Tag der Arbeitgeber im Bezirk Liezen

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Wirtschaft legt Zeugnis ab – Wirtschaft stellt Zeugnis aus

Mit dem „Tag der Arbeitgeber" am 30. April setzt die WKO Steiermark ein starkes Zeichen für noch mehr Unternehmertum.

„Unsere Betriebe leisten tagtäglich Hervorragendes und sichern damit Wachstum und Wohlstand für unser Land – dafür wollen wir uns gerade am Tag der Arbeitgeber bedanken", betont Franz Perhab, Obmann der Regionalstelle Ennstal/Salzkammergut der WKO Steiermark.

Perhab nimmt diesen „besonderen Tag" zum Anlass, um unter dem Motto „Wirtschaft legt Zeugnis ab – Wirtschaft stellt Zeugnis aus" Bilanz zu ziehen.

Der 1. Mai – Tag der Arbeit – steht vor der Tür. Ein Tag, der Jahr für Jahr seitens der Arbeitnehmervertreter zelebriert wird – die Rolle der Arbeitgeber findet dabei aber wenig Beachtung. Aus diesem Grund hat sich die Wirtschaftskammer dazu entschlossen, den 30. April wie schon im Vorjahr zum ,Tag der Arbeitgeber' auszurufen. Diesen will man nicht für Aufmärsche, sondern für eine inhaltliche Auseinandersetzung nützen. Obmann Perhab: „Unternehmertum ist natürlich das ganze Jahr über unser Leitthema. Gerade diesen speziellen Tag, den 30. April, wollen wir aber dafür nützen, um zu sensibilisieren. Denn Tatsache ist: Ohne Arbeitgeber gebe es keine Beschäftigung und damit keinen Wohlstand. Eine Leistung, die man gar nicht hoch genug einschätzen kann. Darum ist es mir auch ein persönliches Anliegen einfach einmal „Danke" zu sagen. Arbeitnehmer und Arbeitgeber sind in der Steiermark ein starkes Team. Das zeigt der Wohlstand, den wir gemeinsam erreicht haben – und diesen gilt es weiter zu sichern. Gerade am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, sollte man sich diesem Thema widmen, und dazu gehört nun auch einmal die Frage: Was wäre ein solcher Tag ohne Arbeitgeber?"

Wir legen Zeugnis ab: So wertvoll sind die steirischen Arbeitgeber für unsere Gesellschaft
Eine Antwort auf diese Frage liefert ein Blick auf die Statistik: „Aktuell zählen wir in der Region 5.734 Unternehmen, davon entfallen exakt 2.117 auf die Kategorie Arbeitgeberbetriebe", erläutert Perhab. Insgesamt beschäftigt die gewerbliche Wirtschaft in der gesamten Region damit 20.491 Menschen – Tendenz steigend. „Leider wird dieses Faktum in der Betrachtung des Arbeitsmarkts oftmals übersehen beziehungsweise hintangestellt. Natürlich ist auch der Wirtschaft jeder Arbeitslose ein Arbeitsloser zu viel, aber angesichts der mehr als fordernden Rahmenbedingungen ist eine solche Beschäftigtenzahl wahrlich eine tolle Leistung", lobt Perhab. Steiermarkweit werden 358.549 Menschen beschäftig. Dies ist verbunden mit der Auszahlung von mehr als 11,2 Milliarden Euro an Löhnen und Gehältern pro Jahr. Weitere 3,1 Milliarden Euro fließen aus den steirischen Unternehmerkassen direkt in diverse Sozialtöpfe (Pensions-, Unfall-, Kranken-, Arbeitslosenversicherung etc.) – inklusive schleichender Steuererhöhung. „Durch die Progression sind die von Arbeitgeberseite finanzierten Sozialabgaben allein in den vergangenen vier Jahren um 13 Prozent gestiegen. Hier müssen wir dringend eine Trendumkehr einleiten, wollen wir die Beschäftigung hierzulande weiter steigern", so Perhab.
Eines will Perhab dabei aber klargestellt wissen: „Die Wirtschaft bekennt sich zu den sozialen Errungenschaften. Wenn aber das Wirtschaftswachstum mit den Kosten des Sozialsystems nicht mehr Schritt halten kann, setzen wir schlussendlich den gesamten Sozialstaat aufs Spiel. Die Politik muss die rosarote Brille endlich abnehmen und der Reformrealität ins Auge blicken. Sonst wird uns die soziale Kuscheldecke vielleicht schon in gar nicht allzu ferner Zukunft nicht mehr wärmen", mahnt Perhab.

