Pilotprojekt zum Katastrophenschutz

Gruppenfoto des Projektteams mit Grundeigentümern ( von links nach rechts auf dem Foto zu sehen: Vizebürgermeister Karl Brandner, KLAR! Managerin Natalie Prüggler, Naturpark Sölktäler Geschäftsführerin Gabriele Trinker und teilnehmende Grundeigentümer Foto: KLAR! Gruppenfoto des Projektteams mit Grundeigentümern ( von links nach rechts auf dem Foto zu sehen: Vizebürgermeister Karl Brandner, KLAR! Managerin Natalie Prüggler, Naturpark Sölktäler Geschäftsführerin Gabriele Trinker und teilnehmende Grundeigentümer
Die Unwetterkatastrophe 2010 im Kleinsölktal, welche gesamte Landstriche durch Muren und Hochwasser immens verwüstete, ist vielen noch schmerzlich in Erinnerung.

Eine damalige Beobachtung des Sölker Bürgermeisters Werner Schwab wurde nun in dem Pilotprojekt „Uferbegrünung zur Katastrophenprävention“ zu Nutze gemacht. So wurden in den vergangenen Monaten 875 Pflanzen ausgewählter Baumarten als alternativer Hochwasserschutz an gefährdeten Uferabschnitten in Kleinsölk gepflanzt. Auch viele Grundeigentümer waren an dem Projekts aktiv beteiligt. Es wurde aus Mitteln des Klima- und Energiefonds (KLAR! Zukunftsregion Ennstal) sowie von Land, Bund & Europäischer Union (LEADER) gefördert.

Durch die besondere geologische Ausgangslage werden die Sölktäler öfters von schweren Unwettern heimgesucht. Durch den fortschreitenden Klimawandel werden Unwetter und damit verbundene Starkniederschlagsereignisse in unserer Region mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit weiter zunehmen, wie Analysen der GeoSphere Austria für die Region belegen. Eine bestmögliche Vorsorge ist für Gemeinden und ihre BürgerInnen umso mehr ein Gebot der Stunde! Das kürzlich abgeschlossene Pilotprojekt im Naturpark Sölktäler setzt genau hier an.

Aus der Katastrophe lernen
Die Idee dieses Versuchsprojekts wurde von Bürgermeister Werner Schwab geboren, als er die Auswirkungen der Unwetterkatastrophe 2010 im Kleinsölktal begutachtete. Denn an jenen Stellen des Baches bzw. des Ufers, wo Bergahornbäume standen, blieb die Uferböschung weitestgehend erhalten. Die Abschnitte mit Gebüsch und Fichten fielen dem Hochwasser jedoch zum Opfer.

Das von der Klimawandelanpassungsregion KLAR! Zukunftsregion Ennstal initiierte und gemeinsam mit dem Förderprogramm LEADER Ennstal-Ausseerland finanzierte Pilotprojekt hat zum Ziel, durch die gezielte Bepflanzung von Uferböschungen mit ausgesuchten Gehölzen der Erosion durch Starkniederschlag und Hochwasser entgegenzuwirken. Durch die Setzung insbesondere von Bergahornbäumen sollen gefährdete Uferabschnitte stabilisiert werden. Zudem dient die Bepflanzung auch der Biodiversität. Die Betreuung des Projektes erfolgte durch Mitarbeiter der Naturpark Sölktäler GmbH und der Gemeinde Sölk, welche die Bepflanzung gemeinsam mit den teilnehmenden Grundeigentümern durchgeführt haben.

3,2 km gefährdete Uferabschnitte wurden bepflanzt
Modellregionsmanagerin der KLAR! Zukunftsregion Ennstal, Natalie Prüggler, hat das Projekt organisatorisch und fachlich begleitet, zeigt sich erfreut: „Insgesamt konnten wir durch die ausgezeichnete Kooperation mit dem Naturpark Sölktäler, der Gemeinde Sölk und der Bereitschaft und aktiven Teilnahme aller Grundeigentümer eine gefährdete Uferstrecke von 3,2 km Länge in 2022 und 2023 bepflanzen.“ Gabriele Trinker, Geschäftsführerin des Naturpark Sölktäler ergänzt: „Mit dem Ziel, einen alternativen Hochwasserschutz zu erproben, wurden ausgewählte Uferabschnitte am Kleinsölk- & Schwarzenseebach, Strieglerbach und im Ortsteil Fleiß am Mittleren Stierberggraben standortgerecht mit

insgesamt 550 Stück Bergahorn, 175 Stück Vogelkirsche und 150 Vogelbeerbäumen bepflanzt.“

Auch Bürgermeister Werner Schwab ist optimistisch: „Jährlich betreffen die Gemeinde Sölk eine Vielzahl an Unwetterereignissen. Je mehr zukunftsweisende, präventive Aktivitäten gesetzt werden können, die zum Katastrophenschutz beitragen, desto besser. Umso mehr freue ich mich, dass solche Pilotprojekt durch Förderungen ermöglicht werden.“ Es wird jedoch einige Jahre dauern, bis die Bäume groß genug sind, damit ihre stabilisierende Wirkung tatsächlich zum Tragen kommt.

Inzwischen bleibt zu hoffen, dass die Sölktäler bis dahin von so verheerenden Unwettern wie im Jahr 2010 verschont bleiben.

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