Wie man die Straße voll nützt

sollten diese von den Autofahrern auch vollauf genutzt werden.

Denn sonst könnte es sein, dass dem motorisierten Bewegungsdrang von der Politik nicht mehr die nötige Aufmerksamkeit gewidmet wird und unsere Autobahnen und Bundesstraßen zu kümmerlichen Ackerwegen verkommen.

Damit der Verkehrsfluss nicht ins Stocken gerät und die Fahrzeuglenker die Fahrtstrecke in Bestzeit absolvieren und ihr volles Potential beweisen können, haben Experten etliche Ratschläge parat.

Bei schlechten Straßenverhältnissen oder mit Beginn der Dämmerung sollte man unbedingt die gesamte Straße nutzen. Wer Kurven auf der Mittellinie scheidet, dem bleiben tote Kleintiere im Radkasten erspart. Auch der Überholvorgang wird erheblich sicherer, wenn man frühzeitig ausschert und dem voraus Fahrenden die PS-Überlegenheit seines Gefährts zeigt, damit dieser seine Chancenlosigkeit erkennt und mit dem Straßengaben Bekanntschaft schließt.

Und wer dann vorhat, auf der Strecke nicht anzuhalten, für den dürfte im Hinblick auf einen optimalen Rennverlauf, abschließend noch der Bremsweg am Ziel von Interesse sein. Die Reaktionszeit kann vernachlässigt werden, wenn man nicht reagiert, sondern agiert und so die Aggressionen vollständig auf dem Asphalt abgebaut hat.

Dabei ist laut Experten folgendes zu beachten, damit einem ein Verfolger keinen Kratzer in den Lack fährt. Angenommen, man gehört zu den Menschen mit fester Parkplatzreservierung. Dann braucht man beim Landeanflug auf die Parklücke bei Tempo 30 mindestens sechs Meter Abstand zum Hintermann. Sonst knallt dieser einem ins Heck, bevor er überhaupt reagieren kann. Doch schon ab Tempo 40 sollte man weitere fünf Meter einrechnen für den Fall, dass es sich nicht um einen geübten Sportwagenfahrer mit Gürtelreifen auf griffiger Fahrbahn handelt.

In geschlossenen Ortschaften, bei Tempo 70, sollte man sechs Sekunden vor Ankunft auf dem gewohnten Parkplatz den Bremsvorgang einleiten, um nach 52 Metern Bremsweg zum Stehen zu kommen. Katzen und Kinder unter den Reifen können den Anhalte-Weg drastisch verlängern.

Diese Ratschläge sind, wie die Experten betonen, völlig unverbindlich. Kein Wunder, denn selten übernehmen sie für die Folgen ihrer Ratschläge, so diese tatsächlich befolgt werden, die Verantwortung. Irren ist schließlich menschlich...