Der Advent „auf der Pürgg“
Der Advent, also die Vorweihnachtszeit in diesem schönen Bergdorf ist eine angenehme und einzigartige Ausnahme im landesweiten Trubel und der Hektik der Weihnachtsvorbereitungen.
Das „Oberland", wie unsere Heimat mangels genauerer geografischer Kenntnisse der Radiomoderatoren gerne genannt wird,
ist an und für sich schon eine Insel des Brauchtums und schöner Gepflogenheiten über das ganze Jahr und besonders rund um das Weihnachtsfest.
Vom Salzkammergut über das obere und untere Ennstal hinunter ins Gesäuse und ein Stück ins Palten - und Liesingtal hinab hat echtes Brauchtum und Handwerk noch einen besonders hohen Stellenwert und Tradition.
Und da wiederum hat der Advent in Pürgg einen besonderen Platz.
Schon der steirische „Parade – Heimatdichter" Peter Rosegger hatte dieses kleine Dorf am Fuße des mächtigen Grimming „das Steirische Kripperl" genannt.
Und die Bewohner dieses Kleinodes machen dieser Bezeichnung alle Ehre.
Seit mittlerweile 10 Jahren bieten die Menschen in Pürgg Ihren Besuchern etwas, das es in dieser Form in der heutigen Zeit nirgendwo gibt.
Hier öffnen die Bewohner ihre Häuser für die Besucher und stellen regionales Brauchtum, Handwerk und Kunst direkt am Platz des Entstehens und Wirkens dem staunenden Auge dar. Der Pfarrhof, Tennen und eben Privathäuser sind in diesen Adventmarkt,
der an zwei Wochenenden vor Weihnachten stattfindet, eingebunden.
Viel persönliches Engagement der Menschen die hier wohnen und ebenso viel Organisationsarbeit eines „Dreierrates" rund um Frau Bürgermeisterin Barbara Krenn stecken hinter diesem so erfrischend ungekünstelten Advent auf der Pürgg.
Auch bei der Bewirtung der bis zu 10.000 Besucher wird der normale „Punschpfad" verlassen und von Bratäpfeln über selbstgebackene Kekse, Maroni, Glühwein und anderen Schmankerln, auch Feines aus der Region angeboten.
Umrahmt wird diese vorweihnachtliche Szenerie von wunderschöner Musik, Bläsergruppen, einer Schauschmiede, einem Kinderprogramm, einem Krampusspiel und unzähligen anderen Aktivitäten inmitten einer fast unberührten Winterlandschaft.
Oder der Ausstellung der einzigartigen, ca 20m² großen Landschaftskrippe, die einst (1958) von Fritz Fahringer vom Ebenseer Krippenbauer Falmseder erstanden und aus drei verschiedenen Krippenteilen zusammengebaut wurde,
wie Frau Sigrid Steiner (die „Krippenbürgermeisterin" sozusagen) stolz zu berichten weiß.
Und nicht wenige Besucher tragen ganz spezielle Weihnachtsgeschenke, die man nur hier finden kann zu den Autos am Rande des Ortes - Pürgg ist ja autofreie Zone.
Und sie haben einen schon selten gewordenen Glanz in Ihren Augen – die Vorfreude auf ein friedvolles und harmonisches Weihnachtsfest mit den Angehörigen und Freunden, die in der Atmosphäre dieses einzigartigen Adventmarktes geweckt wurde.
Bericht Otto S.
