Große Feuerwehr und Flugdienstübung

  • verfasst von Christian Hollinger, BA MA MSc
  • Aktuelles
Aigen/E: Am Kulm in Aigen im Ennstal fand am 01.10.2021 die diesjährige Flugdienstübung statt.

Neben den drei Hubschraubern (2x Bundesheer, 1x Polizei) waren insgesamt 47 Mann aus Feuerwehr, Bundesheer und Polizei an dieser Großübung beteiligt. Als Spezialkräfte nahmen 24 Flughelfer und 12 Flugeinweiser teil, wo unterschiedliche Waldbrandbekämpfungsszenarien und die Zusammenarbeit der verschiedenen Einsatzorganisationen beübt wurden. Gerade der Materialtransport ins Gebirgsgelände, das punktuelle Absetzen über Außenseilwinde von Personen in unwegsamen Gebieten, die Brandbekämpfung von abgesetzten Einheiten am Boden und der Löschwasserabwurf aus der Luft sind besonders herausfordernd und bedürfen einer exakten Koordination.

Gerade der Wind, die allgemeine Wetterlage und die Geländebeschaffenheit sind bei jedem Einsatz anders und müssen laufend beübt werden. Sicherheit geht vor, daher sind alle Spezialkräfte in der Seiltechnik ausgebildet, um Personen und Gerätschaft auch im extremen Gelände zu sichern und die schweißtreibende Brandbekämpfung am Boden auch händisch durchzuführen. Da Glutnester im Boden in den meisten Fällen nicht anders gelöscht werden können.

Die Feuerwehr Aigen im Ennstal und die Flugdienststaffel Steiermark Nord bedankt sich bei allen Teilnehmern für die aktive Teilnahme und lehrreiche Übungsstunden!

Beschreibung des Feuerwehrflugdienstes
Seit den bescheidenen Anfängen der Unterstützung von Feuerwehreinsätzen durch Luftfahrzeuge zu Beginn der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde die Zusammenarbeit Feuerwehr mit Fluggerätebetreibern wesentlich ausgebaut und hat sich seither vielfach bewährt.

Diese Unterstützung ist für die Feuerwehrkräfte eine unersetzliche Hilfe, vor allem bei Waldbränden, bei Hochwasser, aber auch bei Bränden in hohen Gebäuden (Hochhäuser, Silos, Industrieanlagen) und beim Materialtransport in unwegsames Gelände.

Denken wir einmal daran, welche Vorteile uns der Einsatz von Luftfahrzeugen (insbes. natürlich der Hubschrauber) bietet: Entfernungen werden verkürzt, Höhenunterschiede und Hindernisse, deren Überwindung einen enormen Aufwand an Kraft und Zeit kosten würde oder gar unmöglich wäre, liegen in wenigen Minuten hinter uns.

Löschwasser, Geräte und andere Lasten können rasch und verhältnismäßig einfach transportiert werden. Die Aufzählung dieser Vorteile lässt sich fortsetzen bis zu der, für die Führung wesentlichen Tatsache, dass man aus der Luft mehr sieht als am Boden. Damit sind bereits die Aufgaben von Luftfahrzeugen im Feuerwehreinsatz skizziert. Es sind dies Erkundung, Beobachtung, Führung und Lufttransport. Damit die Zusammenarbeit Feuerwehr und Luftfahrzeuge klaglos funktioniert, sind einige grundsätzliche Kenntnisse, gegenseitiges Kennenlernen und Verstehen, sowie gemeinsames Üben Voraussetzung.

Der Feuerwehrflugdienst des LFV Steiermark gliedert sich in drei Schwerpunkte:

Feuerwehrflugeinweiser
Die Feuerwehrflugeinweiser werden vorwiegend zur Zusammenarbeit mit Hubschraubern bei Verkehrsunfällen zum Einsatz kommen, wenn die Feuerwehr beim Eintreffen des Fluggerätes bereits vor Ort ist. Natürlich sind die Feuerwehrflugeinweiser auch bei allgemeinen Feuerwehreinsätzen (Waldbrände, Unwettereinsätze, u.a.m.), bei welchem Hubschrauber eingesetzt werden, eine wichtige Basiseinheit.

• Erkunden und Vorbereiten von HS-Landeplätzen
• Meldung von Flughindernissen in den Landeplatzbereichen und im Einsatzraum an den
• fliegerischen Einsatzleiter (flEL) oder an die Piloten
• Räumen und Freihalten der HS-Landeplätze Absperren der Landeplätze
• Einweisen von Hubschraubern
• Vorbereiten von Lasten für den Lufttransport als Außen- oder Innenlast
• Überwachen von Personen und Gerät am Boden

Feuerwehrflughelfer
Die Feuerwehr-Flughelfer werden bei Sondereinsätzen in der Zusammenarbeit mit Hubschraubern verwendet, welche auch direkte Arbeiten nach Erfordernis und gesetzlicher und organisatorischer Möglichkeit im und am Hubschrauber erforderlich machen können.

• Mitteilung von Zielpunkten an den flEL oder erforderlichenfalls an die Piloten
• Vorbereiten von Personen für den Lufttransport als Außen- oder Innenlast
• Arbeiten mit Geräten für den Personentransport (Bergedreieck, u.a.m.)
• Beobachten und Melden aus der Luft
• Mithilfe beim Be- und Entladen von Innenlasten
• Mithilfe beim Ein- und Aushängen von Außenlasten
• Wegführen von Evakuierten aus dem Landeplatzbereich
• Seilflüge am Bergetau oder an der Seilwinde bei Brandereignissen in hohen Gebäuden
• oder im unwegsamen Gelände, bei Einsätzen nach Naturkatastrophen (Hochwasser,
• Muren-, Lawinenabgänge, u.a.m.) und bei sonstigen technischen Schadensereignissen.

Flugdienststaffel
In der Steiermark werden für Einsätze mit Unterstützung von Luftfahrzeugen 3 Staffeln gebildet. Zuständig für die Bezirke: Für den Bezirk Liezen und Leoben (Einsatzgrenze Präbichl) ist die Flugdienststaffel Steiermark Nord zuständig und bei der Feuerwehr Aigen im Ennstal stationiert. Leiter des Sachgebietes Flugdienst im BFV Liezen und Staffelkommandant der Flugdienststaffel Steiermark Nord ist HBI d.F. Ing. Josef Fritz.

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