Von nun an geht’s wieder bergauf

Wenn man bis in den Vormittag hinein das Licht in der Wohnung benötigt. Oder es am Nachmittag schon wieder einschalten muss.

Und noch extremer ist es, in der Dunkelheit den Weg in die Arbeit antreten zu müssen und beim Heimkommen empfängt uns schon wieder „Nacht“.

Aber es kommt schon bald der magische Punkt, an dem es – sehr zaghaft aber doch – wieder „bergauf“ geht.

Ab dem 21. Dezember (Nathalie's Geburtstag) beginnt der Tag wieder länger zu werden. Ganz zaghaft – erst einmal um einen Hahnentritt (oder Hahnenschrei, da scheiden sich die Geister) sagen die alten Überlieferungen.

Die Wintersonnenwende wird auch „Thomasnacht“ genannt und mit ihr beginnen nach altem Glauben auch die Rauhnächte, denen man früher allerhand Mystik nachgesagt hat.

So unter Anderem auch den Einzug der Dämonen des Winters.

Um diese in Zaum zu halten, gab es eine Vielfalt von Dingen, die zu beachten waren.

Zum Beispiel sollte in einer Rauhnacht nichts gewaschen, nichts gebacken und überhaupt keine drehenden Bewegungen durchgeführt werden.

Allein der Gedanke daran, solche Gepflogenheiten ins Heute zu verfrachten, löst Heiterkeit aus.

Andererseits sollte man sich im Gegenzug vielleicht einmal fragen, warum der Begriff „Burn out“ in jener Zeit mehr als ein Fremdwort war – besser gesagt in unserem Sprachschatz gar nicht zu finden!

Jedenfalls keimt mit dem kürzesten Tag im Jahr auch wieder der Erste Funken Hoffnung auf die wärmere und hellere Zeit des Jahres auf. Auch wenn es am Anfang nur ganz unmerklich vonstatten geht. Aber pro Woche wird der Tag um 11 Minuten länger und zu „Lichtmess“ (wenn früher der Christbaum weggeräumt wurde) ist das Verhältnis Tag / Nacht schon wieder ausgeglichen.

Und in unserer „überbelichteten“ Welt ist in den Ballungsgebieten ja sowieso kein Platz für Finsternis.

Außerdem geht es uns am kürzesten Tag des Jahres noch immer um einiges besser als den Menschen im hohen Norden, die um diese Jahreszeit wirklich „kein Licht sehen“.

Otto S.