Wir legen Zeugnis ab: So gefragt sind die Serviceleistungen der WKO Steiermark
Die mangelnde Flexibilität ist einer von vielen Gründen, warum der Druck auf die heimischen Unternehmer in jüngster Zeit gestiegen ist. Das spiegelt sich auch in der aktuellen Servicestatistik der WKO Steiermark wieder: „Der Trend des letzten Jahres hat sich im ersten Quartal 2014 fortgesetzt. Wir verzeichnen gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres ein Plus von 9,3 Prozent bei den Servicefällen und eine Steigerung von sage und schreibe 23,8 Prozent bei den Servicekunden. In der Region Ennstal/Salzkammergut wurden im Jahr 2013 insgesamt 4.325 Serviceanfragen behandelt. Die größten Zuwächse bei den Serviceanfragen gab es steiermarkweit in den Bereichen Wirtschaftsrecht (+ 18,6 Prozent), Steuern und Abgaben (17,3 Prozent), Branchen (+13,3 Prozent), Förderungen (+12 Prozent) sowie Betrieb und Umwelt (+ 8,7 Prozent). „Man sieht, der Wind, der unseren Unternehmern entgegen bläst, wird rauer. Damit aus trüben Prognosen keine trübe Realität wird, müssen wir jetzt bürokratische Hürden auf sämtlichen Ebenen abbauen und Verfahren, wie zum Beispiel im Baubereich oder im Förderwesen, vereinfachen", betont Regionalstellenleiter Helmut Blaser. Eine sehr positive Nachricht: „Bei unserer aktuellen Servicekundenbefragung haben 84 Prozent der Mitglieder unsere Beratungsleistung als zumindest wichtig eingestuft, die fachliche Kompetenz wurde mit der Schulnote 1,6 bewertet. Das sind tolle Werte", betont Blaser.

Wir legen Zeugnis ab: So gefragt sind die Bildungsleistungen der WKO Steiemark
Mit dem Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) und der Fachhochschule Campus 02 zählt die WKO Steiermark aber auch zu den Top-Bildungsanbietern des Landes. Insgesamt bilden die steirischen Arbeitgeber in der Region pol. Bezirk Liezen rund 1.376 Lehrlinge aus und bereiten diese damit auf ihre berufliche Laufbahn vor. Investiert wird aber auch in die Weiterbildung, schließlich absolvieren jedes Jahr mehr als 1.000 Mitarbeiter eine zukunftsorientierte Weiterbildung an den WIFI Standorten Liezen und Gröbming. „Damit bleiben Arbeitsplätze wettbewerbsfähig", betont Blaser.

Wir stellen Zeugnis aus: Handlungsempfehlungen für die Politik

Im Gegensatz zu vielen Standortrankings belegt unser Land im internationalen Vergleich der industriell-gewerblichen Lohnnebenkosten mittlerweile einen Stockerlplatz (3. Platz). Wir müssen hier endlich eine Trendumkehr schaffen und unsere Unternehmer entlasten." Aus diesem Grund hat die WKO Steiermark zum „Tag der Arbeitgeber" ein Entlastungspaket mit Handlungsempfehlungen für die Politik geschnürt. Die zentralen Maßnahmen darin:

Senkung der Lohnnebenkosten: Laut einer aktuellen IMAS-Umfrage (1.000 Unternehmer in Österreich) belegt diese Forderung mit Abstand Platz eins auf dem „Wunschzettel" der Wirtschaft in Richtung Bundespolitik. 91 Prozent stufen eine Senkung der Lohnnebenkosten als „sehr wichtig" ein. Kein Wunder, hat doch die allgemeine Abgabenquote im vergangenen Jahr mit 45,2 Prozent einen neuen Höchstwert erreicht. Seit der Krise haben sich die Lohnstückkosten am Standort Österreich damit überdurchschnittlich erhöht. Um hier zu einer spürbaren Entlastung zu kommen, braucht es wieder finanziellen Spielraum. Darum pocht die WKO auf eine ...

