Ende der Demokratie in Österreich

Ende der Demokratie in Österreich Foto: HAK
Demokratie in Gefahr: Eine historische Betrachtung und aktuelle Mahnung


Wie gerät eine Demokratie ins Wanken? Rund um diese Grundfrage drehte sich ein Vortrag des Journalisten Christian Weniger, sowie des renommierten Historikers Helmut Konrad am Bundesschulzentrum Liezen. Die beiden unternehmen anlässlich der Februarkämpfe von 1934 vor 90 Jahren eine Tour durch steirische Schulen.

„Wir sind begeistert, wie interessiert die Schüler mitarbeiten und wie gut die Lehrer das Thema mit ihnen vorbereiten und sind beide mit Leidenschaft am Projekt dran“, sagt Christian Weniger. Insgesamt elf Bildungseinrichtungen stehen auf ihrem Programm, wobei ihnen wichtig ist nicht zu belehren, sondern zum Gespräch und zum Nachdenken anzuregen.

Der Vortrag spannte einen Bogen von den Ereignissen 1918 über jene im Jahr 1934 bis hin in die Gegenwart. Diskutiert wurden etwa der Zusammenbruch der Donaumonarchie, die Bedeutung der Verfassung, das Frauenwahlrecht, die damalige Wirtschaftskrise sowie die Ausschaltung des Parlaments 1933. In der Folge wurde in Österreich von Engelbert Dollfuß ein autoritäres Regime errichtet, das schließlich mit dem so genannten „Anschluss“ an Nazi-Deutschland im Jahr 1938 sein Ende fand.

„Uns geht es um Wachsamkeit, darum, dass ihr jungen Menschen euch am politischen Prozess beteiligt. Denn wenn ich nicht mitbestimme, dann wird über mich bestimmt“, appelliert Helmut Konrad an die jungen Zuhörer*innen. Er verwies auf die niedrige Wahlbeteiligung bei den Wahlen in Salzburg. Der ehemalige Rektor der Universität Graz sieht in solchen Entwicklungen die Gefahr eines ersten Schrittes weg von der Demokratie.

In einer abschließenden Gesprächs- und Fragerunde erörterten Weniger und Konrad mit den Schüler*innen unter anderem, für welche Themen sich diese selbst aktiv einsetzen würden. Schlagwörter wie Demokratie, Frauenrechte, Menschenrechte, Gleichberechtigung und Klima- und Tierschutz wurden angesprochen und diskutiert.

Dieser Teil der Veranstaltung fand bei den insgesamt ca. 50 jungen Zuhörer*innen aus der Handelsakademie und der Bafep besonderen Anklang. „Ich finde es eine neue Erfahrung, dass man selbst Teil des Vortages sein konnte. Und es war sehr interessant und aufmerksam von den beiden Herren, dass sie uns auch Geschichten von ihren Familien erzählt haben“, meint Julia aus der 3C der HAK. 

Ihr Lehrer Christoph Huber ergänzt: „Heutzutage wird in unserer Gesellschaft viel über Politiker geschimpft. Mir ist es ein Anliegen gegen dieses schlechte Image zu argumentieren und die Schüler zu motivieren, sich irgendwann eventuell auch selbst politisch zu betätigen.“

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