Werbung darf wirklich fast alles

Empfehlung Werbung darf wirklich fast alles
Die Gurke darf nicht krumm sein, am Glas darf nicht Marmelade stehen

und angebotene Lebensmittel in der Gastronomie benötigen einen Beipackzettel wie ein rezeptpflichtiges Medikament,

die Raucher werden in eine Ecke gedrängt, die schon einer absichtlichen Körperverletzung nahe kommt – aber die Werbung darf fast alles.

Sie verspricht in tollsten Bildern, untermalt mit ausgeklügelter Musik und Vorzeigemenschen mit idealen Proportionen eine heile (geile) und perfekte Welt, wenn wir nur die Chance ergreifen, dieses oder jenes Produkt zu erwerben.

Dann sind wir mitten drin statt nur dabei in der Elite der glücklichen, sorgenfreien, megaschönen, übersportlichen, unwiderstehlichen, erfolgreichen und absolut gesunden und schmerzfreien Übermenschen, die uns da vorgegaukelt werden.

Da wird die Zahnbürste zum Fitnessgerät, der BH zur (nicht mehr benötigten) Schönheits- – OP, dieses oder jenes Fitnessgerät zum ReHa - Zentrum, der Fahrer eines bestimmten Autos unverwundbar und Weltmeister oder der Konsument eines Wundersafterls zum krankheitsresistenten Superman. Ganz zu schweigen von den Zaubermitteln, welche die Wohnung oder das ganze Haus mit einem Wisch auf Hochglanz polieren und neue Verschmutzungen erst gar nicht mehr aufkommen lassen. Und diese Chemikalien gibt es halbjährlich mit wieder verbessertem Wirkungsgrad und neuem Duft.

Schon so banalen Dingen wie Klopapier werden 20 bis 30 sauteure Werbesekunden in der besten Sendezeit gewidmet Teilweise kann das Ganze aber gefährlich werden, weil dem Konsumenten Gefahren als tolles, unbedingt erstrebenswertes, exklusives Abenteuer (Verzeihung: Adventure) vorgegaukelt wird. Wichtig: Zieh die richtige „Outdoorwear" an.

Dann wird mit Freude festgestellt dass endlich kein Empfang am Handy ist, um im nächsten Moment schneidig (allein und einsam) in einen exponierten Tiefschneehang einzufahren. Wer die Meldungen über die Lawinenopfer der letzten Tage verfolgt hat, muss sich dabei was denken – vor allem jene Menschen, welche ihre Zeit und ihre Gesundheit einsetzen, um diese Typen möglichst schnell wieder auszugraben.  

Oder wenn eine Imitation von Robin Hood für seine Kunden mittels erpresserischer Methoden (.....sie wollen doch nicht, dass die Menschen das zu sehen bekommen) einen Super Handytarif aushandelt. Hier werden verbrecherische Methoden verniedlicht und dem möglichen Kunden (auch Kindern und Halbwüchsigen) gezeigt, dass der Zweck die Mittel heiligt. Ob man bei so einer Firma wirklich sooo gut aufgehoben ist?

Und für das „richtige" Auto gibt es keine schwierige Straße mehr, da wird eine Steigung einfach nur zum nächsten Level – wie im Computerspiel. Rotes Kreuz und Notärzte haben dann hoffentlich dieselben Fahrzeuge zur Verfügung, sollten bei diesem „Spiel" wider erwarten Probleme auftreten.

Und wenn „Frau" nur zur richtigen Duftflasche, zum richtigen Schuh oder auch nur zum richtigen Nagellack greift, werden Männer zur wehrlosen Beute oder Wölfe zu Schoßhunderln. Wer Werbung genau und kritisch betrachtet, kann diese Beispiele endlos fortsetzen, wobei es auch durchaus unterhaltsame und sehenswerte Spots gibt, auf die man schon regelrecht wartet. Meist sind diese Szenen mit Tieren oder Kindern besetzt und versprechen keine Wunderdinge, sondern erwärmen unser Gemüt, aktivieren unsere Lachmuskeln und halten uns einfach nur einen „Spiegel" vor die Nase.

Oder Sie machen es wie die meisten von uns:
Nützen Sie diese Sendezeit für notwendige Dinge wie einen Besuch auf der Toilette und um ein frisches Getränk zu holen, meint Otto S.

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