Jägermeister nimmt Sie in die Pflicht

Empfehlung Alfred Stadler, Heinz Gach, Elisabeth Haarmann, Josef Benak, Günter Rath, Sepp Kaltenbrunner, Peter Kettner, Eva Posch, Johannes Zettler, Karl Zelzer Alfred Stadler, Heinz Gach, Elisabeth Haarmann, Josef Benak, Günter Rath, Sepp Kaltenbrunner, Peter Kettner, Eva Posch, Johannes Zettler, Karl Zelzer
Beim Bezirksjägertag des Jagdbezirkes Liezen in Donnersbach fielen klare Worte.

Der Bezirksjägertag ist das Erntedankfest der Jäger. Nach fünf Trophäenschauen, wo die Jäger der jeweiligen Reviere ihre Trophäen zur Bewertung vorlegen, wird beim Bezirksjägertag das Resumee über die abgelaufene Jagdsaison gezogen.

In diesem Jahr wurde er in Donnersbach unter der Ägide des dortigen Hegemeisters Franz Egger abgehalten. Bezirksjägermeister Alfred Stadler war sichtlich erfreut, dass der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt war und begrüßte die anwesenden Damen und Herren. Unter ihnen auch die Ehrengäste Landesjägermeister Heinz Gach, Jagdreferentin Elisabeth Haarmann, Kammerobmann Peter Kettner, Bezirksforstinspektor Josef Benak, BJM Stv Sepp Kaltenbrunner, Vizebürgermeister Johannes Zettler und zahlreiche Wirtschaftsführer des Bezirkes.
Aus den Händen Heinz Gach's empfingen Eva Posch, Günter Rath und Karl Zelzer Verdienstabzeichen. In den wohlverdienten Ruhestand wurde der langjährige Hegemeister von Wildalpen, Pater Bernhard Menzel verabschiedet.

Resumee des Jagdjahres
Alfred Stadler zog in seinem Jahresbericht Bilanz. „In einigen Revieren unseres Bezirkes haben wir bereits ein Schwarzwild-Problem, das es nun zu regulieren gilt. Während ein zu hoher Bestand an Rotwild (Hirsche) zu verzeichnen ist, ist der ständige Rückgang des Gamswildbestandes ebenso besorgniserregend", sagt Alfred Stadler.
Um dem entgegenzuwirken, kündigte er an, dass die Abschussfreigabe beim Gamswild auf die Bestandsstruktur und die Dynamik abgestimmt und es eine mindestens 20%igen Rücknahme der freigegebenen Abschüsse gegenüber dem Vorjahr geben wird.

Eigeninitiative
Die Jagdreferentin der BH Liezen, Elisabeth Haarmann mahnte die Jägerschaft ein, endlich Maßnahmen gegen die überzogenen Rotwildbestände an Fütterungen zu setzen. „Werden die behördlich bewilligten Wildbestände nicht eingehalten, so sind Strafmaßnahmen seitens der Behörde unausweichlich. Ich fordere sie daher auf, verantwortungsvoll zu agieren", so Haarmann.
Kammerobmann Peter Kettner kritisierte ebenfalls den zu hohen weiblichen Wildbestand. „Nachdem immer mehr Fütterungen aufgelöst werden und damit steigende Waldschäden zu erwarten sind, erwarten wir von der Jägerschaft eine revierübergreifende Lösung".

Gamsbestand erhalten
Landesjägermeister Heinz Gach bezeichnete die Entwicklung des Gamswildes während der letzten Jahre als besorgniserregend. „Wir übernutzen unsere Gamsbestände. Gämsen sind in der FFH-Richtlinie erfasst, was bedeutet, dass wir diese Wildart in vielen Gebieten, speziell in den Hochlagen bejagen dürfen und nicht müssen. Um den Gamsbestand gleichhalten zu wollen, müssen wir mit der Bejagung zurückhalten. Hier hat Bezirksjägermeister Stadler dankenswerterweise schon Vorkehrungen getroffen. Weiter sollen bezirksübergreifende Wildregionen geschaffen werden, die ihre Ziele aufeinander abstimmen", so Heinz Gach.

Multiorganversagen
Der Rückgang des Gamsbestandes ist jedoch nicht ausschließlich auf die Bejagung zurückzuführen. So werden mittlerweile 186 verschiedene Outdooraktivitäten von findigen Firmen vermarket. Seien es nun Tourengeher, Schneeschuhwanderer oder im speziellen die Paragleiter, die für die Gämsen adlergleiche Feinde darstellen. Mit dem Klimawandel steigt auch die Waldgrenze und damit werden die angestammten Hochgebirgsbewohner von Hirsch und Reh verdrängt.

Der Visionär Herzog Albrecht von Bayern (3.5.1905 – 8.7.1996) sagte: „Es wäre im gemeinsamen Interesse an der Zeit, dass sich die verschiedenen Gruppen (Jäger, Land- und Forstwirte, Biologen und Touristen) etwas Mäßigung auferlegen und endlich zu einer vernünftigen Zusammenarbeit kommen. Sonst bezahlt am Ende das Wild die „Prozesskosten".

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