollegen neben der Piste fahnenschwingend und mit feurigen Bengalos den Steilhang der Planai hinunter ins Ziel. Sogar im heimischen Wohnzimmer kam Gänsehaut-Feeling auf, bei diesem jubelnden rot-weiß-roten Menschenmeer.

Vielleicht eine nicht unwichtige Orientierungshilfe für die Slalomcracks, so wussten sie wenigstens, wo der Rand der Piste war.

Dem Russen Alexander Khorosilhov gelang im ersten Durchgang ein Traumlauf. Mit 53,67 Sek. belegte er Platz 1. Zweiter, mit unglaublichen 0,79 Sek. Rückstand, Felix Neureuther. Dritter, Fritz Dopfer, weitere 0,29 Sek zurück. Vierter, und somit bester, aber nicht ganz fitter, Österreicher wurde Marcel Hirscher, sein Rückstand auf die Bestzeit 1,34 Sek.

Im zweiten Durchgang, wettertechnisch fast schneefallfrei, stimmungstechnisch wäre gar nicht mehr möglich, gingen alle Rennläufer aufs Ganze. Raich und Matt fielen leider zurück, die Hoffnung, der Zigtausend Zuseher lagen somit auf Marcel Hirscher. Und er riskierte Kopf und Kragen, tosender Applaus begleitet ihn von oben nach unten. Doch leider schlichen sich Fehler ein und es wurde am Ende der 14. Platz. Den Sieg und somit seinen ersten Weltcupsieg holte sich der an diesem Abend fantastisch fahrende Russe Alexander Khorosilhov.

1. Alexander Khorosilhov RUS
2. Stefano Gross ITA
3. Felix Neureuther BRD

Trotz wettertechnischer Widrigkeiten erfüllte das Schladminger Nightrace wieder mal seinen Nimbus, das spektakulärste Slalomevent der Saison zu sein. Organisation, Fans, Stimmung, alles vom Feinsten. Ja ja, Steirer machen keine halben Sachen, könnte man salopp formulieren, aber es steckt jede Menge Erfahrung, schweißtreibende Arbeit und Logistik dahinter, um auf engstem Raum eine derartige Großveranstaltung reibungslos über die Bühne gehen zu lassen. Doch Schladming ist WM erfahren und hat ein OK-Team, das in Verbindung mit der Exekutive, dem Roten-Kreuz und zahlreichen freiwilligen Helfern schon des Öfteren bewiesen hat, wie gut ein Rad ins andere greift.

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BLO24 wünscht den Schladmingern noch viele, wettertechnisch einfachere, spannende und gut besuchte Nirghtrace-Events in Schladming.

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