Gott verteilte 10 Gebote im Kulturhaus

Empfehlung Gott verteilte 10 Gebote im Kulturhaus
Liezen: Volles Haus und großartige Akteure bei den Liezener Narrenabenden.

Ein vielstimmiges Gemurmel, musikalisch untermalt von den „Vagabunden", füllte den Kulturhaussaal. Anzüge, Abendkleider und Steirertrachten saßen in gespannter Erwartung an den Tischen oder unterhielten sich noch im Foyer bei einem Glas Sekt, schüttelten Hände, beglückwünschten die Aktiven der Gilde und freuten sich auf einen humorigen Abend.

Nach dem Eröffnungstanz der Garden, den Begrüßungsworten von Gildenpräsident Heinz Jokesch, flanierten flirtend Babsi Zauner und Uli Tiefenbacher als „Die Putzis" durch den Saal zur Bühne. In gewohnt souveräner Manier kehrten sie die Hopppalas einiger Liezener von der Bühne in den Saal, wo das Publikum die Pointen lachend in Empfang nahm.

Fünf junge Damen einer Selbsthilfegruppe demonstrierten danach anschaulich, dass man mit Präzision und Timing eine Phobiensitzung durchaus humorvoll gestalten kann. Dass junge Männer unter einer Bartwuchsblockade und der Pubertät leiden können, rezitierte eindrucksvoll der großartige Büttenredner Tristan Fuchs. „Lei sitzen" nannte sich eine tolle Nummer, wo viele Zuseher (auch ich) ein bekanntes Gefühl beschlich, denn Tanner Christina und Dieter mimten ein Ehepaar, etwa hundert Jahre verheiratet, wo sie motivierend „zickt" und er gelassen in einem Stuhl sitzt. Dann trieben es Neonfische bunt in einem Aquarium – großartige Nummer, sowohl optisch als auch vom Wortwitz her.

Wie jedes Jahr agierte die Faschingsgilde wieder auf sehr hohem Niveau. Die Garden und Showtänze boten den Besuchern Asthetik fürs Auge, Franz Migitsch war die Rolle als „GOTT der Faschingsgilde" auf den Leib geschrieben und er brillierte mit Hugo Hechl auch in „Waltraud und Mariedl". Silvia und Patricia Gassner heizten dem Publikum stimmlich ein, so wie die ÖHAS, die Gilden-Minesänger, die mit einem Augenzwinkern über Zierer Ewald´s Genitalattacke sangen. „Die einzigen Menschen, die sich ohne Sex vermehren, sind Pensionisten", lautete eine Lebensweisheit von Hocevar Manfred, der dieses Jahr die Menschen im Allgemeinen betrachtete und damit die Lacher auf seiner Seite hatte.

Die Stimmung im Saal war famos, als Hugo Umstand, sich vor Gericht verantworten musste, wo Trixi Hechl als Richterin, den etwas „angeheiterten" Angeklagten wegen mehrfachen Beischlafs befragte. Aus dem Leben gegriffen war die Nummer „Stress in der Warteschlange", in der der alltägliche Einkaufswahnsinn mit Zeitnot von den Akteuren blendend umgesetzt wurde. Nach einem „Gespräch mit einem Weichtier", in dem sich Barbara Zauner mit ihrer Schnecke „Kathrinchen" unterhielt und einige Anekdoten über Liezen und seine Bürger erzählte, gab sich abschließend das Männerballett die Ehre und stampften mit Schlapfen und bunten Socken, in urigen „Kittlschürz´n", mit Kopftuch oder Mascherl über der Perücke, gut gelaunt und gut geschminkt, mit Kübel und Besen die Kulturhausbühne auf und ab. Natürlich ebbten die Rufe nach einer Zugabe lange nicht ab.

An diesem Freitagabend wurde gelacht, gesungen, getanzt, gejubelt, geklatscht, gekichert, ge ... lass ma des und schreiben einfach: Ein humorvoller Abend mit bestens gelaunten Darstellern, vielen arbeitenden Akteuren hinter den Kulissen und einem begeisterten Publikum bestätigte wieder einmal, auf welch hohem Niveau die Faschingsgilde zu Liezen ihre Pointen zu servieren vermag – ÖHA!

Viele Bilder vom Narrenabend 2015

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