Raketenangriff auf den Bezirk Liezen

Empfehlung Raketenangriff auf den Bezirk Liezen
Grüppchenweise rotten sich kurz vor Mitternacht ein paar vermummte Gestalten vor einem Haus in Liezen zusammen. Es ist D-Day, der 31. Dezember 2010, wenige Minuten vor Mitternacht. Die Spannung steigt. Alkoholgeschwängerte Atemwolken steigen auf und dem General am Feuergefechtsstand fehlt es sichtlich schwer, nicht vorzeitig loszuballern. Die Abschussbasis ist in Stellung gebracht und mit Raketen verschiedenster Art bestückt.

Der Sekt steht bereit. Dass Kofferradio ist auf Sendung. Alles wartet gespannt auf den Countdown. Zehn, neun, acht, sieben ... Plötzlich - ein gleißender Blitz, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Knall. Die Uhr des Nachbarn scheint defekt. Sofort wird das Feuer erwidert. Der Donauwalzer und das Läuten der Pummerin sterben im Feuergefecht und den inbrünstigen Rufen zahlreicher Zuseher: Ah ..., Oh ..., Wahnsinn. Der Himmel leuchtet grell in allen erdenklichen Farben, Sterne fallen vom Himmel, gigantisch Feuerpalmen entstehen dort, wo in klaren Nächten der große Wagen seine Bahn zieht. Ein surren, pfeifen, knallen und dumpfe Donnerschläge, suggerieren Hunden, Katzen und sonstigem Getier – Prosit 2011, auch wenn die das anders sehen und jedes Tierchen froh sein wird, wenn alles vorbei ist. Dass anschließend nicht alles Gute von Oben kommt und auch am Boden durch Unachtsamkeit einige Feuerwerker Schaden nehmen, davon können die Diensthabenden in den Rettungsleitstellen auch dieses Jahr wieder ausgehen. Den explosiven Spaß lassen sich die Österreicher Jahr für Jahr einiges kosten. Etwa 8,5 Millionen Euro Umsatz machen die ungefähr 10.000 heimischen Verkaufsstellen zwischen Weihnachten und Silvester österreichweit.

 

Meist dauert der Lichter-Krieg bis ein, manchmal auch bis zwei Uhr morgens. Dann könnte man Hans Moser zitieren: „Sperrstund is“. Aber nur beim Ballern. Die Wirte, Barbesitzer und Standbetreiber sind bis in die frühen Morgenstunden darum bemüht, ihre Gäste mit Flüssigkeiten aller Art zu versorgen. Es gibt ja einiges zu besprechen, hinsichtlich Farb- und Formgebung der verschiedenen  bombastischen Himmelsbilder. Als durchaus interessante Alternative, zu diesem alljährlichen „Gebumse“, habe ich in einem Forum folgendes Beispiel aus Italien gefunden. In Neapel gingen die Frauen 2008 auf Konfrontation mit Silvesterböllern:

 

Neapels Frauen: Mit Sexstreik gegen Silvesterböller

Neapels Frauen drohen mit einem Sexstreik, um ihre Männer davon abzuhalten, in der Silvesternacht Böller und Raketen zu schießen, die in Italien regelmäßig Tote und Verletzte verursachen. Tausende von Frauen schlossen sich der Initiative eines Komitees an, das aktiv die Knallerei zum Jahreswechsel bekämpft. "Kein Sex, wenn du knallst", heißt das Motto des Komitees, das von der 45-jährigen Carolina Staiano gegründet wurde, deren Vater von einem Knallkörper schwer verletzt wurde und seitdem halb gelähmt ist.

Der Erfolg der Kampagne übertraf die rosigsten Erwartungen der Organisatorin. "Ich wurde von E-Mails von Frauen überflutet, die von meiner Kampagne erfahren haben und sie unterstützen wollen. Ich hätte mit einem derartigen Echo nicht gerechnet. Ich hoffe, man begreift damit, dass man Neujahr besser als mit Böllern feiern kann", meinte Staiano.

 

Interpretieren muss das jeder für sich selber.

 

Eines ist jedoch amtlich. Seit Anfang 2010 ist ein neues Pyrotechnik-Gesetz in Kraft getreten, das zum bevorstehenden Jahreswechsel erstmals zur Anwendung gelangt. „Neben neuen Altersgrenzen haben sich auch bei der Kennzeichnung, der Einteilung und den Gewichtsklassen Änderungen ergeben“, erklärt Peter Schickl, Branchensprecher der Pyrotechnikhändler in der WKO Oberösterreich.

 

Das neue Pyrotechnik-Gesetz unterteilt Feuerwerkskörper nicht mehr in Klassen, sondern in Ka­te­gorien F1 bis F4, wobei die Kategorien F3 und F4 nur an Personen abgegeben werden dürfen, die einen Pyrotechnikausweis haben. Für die Konsumenten (Privatanwender) sind somit die Kate­gorien F1 und F 2 interessant. Immerhin drohen bis zu 3.600 Euro Verwaltungsstrafe bei Nichtbeachtung.

 

Vorsicht bei importierter oder gar geschmuggelter Ware

Laut Schickl ist gerade bei importierter oder gar geschmuggelter Ware größte Vorsicht geboten, weil diese vielfach nicht den Europäischen Normen entsprechen und auch nicht den genauen Qua­litätskontrollen unterzogen werden. „Ich kann jedem nur raten, Finger weg, denn in den ver­gangenen Jahren sind immer wieder Unfälle mit schrecklichen Folgen passiert“, warnt der Berufsgruppensprecher vor den Folgen. Schickl ersucht aber auch die Konsumenten, „zertifizierte Feuerwerkskörper aus dem heimischen Fachhandel zu verwenden, denn die sind unter genauester Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen risikolos.“ „Im heimischen Fachhandel muss zwingend eine deutsche Beschreibung am Artikel stehen, die bei Produkten aus anderssprachigen Län­dern oftmals fehlt. Nicht zu vergessen ist auch unser Produkthaftungsgesetz, wonach Hersteller und Vertreiber haften müssen. Bei ausländischer Ware, sollte es zu Unfällen kommen, bleibt man zumeist im Regen stehen“, erklärt Schickl.

 

Da wir keine Spaßverderber sein wollen, und selbst gerne mit in den Himmel geneigten Köpfen am Balkon stehen, bitten wir Sie, im Sinne der Sicherheit, um ein vorsichtiges und verantwortungsvolles Hantieren mit Feuerwerkskörpern. Lassen Sie uns zu guter Letzt anstoßen: Auf ein gesundes, erfolgreiches und glückliches Jahr 2011. Das Team von BLO24.at

 

Werbung

Werben auf BLO24

Sie haben Interesse auf unserer Plattform zu werben? Dann zögern Sie nicht und kontaktieren Sie uns unter +43 (0)664 222 66 00.