Entbürokratisierungsoffensive: In der Praxis untaugliche, teure Gesetze, langwierige Verfahren, unzählige Berichtspflichten und rigide Kontrollen durch viele Behörden kosten den Unternehmern viel Zeit und Geld. Ein Musterbeispiel dafür ist das Beauftragtenunwesen. Nicht einmal der Gesetzgeber hat hier eine Übersicht. Durch die kompetenzrechtliche Zersplitterung in bundes- und landesrechtliche Vorgaben ist ein Wirrwarr an Kompetenzen mit mehr als 100 sogenannten beauftragten Personen entstanden. Ihre gesetzlich definierten Einsatzgebiete reichen vom Arbeitspsychologen bis hin zum Abfallbeauftragten und der Sicherheitsfachkraft. Viele dieser Tätigkeiten haben ohne Zweifel ihre Berechtigung. Die WKO Steiermark fragt sich allerdings, ob wir diese alle gesetzlich regeln müssen? Diese kosten allein der steirischen Wirtschaft Jahr für Jahr rund 150 Millionen Euro. Geld, das wir dringend in anderen Bereichen brauchen würden. Auf die Initiative von Präsident Josef Herk hin hat Minister Reinhold Mitterlehner nun nämlich die Streichung von einigen dieser beauftragten Personen bekannt gegeben, darunter den „Hebeanlagenwärter", den „Anlagenverantwortlichen für den Betrieb elektrischer Anlagen", die „Streichung detaillierter Regelungen für Mitglieder der Brandschutzgruppe" sowie die „Reduzierung der Sitzungen des Arbeitsschutzausschusses" und die „Zusammenlegung von Sicherheitsfachkraft und Sicherheitsbeauftragten". Ein erster Schritt, dem weitere folgen müssen." So wie auch die ...

Flexibilisierung der Arbeitszeit. „Zwölf Stunden Arbeitszeit müssen zumutbar sein", betont WKO Präsident Josef Herk „Unsere Betriebe müssen sich Tag für Tag dem internationalen Wettbewerb stellen – unsere gesetzlichen Arbeitszeitbestimmungen werden da leider immer mehr zum Hemmschuh, da sie der Realität meilenweit hinterher hinken. Wir diskutieren dagegen über die Einführung einer generellen sechsten Urlaubswoche ab 25 Dienstjahren. Das würde allein in der Steiermark zusätzliche Kosten von rund 150 Millionen Euro verursachen. Darum sei eines klar und deutlich gesagt: Wer eine sechste Urlaubswoche unterstützt, macht sich mitverantwortlich für eine weiter steigende Arbeitslosigkeit." Aus diesem Grund macht sich der Präsident der WKO Steiermark auch für eine ...

Streichung des fortlaufenden Urlaubsaufbau bei Langzeitkrankenständen stark. Unter diese Kategorie (länger als 43 Tage im Krankenstand) fallen in Steiermark jedes Jahr knapp 1,6 Millionen Krankenstandstage, daraus resultieren rund 111.000 (!) Urlaubstage. Keine Frage, wer krank ist, ist krank und muss zu Hause bleiben – daran wird niemand auch nur im Ansatz rütteln. Der Aufbau zusätzlicher Urlaubsansprüche bei Langzeitkrankenständen ist aus Sicht der WKO Steiermark allerdings ein Missstand im System, der der steirischen Wirtschaft Jahr für Jahr rund acht Millionen Euro kostet. Ein Krankenstand – vor allem bei langen Ausfällen – sei zur Genesung da und nicht zum Aufbau zusätzlicher Erholungsansprüche.

Bestbieter statt Billigstbieter bei öffentlichen Ausschreibungen: Sozial- und Lohndumping durch ausländische (Sub-)Firmen werden zu einem immer größeren Problem. Das zeigt auch die Statistik: Im Baubereich zum Beispiel gab es im Vorjahr bei 24 Prozent aller kontrollierten ausländischen Firmen einen Verdacht auf Unterentlohnung, bei inländischen Firmen waren es 0,55 Prozent. Aus diesem Grund macht sich die WKO für eine Adaptierung des Vergaberechts nach dem Prinzip Bestbieter statt Billigstbieter stark. Neben dem Preis müssen auch soziale, ökologische und qualitative Aspekte stärker zählen. Im Rahmen einer Sozialpartnerinitiative werden hier bereits konkrete Maßnahmen beziehungsweise Handlungsempfehlungen für die Politik erarbeitet. Am 12. Mai wird dazu auch eine eigene Vergabeenquete in der WKO Steiermark stattfinden.

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