Drei sonnige Tage in Liezalien

Ein kleiner Markt, wie er in den süditalienischen Orten und Dörfern jede Woche abgehalten wird, (allerdings in größerem Ausmaß und mit vielseitigerem Angebot von Möbeln über gebratenen Fischen bis zum Abendkleid) hat uns das italienische Flair so zu sagen nach Hause gebracht.

Auch das Wetter war südlich und milde gestimmt.

Wer am Freitagabend an den Ständen vorbeiflanierte, hatte meist leichte Sommerbekleidung am Körper und gute Laune im Gesicht.

Auf den bereitgestellten Tischen und Bänken wurde gegessen und getrunken, was Italiens lokale Produzenten erzeugt und teilweise über sehr weite Strecken zu uns gebracht hatten.

Köstliche Käsevarianten vom frisch gemachten Mozarella bis hin zum mehrere Jahre gereiften Parmesan und all seinen Varianten. Dazu verschiedenste Weine und Brote, die teilweise gigantische Ausmaße erreichten.
Würste und Schinken in allen Geschmacksrichtungen und Größen. Vom klassischen Proscutto bis zur Reh – oder Knoblauchsalami war für jeden Geschmack etwas dabei.

Natürlich auch die verschiedensten Gemüsesorten. Eingelegt, getrocknet, gewürzt oder mariniert in feinstem Olivenölen – passend zur schnellen Jause vor Ort oder zum mit nach Hause nehmen.
Manche Besucher waren wegen der gehobenen Preise doch etwas irritiert, aber wenn man dann den Inhalt der Einkaufssackerln genauer begutachtete, dann waren da halt Käsesorten nicht in der üblichen 10 bis 20dkg Menge zu erblicken, sondern teilweise in viel größeren Gewichtsklassen.

Es ist für Italiener unverständlich, dass jemand von einer Ware so kleine Mengen kauft, weil an Italiens Esstischen meist viel mehr Personen sitzen als bei uns. Außerdem sollte man auch bedenken, dass ein erheblicher Aufwand damit verbunden ist, die Spezialitäten zu erzeugen (viele sind Direktvermarkter ohne großes Vertriebssystem) und bis zu uns nach Liezen zu bringen, anzubieten und zu verkaufen.

Aber spätestens, als Guido Amicelli seine Italo- Hits über den Hauptplatz schmetterte, waren die Bedenken wieder zerstreut und die Urlaubsstimmung schwappte mit Azzurro und anderen Superhits wieder in die wertvollen Einkaufstaschen mit den gekauften Köstlichkeiten.

Wann wurde zuletzt am Liezener Hauptplatz getanzt?

Freitagnachts war es jedenfalls soweit.

Alles in Allem eine gelungene Aktion, die nach „Mehr" verlangt. Wenn man bedenkt, wie viele „Genussregionen" es in Europa gibt und wie vielseitig die Essgewohnheiten sind, könnte man noch so manche Köstlichkeit nach Liezen auf den „Marktplatz" bringen.

Otto S.

Viele Bilder vom Merkato