Gesundheitsreform 2035 Bezirk Liezen

LAbg. Albert Royer Bild: Fischer/FPÖ Stmk LAbg. Albert Royer
Meiner Meinung nach beging Landesrat Drexler gleich doppelten Etikettenschwindel: Erstens streute er der Bevölkerung mit der Jahreszahl 2035 sehr viel Sand in die Augen.

Zwischendurch sprach er von der Umsetzung der Reform im Bezirk Liezen inklusive Neubau und Betrieb eines Zentralkrankenhauses und damit verbundener Schließung der drei bestehenden Krankenhäuser in 7-8 Jahren.

Damit wären wir aber bei einer Jahreszahl 2023/2024, - was die Bevölkerung wohl mit etwas mehr Unruhe aufnehmen würde. Zweitens sprach der Landesrat gefühlte 100 mal von einem „Leitspital Ennstal“, meinte aber natürlich ein Zentralkrankenhaus. Nur zur Klarstellung: Ein Leitspital würde aus meiner Sicht bedeuten, dass eines der drei bestehenden Krankenhäuser als Leitspital ausgebaut und mindestens ein zweites eine Standortgarantie bekommen würde. Dies genau meinte Landesrat Drexler aber nicht mit der Bezeichnung Leitspital Ennstal.

Ich habe auf meinem Bauernhof auch eine Leitkuh (die mit der Kuhglocke um den Hals). Das System funktioniert aber nur mit mehreren Kühen, - würde ich nur mehr eine Kuh haben, könnte ich mir die Sache mit der Glocke sparen.
Weiters fand ich die Aussagen des Landesrates sehr unglaubwürdig, wonach er zur Standortfrage des neuen Krankenhauses noch nichts wisse, gleichzeitig aber betonte, die Sache so oder so im Frühjahr 2017 per Abstimmung im Landtag finalisieren zu wollen.

Einige weitere Beobachtungen meinerseits zur Veranstaltung in Liezen:
Erstens waren hauptsächlich Mandatsträger und Ärzte anwesend, dies war sicher kein Querschnitt durch die Bevölkerung. Zweitens wurde meine Frage, ob wir parallel zum Neubau eines Zentralkrankenhauses auch eine Verkehrslösung für Liezen (Stichwort: Umfahrungsstraße) bekommen würden, nicht zufriedenstellend beantwortet. Meine Frage, ob die Nächtigungszahlen der Tourismusorte in die Bevölkerungsstatistik der bestehenden Krankenhäuser eingerechnet werden, wurde völlig ignoriert (Denn das würde in etwa bedeuten, dass das Krankenhaus Schladming inklusive Gästenächtigungen ungefähr das gleiche Potential hätte als Leoben. Niemand aber spricht verständlicherweise von einer Schließung des Leobener Krankenhauses).

Weiters fällt auf, dass es steiermarkweit überall Schließungsfantasien gegeben hat, doch in anderen Bezirken sich die regionalen Politiker für den Erhalt ihrer Spitäler einsetzen (Schickhofer für Weiz, Kohm für Stolzalpe u.s.w.), - dies kann man leider von Karl Lackner nicht behaupten.

Überhaupt hat sich bei dieser Veranstaltung mein bereits vorher bestehender Eindruck verfestigt, dass Bürgermeister Jürgen Winter, von seiner Persönlichkeit und Qualität her, der mit großem Abstand beste Politiker ist, den die ÖVP im Bezirk Liezen derzeit zu bieten hat.

Unterm Strich habe ich nach Gesprächen mit unserer Gesundheitssprecherin im Landtag Mag. Hedwig Staller (sie war bei jeder Regionalveranstaltung anwesend) den Eindruck, dass sich in der Steiermark nach Ende der Reform ziemlich genau 50 % der geschlossenen Spitäler in unserm Bezirk befinden werden.

Liebe Bevölkerung, dies alles ist nur eine Momentaufnahme nach meinem heutigen Kenntnisstand, ich werde Sie bei neuer Nachrichtenlage aber weiterhin bestmöglich informieren.
Mit freundlichen Grüßen
LAbg. Albert Royer

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