Erfolgreiche Naturgefahrentagung 2021

BH Christian Sulzbacher, Bgm Franz Zach, Landesrat Johann Seitinger, Bgm Werner Schwab, KLAR! Ennstal Managerin und Geschäftsführerin MOOSMOAR Energies Natalie Prüggler, Bgm. Hanes Huber, Geschäftsführer MOOSMOAR Energie Wolfgang Prüggler, Geschäftsführer Klima- und Energiefonds Ingmar Höbarth, Direktor ZAMG Andreas Schaffhauser Foto: KLAR! Ennstal/ Martin Huber BH Christian Sulzbacher, Bgm Franz Zach, Landesrat Johann Seitinger, Bgm Werner Schwab, KLAR! Ennstal Managerin und Geschäftsführerin MOOSMOAR Energies Natalie Prüggler, Bgm. Hanes Huber, Geschäftsführer MOOSMOAR Energie Wolfgang Prüggler, Geschäftsführer Klima- und Energiefonds Ingmar Höbarth, Direktor ZAMG Andreas Schaffhauser
zu den Themen Hochwasser, Lawinen, Muren


Öblarn: 130 Expertinnen und Experten von rund 60 Organisationen kamen bei der Naturgefahrentagung 2021 in der Steiermark zusammen. Vertreten waren Einsatzkräfte und Blaulichtorganisationen, Gemeinden, Regionen, Länder, Bund, Wirtschaft und Wissenschaft.

Organisiert wurde die Naturgefahrentagung (30.9.-2.10.) von der österreichischen Plattform des internationalen Programms für Katastrophenvorsorge der Vereinten Nationen (ASDR), die in Österreich von der der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) koordiniert wird, sowie vom Land Steiermark, der Marktgemeinde Öblarn, der KLAR! Zukunftsregion Ennstal und MOOSMOAR Energies.

Erstmals in einer Region
„Je mehr und je enger alle Beteiligten zusammenarbeiten, desto besser wird der Schutz vor Naturgefahren“, sagt ZAMG-Direktor Andreas Schaffhauser. „Das betrifft gleichermaßen die langfristige Planung und präventive Maßnahmen, gerade im Hinblick auf den Klimawandel, wie auch die Zusammenarbeit vor und während extremer Wetterereignisse.“

Hochwasser, Muren, Lawinen
Nach drei Veranstaltungen in Wien war es die erste Naturgefahrentagung in einer Region. „Das Ennstal war in den letzten Jahren immer wieder von massiven Wetterereignissen betroffen, wie 2017 die Unwetterkatastrophe im Walchental und Öblarn, bei welcher der Ortskern durch eine Verklausung unter Wasser stand. Weiters führte 2019 extremer Schneefall in den Gemeinden Sölk und Ramsau am Dachstein zu gefährlichen Lawinensituationen. Das Sölktal war 14 Tage von der Außenwelt abgeschnitten und in Ramsau wurden Infrastruktur und ein Hotel schwer beschädigt.“, sagt der Bürgermeister von Öblarn Franz Zach. „Durch meine Erfahrungen im Katastrophenmanagement weiß ich, wie wichtig es ist, dass sich alle Akteure untereinander kennen und regelmäßig auch in ´Friedenszeiten´ austauschen. Bei dieser Tagung konnten Bürgermeisterinnen und Bürgermeister und ihre Stellvertreter erstmals im Ennstal ihren großen Erfahrungsschatz miteinander teilen und mit Fachleuten diskutieren. Das hilft uns auf Gemeindeebene sehr, uns weiter auf die herannahenden Herausforderungen bestmöglich vorzubereiten.“

Klimabewusstsein fördern
Auch für Steiermarks Landesrat des Lebenressorts, Johann Seitinger, ist die oberste Priorität, sich auf die Zunahme von extremen Wetterereignissen auf allen Ebenen einzustellen: „Von der wissenschaftlichen Erforschung des Klimawandels, über das professionelle Krisenmanagement bis hin zu vorbeugenden Schutzmaßnahmen stehen wir vor zahlreichen Herausforderungen. Die ASDR-Naturgefahrentagung ist eine wichtige Plattform der Vernetzung aller Akteure in diesem Sektor und fördert das Klimabewusstsein in der breiten Bevölkerung."

Erstmals präsentiert: Wassererlebnis Öblarn
Im Rahmen der Naturgefahrentagung 2021 wurde auch erstmals das neue „Wassererlebnis Öblarn“ präsentiert. Dieses nagelneue 70 Meter lange Freiluft-Modell ermöglicht es allen Altersgruppen, Naturgefahren und Katastrophenereignisse - wie zum Beispiel jenes im August 2017 im Walchental und Öblarn – hautnah und spielerisch zu erleben. Es zeigt maßstabsgetreu den Ortskern von Öblarn, den Walchenbach sowie die Retentionsflächen an der Enns. Durch realitätsnahe Simulationen von Hochwasser, Muren und Verklausungen wird eine einzigartige Bewusstseinsbildung ermöglicht. Modellbesuchern wird zudem eindrucksvoll vermittelt, wie und durch welche Maßnahmen die negativen Auswirkungen von Katastrophenereignissen verringert beziehungsweise vermieden werden können.

Natalie Prüggler, KLAR! Ennstal Modellregionsmanagerin und Geschäftsührerin von MOOSMOAR Energies betont: „Bewusstseinsbildung zum Anfassen – das ist mir wichtig. Wenn wir uns in unserer Region rasch und erfolgreich an den Klimawandel anpassen wollen, dann müssen wir alle an einem Strang ziehen. Daher ist es essenziell, alle einzubinden – vom Kindergartenkind bis zu den Seniorinnen und Senioren. Wir alle sind Teil der Lösung. Ich freue mich, dass wir ab Mai 2022 das Wassererlebnis Öblarn für alle BesucherInnen öffnen können!“

Vorzeigebeispiele aus den Regionen
Bei der Naturgefahrentagung in Öblarn präsentierten einige Regionen aktuelle Projekte auch in kurzen Posterpräsentationen. Darunter Maßnahmen zum Erosionsschutz und Wassermanagement im Weinviertel, eine Klimawissen-Ausbildung der Feuerwehrkinder und -jugendlichen im Mühlviertel, Schnee- Lawinenkurse für Volksschulen im Ennstal und Verbesserungen der Hitzebelastung an öffentlichen Plätzen in Unterkärnten. Sieger des Naturgefahrentagung-Klimawandel-Awards, mit Publikums- und Fachjury, war ein Projekt der Buckligen Welt, bei dem mit kleinen, naturnahen Auffangbecken in Gräben und Becken die Muren- und Verklausungsgefahr deutlich reduziert wird.

Fortsetzung folgt
Für Matthias Themeßl von der ZAMG, der mit Natalie Prüggler für Planung und Umsetzung der Veranstaltung verantwortlich war, bestätigt der Erfolg der Naturgefahrentagung die Idee, in die Regionen zu gehen: „Auch wenn man die konkreten Erfahrungen im Krisenfall nicht wirklich lernen kann, sondern erleben muss, helfen eine fundierte Vorbereitung und der Austausch mit anderen Betroffenen enorm. Wir wollen daher weiterhin die lokalen Entscheidungsträger unterstützen, anhand konkreter Beispiele und Erfahrungen Handlungsempfehlungen zu bekommen und noch besser vorbereitet zu sein. Dazu sollen unter anderem die Bezirke und die Katastrophenreferenten noch stärker in die Veranstaltungen einbezogen werden.“

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