Unser Klaus ist Weltcupsieger!

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Kristall! Klaus Kröll nach Kampfabfahrt am Höhepunkt seiner Karriere.

Der Sieg ging an  Aksel Lund Svindal. Hannes Reichelt wurde als bester Österreicher hinter Beat Feuz aus der Schweiz Dritter.
Unser Klaus durfte bei seinem Heimrennen auf der Planei über die erste Kristallkugel seiner Karriere jubeln.

 

Herzliche Glückwünsche dem Rambo aus Öblarn.

Anfänge:
Klaus Kröll besuchte die Volksschule in seinem Heimatort Öblarn und anschließend die Hauptschule in Stein an der Enns. Nach einem einjährigen Intermezzo an der Landwirtschaftlichen Fachschule in Gröbming absolvierte er von 1995 bis 1999 die Skihandelsschule in Schladming. Kröll kam als 14-Jähriger in den steirischen Schülerkader und fuhr nach Erreichen des Alterslimits in der Saison 1995/1996 die ersten FIS-Rennen. Im nächsten Winter musste er verletzungsbedingt allerdings fast die gesamte Saison pausieren.
Kröll wurde 1998 in den Kader des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) aufgenommen und entwickelte sich schon früh zu einem Spezialisten für die schnellen Disziplinen Super-G und vor allem Abfahrt. Die ersten großen Erfolge feierte er bei den Juniorenweltmeisterschaften 1999 und 2000: 1999 gewann er in Pra Loup die Goldmedaille in der Abfahrt und 2000 in Mont Sainte-Anne Gold im Super-G sowie Silber in der Abfahrt. In denselben Jahren wurde er Österreichischer Jugendmeister in der Abfahrt.[1] Im Europacup zeigte er in diesen Jahren ebenfalls bereits gute Leistungen. Er erzielte mehrere Top-10-Platzierungen (darunter ein zweiter Platz in der Abfahrt von Falcade am 21. Jänner 1999) und kam in den Saisonen 1998/1999 und 1999/2000 jeweils unter die besten zehn im Abfahrtsklassement. Der endgültige Durchbruch im Europacup gelang ihm in der Saison 2000/2001. Mit zwei Siegen in den Abfahrten von Altenmarkt-Zauchensee und Sestriere und weiteren zwei Podestplätzen erreichte er punktegleich mit seinem Landsmann Norbert Holzknecht den zweiten Platz in der Abfahrtswertung. Damit sicherte er sich für den nächsten Winter einen Fixstartplatz im Weltcup sowie den Aufstieg in den A-Kader des ÖSV.

Erste Erfolge im Weltcup:
Seine ersten beiden Weltcuprennen hatte Kröll bereits im Winter 1999/2000 bestritten. Bei seinem Debüt in der Abfahrt von Chamonix am 8. Jänner 2000 gewann er als 30. den ersten Weltcuppunkt, zwei Monate später kam er im Super-G von Bormio allerdings nicht ins Ziel. Nachdem er im Winter 2000/2001 nur im Europacup gestartet war und sich einen Fixstartplatz im Weltcup erkämpft hatte, verlief sein eigentlicher Einstieg in den Weltcup in der Saison 2001/2002 recht erfolgreich. In der ersten Saisonabfahrt am 8. Dezember 2001 in Val-d'Isère erreichte er den siebenten Rang und am Ende des Monats verfehlte er in der Abfahrt auf der Pista Stelvio in Bormio nur knapp seinen ersten Podestplatz. Nach weiteren Top-10-Ergebnissen stand Kröll am 14. Dezember 2002 erstmals auf dem Siegerpodium eines Weltcuprennens, als er hinter Stephan Eberharter Zweiter in der Abfahrt von Val-d'Isère wurde. Mit weiteren guten Resultaten gelang ihm in der Saison 2002/2003 erstmals der Sprung unter die besten zehn im Abfahrtsweltcup. Bei Großereignissen kam er zunächst aber noch nicht zum Einsatz. Bei den Olympischen Winterspielen 2002 scheiterte er in der ÖSV-internen Qualifikation knapp an Christian Greber und bei der Weltmeisterschaft 2003 wurde er von der österreichischen Mannschaftsführung nicht aufgestellt, nachdem der als Qualifikation vorgesehene Trainingslauf abgesagt werden musste.[2]
Im Weltcup erzielte Kröll in der Saison 2003/2004, ab der er sich für mehrere Jahre fast ausschließlich auf die Abfahrt konzentrierte, weiterhin regelmäßig Top-10-Ergebnisse. Da er aber in der Saison 2004/2005 etwas zurück fiel und ein vierter Platz in Bormio sein einziges Spitzenergebnis jenes Winters war, kam er auch bei der Weltmeisterschaft 2005 nicht zum Einsatz. Besser verlief wieder die Saison 2005/2006, in der Kröll mit Platz zwei in der Abfahrt von Garmisch-Partenkirchen am 28. Jänner 2006 seinen zweiten Weltcup-Podestplatz erreichte. Nach einer gelungenen ÖSV-internen Qualifikation für den vierten Startplatz zur Abfahrt der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin kam Kröll neben den Fixstartern Michael Walchhofer, Hermann Maier und Fritz Strobl nun auch zu seinem ersten Einsatz bei einem Großereignis.[2] In der Olympiaabfahrt blieb er mit Rang 22 jedoch hinter seinen Erwartungen. Am Ende des Winters erlitt Kröll bei einem Sturz in Åre einen Bruch des Schienbeinkopfes und weitere Verletzungen, aufgrund derer er drei Monate pausieren musste.[3] In der Saison 2006/2007 fuhr Kröll in drei Weltcupabfahrten unter die schnellsten zehn, für eine Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2007 reichte dies jedoch nicht. Am 29. Februar 2008 stand er mit einem dritten Platz in der Abfahrt von Kvitfjell zum dritten Mal auf dem Podest, womit er auch erstmals seit fünf Jahren wieder unter die besten zehn im Abfahrtsweltcup kam. Zudem wurde er 2008 Österreichischer Meister in der Abfahrt.

