Alles wird teurer, nicht nur der Sprit

08. Januar 2011
verfasst von Alfred Stadlmann
Panoptikum

^Empfehlung

Mol Tankstelle Liezen 08.01.2011

Edmund S. Hände schwitzen, trotz der Minusgrade. Entnervt blickt er auf die gnadenlos laufende Anzeige der Zapfsäule. Wohin soll das noch führen, denkt er. Endlich, der Tank ist voll und der Gesamtpreis springt ihm gehässig ins Auge. Der Tankdeckel wird lauter geschlossen als früher. Kopfschüttelnd mit fest zusammengepressten Lippen macht er sich auf den Weg in die Tankstelle.

Österreichs Autofahrer raunzen: schon wieder eine Spritpreiserhöhung. Die Mineralölsteuer (MÖSt.) ist jedoch in Österreich ziemlich niedrig. Wie bitte? – werden nun einige aufschreien. Doch, im europaweiten Vergleich liegen wir noch immer auf der Sonnenseite. Trotz laufender Erhöhungen der MÖSt. ist der Verkauf von Treibstoffen für Österreichs Finanzministerium noch immer ein gutes Geschäft. Sehr wohl wurde die Verbrauchsabgabe für Diesel und Benzin in den letzten Jahrzehnten des Öfteren nach oben angepasst - trotzdem sind Treibstoffe an Österreichs Tankstellen noch günstiger als in fast allen Nachbarländern Österreichs. (Man möchte es nicht glauben).
Ca. 20% bis zu einem Drittel der verkauften Treibstoffe an heimischen Tankstellen werden deshalb dem Tanktourismus zugerechnet. Und hier stehen nicht nur die Einnahmen aus der MÖSt. zu Buche - über Gewinnbesteuerung von Mineralölkonzernen und vielen Arbeitsplätzen gibt es eine Zusatzrendite für den heimischen Staatshaushalt. Auf der anderen Seite steht aber eine katastrophale Klimabilanz Österreichs - denn die CO2-Emissionen werden hier Österreich zugerechnet.

Die Mineralölsteuer beträgt derzeit (Stand 01/2011) pro Liter Diesel (schwefelfrei und Bio-Anteil) 0,397 Euro (Andere: 0,425 Euro). Pro Liter Benzin (schwefelfrei und Bio-Anteil) 0,482 Euro (Andere: 0,515 Euro). Per 1.1.2011 wurden zuletzt Erhöhungen von 6 Cent (Diesel) bzw. 4,8 Cent (Benzin) durchgeführt (Werte hier inklusive MwSt.). Klar über 4 Milliarden Euro pro Jahr nimmt der Fiskus durch die aktuelle MÖSt. ein. Der Steueranteil (insgesamt) pro Liter Benzin beträgt demnach ca. 55% bis 65% (Diesel oder Benzin), der Rest entfällt auf das Produkt und ca. nur 2% verbleiben dem Tankstellenbesitzer bzw. Tankstellenpächter. Lassen sie also den Knüppel im Sack, wenn sie das nächste Mal tanken und die Preise wieder erhöht wurden ... außerdem, Diesel und Benzin werden nicht das Einzige bleiben, wo die Preise 2011 erhöht werden. Die Jahresvignette ist ja auch teurer geworden. Wie lautet ein so weiser Spruch: Das Auto ist eine richtige Sparkasse. Das stimmt, aber anstelle von Sparzinsen bekommt man nur den Wertverlust aufgebrummt.

Und abschließend: Die Mol Tankstelle an der Salzburgerstraße in Liezen, gehört zu den günstigsten Tankstellen im Bezirk.