Hörgenuss im vollen Kulturhaus

Empfehlung Hörgenuss im vollen Kulturhaus
Liezen: Johannes Holzinger spielte Freitagabend im Liezener Kulturhaus ein fantastisches Konzert.

Unglaublicher Andrang am Einlass zum Kulturhaus kurz vor Konzertbeginn. Eine Menschenschlange wartete geduldig vor der Garderobe, um Jacken und Mäntel abzugeben.

Draußen schneite es, im Saal würde es wärmende Musik geben.

Irgendwie atypisch für Liezen, dass ein junger – wenn auch von The Voice of Germany bekannter – Künstler am zweiten Weihnachtsfeiertag das Kulturhaus bis auf den letzten Platz füllt. Sitzplätze gab es nicht viele, also standen die Gäste dicht an dicht und warteten auf den Auftritt des Sängers und Klaviervirtuosen.

Kurz nach 8 Uhr setzte er sich, modisch salopp mit Jeans und Hemd gekleidet, an sein Fazioli-Klavier und wartete, bis der Applaus und das Gekreische (der weiblichen Fans) abgeklungen war. Es dauerte etwas, ehe die ersten Takte erklangen und Johannes mit seiner Stimme sein Publikum umarmte. Eine harmonische Stimmung breitete sich wie eine wärmende Decke über den Saal. Besinnlich und still, getragen von Johannes Stimme und seinem Spiel, lauschten 500 Besucher seinen Liedern. Professionell und von Vocalcoaches gestärkter Stimme, gab der junge Liezener sein Bestes und hatte großen Erfolg.

Es muss unglaublich schwer sein, allein mit Klavier und Stimme, einen voll besetzten Saal zu bespielen und die Zuhörer bei Laune zu halten. Doch Johannes machte das ausgezeichnet und das Publikum zollte dem Voice-Talent Respekt und bedachte jede seiner Nummern mit tosendem Applaus.

Familie und Freunde unterstützten Johannes dann und wann auf der Bühne, was dem Konzert einen Touch „Jam-Session" Charakter verlieh. Mich freute es zu sehen und zu hören, wie Vater Erich Holzinger an der Gitarre und Sohn Johannes am Klavier gemeinsam auf der Bühne agierten. Auch Bruder Christoph griff zur Gitarre, die charmante Caroline Pollatzk unterstützte ihn mit Gesang und Geige, Mathis Holzinger an der Cajon (Percussion), Alexander Christof am Akkordeon und nicht zu vergessen: Onkel Gerald (Güsh) Holzinger sorgte im Technikraum des Kulturhauses für die richtige Tonmischung. Für Aufsehen sorgten Johannes Einlagen mit einer Loop-Station – ein Mann, ein Chor. Mit dieser (für manche ungewöhnlichen) Darbietung begeisterte er das Publikum und zeigte, wie viel musikalisches Potenzial in ihm steckt.

„Was mich besonders gefreut hat, ist, dass das Publikum altersmäßig quer durchgemischt war und mein Konzert bei jung und alt (glaube ich) sehr gut angekommen ist. Bei den ganz ruhigen Liedern hat mich die Stille und Aufmerksamkeit im Saal sehr begeistert! Bin noch immer ganz überwältigt von diesem für mich besonderen Abend!", meinte Johannes Holzinger nach dem Konzert glücklich.

Was mich als Zuhörer an diesem Abend faszinierte, war, wie Johannes nach der Pause sein Publikum um absolute Stille bat, um eine Ballade zu spielen, die zart mit Kopfstimme gesungen, diese Stille brauchte. Man hätte eine Stecknadel fallen hören (und interessanterweise dudelte auch kein Handy los). Nach drei Stunden Musikgenuss war nach einigen Zugaben Schluss und Johannes Holzinger outete sich als fannaher Künstler, der sein Publikum zum bleiben und zusammen feiern einlud.

Einige ältere Semester, darunter auch meine Wenigkeit, suchten nach dem Konzert das kuschelige Bett auf. Die Melodien von Johannes im Ohr fielen mir wenig später, nach einem gelungenen Abend, die Augen zu.

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