Nachts wenn der Rauhreifpflug kommt

Empfehlung Nachts wenn der Rauhreifpflug kommt
Im Voraus gesagt sei, dass die Schneeräumung ein wichtiger Beitrag

für die Aufrechterhaltung der Mobilität und für die Verminderung der Unfallgefahr auf unseren winterlichen Straßen unabkömmlich ist.

Und dass die Männer, die diesen Job ausüben nicht zu den am meist beneideten gehören, wenn die Nacht zum Tag wird, damit morgens die Straßen und Wege für die Bevölkerung wieder benutzbar sind.

Umso erstaunlicher ist daher die Beobachtung, welche viele Menschen mit leichtem Schlaf immer wieder machen, wenn Nächtens plötzlich in einer minder wichtigen Seitenstraße der „Krieg der Pflüge" ausbricht und orange zuckende Blinklichter durch Vorhänge und Jalousien in die Schlafzimmer dringen und das Rumpeln und Poltern kein Ende nehmen will. So manch pflichtbewusster Schneeschaufler schält sich dann aus dem kuscheligen Bett, um einen Blick aus dem Fenster zu riskieren, damit er sich die zu erwartende weiße Hölle früh genug anschauen und abschätzen kann, wenn er selber zum schaufeln verdammt ist.

Und dann passiert – komischer Weise vorwiegend an den Wochenenden – die große Überraschung. Es hat vielleicht eine Handbreit geschneit, die Pflugschwerter kratzen am Asphalt dahin und erzeugen teilweise Funkenregen von beachtlichem Ausmaß. Und die Gasse wird bis zu drei Mal durchfahren. Von einem großen LKW mit Pflug. Von einem kleinen Gerät, welches den Gehsteig räumt. Dann noch von einem Umnimog, der – von einer anderen Gasse kommend – den Gehsteig teilweise wieder „beschneit". Von der anderen Seite kommt kurz darauf dann ein Riesentraktor eines „Mitbewerbers" und räumt den Schnee seiner Kundschaft auf die Seite der Konkurrenz und deren Einfahrt.

Und Betriebshöfe und Privateinfahrten werden pflichtbewusst „besenrein" geschabt dass es nur so prasselt. Der pflichtbewusste Schneeschaufler mit dem leichten Schlaf begibt sich wieder zu Bett mit der Erleichterung, dass es „eh nicht so happig werden wird am Morgen". Und trotzdem fällt es ihm schwer, wieder Schlaf zu finden, weil ihm Gedanken durch den Kopf schießen, die den werten Leser dieser Zeilen vielleicht auch ein wenig beschäftigen.

Und er denkt dann noch an die Tage davor, als er im beachtlich hohen Gesülze welches das Salz aus dem Schnee gemacht hat, mühsam sein Gefährt ans Ziel brachte. Nämlich eine der vielen nicht geräumten Kurzparkzonen, die man von der nicht geräumten Straße in keiner Weise unterscheiden konnte.

Oder an die Abbiegespuren, welche nur im Schritttempo im tiefen „Sterz" mit größter Vorsicht benützt werden konnten. Und daran, wo in diesen Nächten die Schneeräumgeräte ihren Dienst verrichtet haben könnten.

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