Anschluss an die Weltspitze:
Nachdem Kröll in den letzten sechs Jahren im Weltcup bereits zahlreiche Top-10-Ergebnisse und mehrere Podestplatzierungen erreicht hatte, ihm aber der endgültige Durchbruch noch nicht gelungen war, schloss er in der Saison 2008/2009 an die absolute Weltspitze auf. Neben der Abfahrt startete er nun auch wieder regelmäßig im Super-G, nachdem er in den letzten fünf Jahren nur an zwei Weltcup-Super-G teilgenommen hatte. Im Super-G gelang ihm schließlich auch der erste Weltcupsieg, als er am 23. Jänner 2009 auf der Streif in Kitzbühel 22 Hundertstelsekunden schneller als der Zweitplatzierte Aksel Lund Svindal war, obwohl sich Kröll acht Tage zuvor bei einem Sturz im Training zur Weltcupabfahrt in Wengen drei Handwurzelknochen gebrochen hatte und mit einer Spezialmanschette starten musste.[4][5][6] Am nächsten Tag wurde er Dritter in der Hahnenkamm-Abfahrt, nachdem er als Zweiter der Abfahrt von Bormio vier Wochen zuvor erstmals in diesem Winter auf dem Podest gestanden war. Mit diesen Resultaten hatte er sich in beiden Disziplinen auch klar für eine Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2009 in Val-d'Isère qualifiziert, wo der Medaillenanwärter mit Platz neun in der Abfahrt und Rang zehn im Super-G allerdings nicht ganz an die Spitze heran kam. Einen Monat nach der WM feierte Kröll in der Abfahrt von Kvitfjell seinen zweiten Weltcupsieg, womit er hinter Michael Walchhofer den zweiten Platz im Abfahrtsweltcup erreichte.
An die Weltcuperfolge des Vorjahres konnte Kröll im Winter 2009/2010 nicht anschließen. Ein dritter Platz in der Abfahrt von Kvitfjell war sein bestes Saisonergebnis, nur weitere zwei Mal fuhr er unter die besten zehn, im Super-G kam er in keinem Rennen unter die schnellsten 15. In der Saison 2010/2011 fand Kröll aber wieder zurück an die Weltspitze. Er feierte am 15. Jänner 2011 in der Lauberhornabfahrt in Wengen seinen dritten Weltcupsieg, erreichte in Abfahrt und Super-G drei weitere Podestplätze und wurde Dritter im Abfahrtsweltcup. Bei Großereignissen gelang ihm aber weiterhin nicht der Sprung auf das Podest. War er bei den Olympischen Winterspielen 2010 Neunter in der Abfahrt geworden, belegte er bei der Weltmeisterschaft 2011 in Garmisch-Partenkirchen den elften Platz in dieser Disziplin. Im Super-G war er beide Male nicht am Start, da auch in der Saison 2010/2011 seine Super-G-Ergebnisse im Vorfeld der WM nicht für eine Aufstellung gereicht hatten.
In der Saison 2011/2012 gewann Kröll einen Super-G und zwei Abfahrten, und erzielte in drei weiteren Abfahrten Podiumsplatzierungen. Damit gewann er zum ersten Mal in seiner Karriere einen Disziplinenweltcup (in der Abfahrt), lediglich 7 Punkte vor dem Schweizer Beat Feuz.

Abfahrt der Herren in Schladming:

1. Aksel Lund Svindal (NOR) 1:46,81
2. Beat Feuz (SUI) 1:47,38
3. Hannes Reichelt (AUT) 1:47,48
4. Didier Defago (SUI) 1:47,65
5. Benjamin Raich (AUT) 1:47,79
6. Yannick Bertrand (FRA) 1:47,84
7. Klaus Kröll (AUT) 1:47,85
8. Jan Hudec (CAN) 1:48,05
9. Adrien Theaux (FRA) 1:48,15
10. Benjamin Thomsen (CAN) 1:48,16
11. Christof Innerhofer (ITA) 1:48,33
12. Carlo Janka (SUI) 1:48,37
13. Erik Guay (CAN) 1:48,42
14. Dominik Paris (ITA) 1:48,69
15. Joachim Puchner (AUT) 1:49,01
16. Alexis Pinturault (FRA) 1:49,10
17. Didier Cuche (SUI) 1:49,36
18. Romed Baumann (AUT) 1:49,45
19. Peter Fill (ITA) 1:49,46
20. Andrej Sporn (SLO) 1:49,90

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