Rip-Deal von Polizei geklärt

Empfehlung Rip-Deal von Polizei geklärt
Bezirk Liezen, Rom: Ein 50-jähriger Obersteirer, der ein Wohnobjekt über Inserate in Internetseiten verkaufen wollte, wurde Opfer eines sogenannten Rip-Deals.


In einem Hotel in Rom übergab er einem vermeintlichen Interessenten im Zuge eines Wechselgeschäftes 70.000 Euro und erhielt dafür Spielgeld. Zwei Verdächtige, ein 31-jähriger Franzose und ein 47-jähriger Serbe wurden mittlerweile als Täter identifiziert. Sie sind nach wie vor flüchtig.

Der Ennstaler wurde ab Mitte März 2013 von mehreren Personen mit italienischen und Telefonnummern aus Luxemburg kontaktiert. Die Anrufer teilten mit, dass sie für Investoren aus Luxemburg und der Schweiz tätig seien und bekundeten Interesse am Kauf des Wohnobjektes. Auf das Drängen der Anrufer hin wurde für die Besprechung der Kaufabwicklung ein Treffen mit dem angeblichen Investor am 5. April in einem Hotel in Rom vereinbart. Bei diesem Treffen teilte der angebliche Investor mit, dass er 1.000.000 Euro auf ein Treuhandkonto in Österreich überweisen und die Restsumme von 550.000 Euro in Schweizer Franken bar an den Obersteirer aushändigen werde. In den darauffolgenden Wochen wurde der Obersteirer dazu überredet, bei der Kaufabwicklung in Rom einen Bargeldbetrag von 70.000 Euro mitzubringen. Im Gegenzug dafür würde er diese Summe plus zehn Prozent für die Mühewaltung in Schweizer Franken erhalten. Begründet wurde dieser Wechselvorgang damit, dass die Investoren über zu wenig Euro-Banknoten für die Überweisung des vereinbarten Kaufpreises verfügen würden.

Am 10. Mai wurde für die Vertragsunterfertigung und die Übergabe des Bargeldes ein weiteres Treffen im selben Hotel in Rom vereinbart, bei dem der zweite Verdächtige erschien. Von diesem wurde die vereinbarte Summe in Schweizer Franken vorgezeigt. Die Echtheit der Banknoten wurde von der Gattin des Geschädigten bei einer Bank geprüft. Es wurden Geldkoffer ausgetauscht, wobei der Obersteirer nach dem fluchtartigen Verschwinden des Übergebers feststellen musste, dass der Koffer mit den echten Schweizer Franken offenbar ausgewechselt worden war. In dem ihm übergebenen Koffer befand sich lediglich wertloses Spielgeld.

Die weiteren Erhebungen wurden vom Landeskriminalamt Steiermark in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt Oberösterreich und ausländischen Polizeidienststellen geführt. Zwei Verdächtige konnten eindeutig identifiziert werden. Die beiden Männer traten unter Verwendung verschiedener Alias-Namen bereits in mehreren Ländern im Zusammenhang mit Rip-Deals in Erscheinung.

 

Warnhinweise auf einen „Rip-Deal":

Treffen im Ausland werden gefordert, für Österreicher meist in Italien.

Der Interessent will das Angebot ohne Besichtigung und Preisverhandlung schleunigst kaufen und interessiert sich auch nicht für das Geschäftsobjekt.

Devisenumtausch wird vorgeschlagen.

Überhöhter Gewinn bzw. eine Möglichkeit, Bargeld steuerfrei umzutauschen oder zu investieren werden versprochen.

Werbung

Werben auf BLO24

Sie haben Interesse auf unserer Plattform zu werben? Dann zögern Sie nicht und kontaktieren Sie uns unter +43 (0)664 222 66 00.