Österreich wird immer älter

Empfehlung Österreich wird immer älter © Siri Stafford/Photodisc/thinkstock
Wie der Nachbar im Norden gilt auch Österreich als Land ohne Kinder.

Die befürchtete Überalterung wirft Fragen und Probleme auf, für die es bislang nur teilweise Antworten gibt.


Industrie und Handel werden Konsequenzen spüren
Für die Wirtschaft ist der große (und wachsende) Seniorenanteil nicht unbedingt schlecht – zumindest auf kurze Sicht. Senioren verfügen über Kapital und sind durchaus konsumfreudig, sei es bei alltäglichen Dingen wie Technik und Essen oder auch bei altersbedingten Investitionen wie Treppenliften auf lifta.at.

Perspektivisch gesehen reicht das jedoch nicht aus, denn durch den Geburtenrückgang wird die Kaufkraft in Zukunft umso mehr fehlen. Und die Talsohle ist noch lange nicht erreicht: Demographen rechnen bis 2040 mit weiterhin sinkenden Zahlen, und selbst danach geht es nicht aufwärts, sondern bleib konstant niedrig.


Ursachenforschung: mehrere Faktoren spielen zusammen
Der höhere Altersschnitt ist nicht alleine auf weniger Geburten zurückzuführen. Diese spielen zwar auch eine Rolle, allerdings werden gleichzeitig immer Menschen deutlich älter. Das Verhältnis verschärft sich also immer mehr. Die besseren Lebensbedingungen, allen voran in Medizin, Ernährung und Hygiene, machen es möglich. Zur Geburtenrate selbst: Hier spielt auch das Karrierebewusstsein heutiger Frauen eine Rolle. Viele sehen Karriere und Kinder nicht unbedingt als vereinbar, im Zweifelsfall entscheiden sich Frauen, aber auch berufstätige Paare, immer häufiger gegen Nachwuchs. Ein zukünftiger Fachkräftemangel ist damit vorprogrammiert, genau wie Probleme im Rentensystem.
Mittelweg sinnvoll?


Ein Österreich ohne Kinder, überspitzt ausgedrückt, ist immer noch undenkbar und liegt nicht im Interesse der Bevölkerung. Doch wenn schon Familie, dann nur im kleinen Rahmen – dieser Leitsatz scheint momentan verbreitet zu sein. Die Ein-Kind-Familie kommt häufiger vor als je zuvor und gilt als Zugeständnis an den harten Arbeitsmarkt. Die Anforderungen im Job sind größer als früher, gleichzeitig kosten Kinder viel Geld. Die Ein-Kind-Variante erscheint vielen Paaren als bester Kompromiss aus Beruf, Familie und Sicherheit. Dass es sich bei einem Kompromiss nur selten um eine Wunschlösung handelt, ist jedoch klar.


Der große Umbruch steht noch bevor
Aus Sicht von Politik und Wirtschaft gilt es also, eine Lösung für die künftigen Probleme auf dem Arbeitsmarkt und im Rentensystem zu finden. Der Generationenvertrag schwankt stärker als je zuvor, in zehn bis zwanzig Jahren wird der Bevölkerungsschwund beginnen. Gleichzeitig kommt die Generation Baby-Boom genau dann ins Rentenalter. Strukturreformen sind nötig, und zwar auf grundlegender Ebene, um diese Herausforderungen bewältigen zu können.

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