Stellungnahme von Albert Royer zu CETA

Empfehlung Agrarsprecher LAbg. Albert Royer Agrarsprecher LAbg. Albert Royer
Stellungnahme von Agrarsprecher LAbg. Albert Royer zum CETA-Abkommen:


Aus Sicht der Landwirtschaft ist völlig klar, dass man uns hier TTIP durch die Hintertür auf's Auge drücken möchte.

Dies ist mit ganzer Kraft abzulehnen!

Aber nun zu den Fakten: Wir haben derzeit mit Kanada eine funktionierende Handelsbeziehung.

Im Agrarbereich gibt es lediglich drei Ausnahmen: Kanada schützt sich mit einem Straf-Zoll von 245% gegen europäische Milchprodukte, im Gegenzug verlangt die EU 37% Zoll für kanadisches Schweinefleisch und 407% für Rindfleisch aus Kanada. Alle übrigen Produkte können problemlos gehandelt werden (Es würde ja wenig Sinn machen, die kanadischen Milchbauern ruinieren zu wollen und dann im Gegenzug zusehen zu müssen, dass kanadisches Fleisch europäische Märkte überschwemmen würde!)

Ein neues Handelsabkommen mit Kanada ist also durchaus entbehrlich und einer Chance von 10% für unsere Bauern würde ein Risiko von 90% gegenüberstehen.

Mit wem wir allerdings wirklich dringend ein Handelsabkommen brauchen würden, wäre Russland. Denn hier sind im Agrarbereich mit den völlig überflüssigen EU-Sanktionen alle Märkte zum Erliegen gekommen.

Nun zur Politik: Ich habe persönlich noch ein gewisses Verständnis dafür, wenn der Landeshauptmann in seiner Landtagsrede davon spricht, dass ein kanadischer Autozulieferkonzern südlich von Graz dieses Handelsabkommen begrüßen würde.

Unfassbar aber ist für mich der Umstand, dass die beiden ÖVP- Bauernvertreter Kammerpräsident Franz Titschenbacher und Agrarsprecher LAbg. Karl Lackner ganz klar und offensiv für das CETA -Abkommen werben. Da fehlen mir wirklich die Worte, - obwohl, grundsätzlich sollte mich bei der ÖVP nichts mehr wundern, nachdem sie unseren Antrag gegen TTIP im Landtag niedergestimmt haben, nur um neun Monate später Unterschriften gegen TTIP zu sammeln und wiederum drei Monate später dann für CETA zu sein!

Mir bleibt es jedenfalls ein Rätsel wieso sich Bauernvertreter aus dem Berggebiet für Marktliberalisierung und Freihandel einsetzen, wo doch völlig klar erscheint, dass Marktliberalisierungen global gesehen in aller Regel nur großen landwirtschaftlichen Betrieben in Gunstlagen nützt und kleine Bergbauernbetriebe in benachteiligten Gebieten dann auf solchen Märkten mit ihren Waren preislich nicht mithalten können aufgrund der höheren Produktionskosten.

Ich persönlich hoffe auf eine gute gedeihliche Zukunft für unsere fleißigen Bäuerinnen und Bauern, ohne dieses unsägliche Abkommen!

Mit freundlichen Grüßen,
Albert Royer

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