Ab heute arbeiten Frauen gratis!

Ab heute arbeiten Frauen in der Steiermark statistisch gesehen gratis. Die 89 Tage bis zum Jahresende entsprechen der Einkommensdifferenz zu Männern. Mit einer Protestaktion machten die SPÖ-Bezirksfrauen Liezen gemeinsam mit den Frauen des österreichischen Gewerkschaftsbundes gestern Nachmittag auf diese Ungerechtigkeit aufmerksam.

„Frauen verdienen um ein Viertel weniger als Männer, damit sind wir auf dem vorletzten Platz in der EU. Gerade einmal in Tschechien ist die Lohnschere noch größer. Das ist ein Armutszeugnis für unser Land," erklärte Bezirksfrauenvorsitzende NR-Abg. Elisabeth Hakel am Rande der Protestaktion. 100 Jahre nach dem ersten Frauentag, an dem 20.000 Frauen am Ring für einen fairen Lohn demonstriert haben, ist es aktueller denn je zu fordern: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!

„Das wir hier auf's Gas steigen müssen, daran erinnert der heutige Equal Pay Day. Ab heute arbeiten die Frauen in Österreich gratis. Oder anders gesagt: Die Männer haben morgen im Durchschnitt schon verdient, wofür die Frauen noch bis Jahresende arbeiten gehen müssen," ist Bundesrätin Johanna Köberl verärgert.

Auf gesetzlicher Ebene konnte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek heuer schon zwei weitere wichtige Maßnahmen durchsetzen: Erstens: Größere Betriebe müssen in Einkommensberichten offenlegen, wie viel sie Frauen und Männern zahlen. Und zweitens: Auch in Jobinseraten ist jetzt Schluss mit der Geheimniskrämerei ums Geld. Denn Unternehmen müssen in diesen Inseraten angeben, wie der Job entlohnt wird.

„Das sind wichtige Schritte zu unserem Ziel, das "gleicher Lohn für gleiche Arbeit" heißt," freut sich ÖGB-Regionalsekretärin Roswitha Glashüttner.