Warum tun die Menschen das?

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Diese Frage stellt sich aus der Sicht von ruhebedürftigen Menschen und von Haus - und Wildtieren alle Jahre wieder in der Zeit von Ende November bis in den Jänner hinein.

Raketen und Knallkörper werden zur Landplage und alle Verbote und Gesetze scheinen zahnlos und (leider nicht) „für die Katz".

Ja, es hängt ein ganzer Industriezweig dahinter, wobei schon die Herstellung dieser pyrotechnischen Dinge sehr fragwürdig und teilweise menschenunwürdig ist.
Oft in Kinderarbeit oder unter schlimmsten Bedingungen für die ArbeiterInnen hergestellt und dürftigen bis keinen Sicherheits- – und Qualitätskontrollen unterzogen, überschwemmen jährlich diese sinnlosen Dinge unsere Märkte.

Kaum jemand kann sich dem Zauber eines schönen, gut organisierten Feuerwerkes entziehen, aber ist es wirklich notwendig, dass in jedem Garten, vor jeder Wochenendhütte, auf jeder Terrasse oder jedem Balkon mittlere bis große Explosionen stattfinden, weil es so cool /geil/hipp ist, wenn man es krachen lässt?

Am allersinnlosesten sind diese kleinen, aber sehr lauten Kracher, die außer Lärm,
Ruß und Gestank nichts produzieren und von älteren und jüngeren Dumpfgummis im Halbminutentakt so im Vorbeigehen gezündet werden. Beginnend eine Woche vor Krampus bis hinein ins Neue Jahr - in der „stillsten Zeit des Jahres".
Egal ob alte Menschen, kleine Kinder oder Tiere sich in unmittelbarer Nähe befinden.

Ist das Ausdruck von Lebensfreude?
Oder ein willkommenes Ventil, einmal der wilde Hund sein zu können und (wenn auch negative) Aufmerksamkeit zu erlangen?
Wir Menschen sind schon die eigenartigste Spezies auf diesem Planeten.
Da werden jährlich ca. 10 Millionen Euro für Lärm, Rauch und Feuer ausgegeben. Die Folgen sind teilweise fatal und alljährlich an den Tagen nach Sylvester in den Medien erfasst und aufgelistet.
Von abgefackelten Häusern, Dächern und Hütten, Gehörschäden, Brandverletzungen, Rauchgasvergiftungen und Spitzenwerten in der Feinstaubbelastung bis hin zu in Todesangst geflüchteten Haus – und Wildtieren, die teilweise nut mehr tot gefunden werden, reichen die Auswirkungen des alljährlichen „Spaßhabens".
Gerade den „Viechern" gegenüber ist dieser sinnlose Brauch am Ärgsten.

Die wissen ja nicht wie lustig es ist, wenn überall unkontrolliert mitten in der Nacht Explosionen stattfinden. Sie reagieren ihrem Instinkt entsprechend mit Furcht, Flucht und Panik.
Für die Heimatlosen – und Wildtiere ist das ein erheblicher Aufwand im Winter, wo jede Überanstrengung zur ernsten Überlebenskrise wird, weil in dieser Jahreszeit das Nahrungsangebot sehr dürftig und unregelmäßig vorhanden ist. Der Energieverbrauch für eine panische Flucht kann ein Tier so schwächen, dass die Kräfte nicht mehr zur Nahrungsbeschaffung reichen und es einfach langsam verhungert. Und so mancher pflichtbewusste Wachhund wird zum erbarmungswürdigen Viecherl, wenn neben ihm Knallkörper detonieren, dass es ihm fast die Trommelfelle in den Ohren zerfetzt.
Im Vorjahr sind allein im Grazer Stadtgebiet über 50 Hunde wegen des Sylvesterschießens abhanden gekommen.

In diesem Sinne – Prosit 2013.

Bericht Otto S.

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