Polizei forciert Präventionsprojekt

Empfehlung Polizei forciert Präventionsprojekt
Wissen schützt: Polizei forciert Präventionsprojekt für Jugendliche

Die steirische Polizei geht neue Wege in der Präventionsarbeit: In dem Projekt „Wissen schützt" werden Jugendliche ein ganzes Schuljahr hindurch begleitet und – mit auf den ersten Blick zum Teil unkonventionellen Methoden – auf Themen wie Gewalt, Sucht und Gefahren des Internets sensibilisiert.

Nach einer Pilotphase in Graz wird das Projekt nun steiermarkweit angeboten.

„Unser Ziel ist es, Jugendliche nachhaltig zu informieren und zu sensibilisieren.

Bei ,Wissen schützt' gehen wir daher bewusst weg von unseren klassischen Frontalvorträgen, die einmal pro Schuljahr abgehalten werden, und legen den Fokus auf eine ganzheitliche Prävention", sagt Hans-Peter Schume, Präventionsbeamter des Landeskriminalamtes Steiermark.

Das Konzept im Detail

Das „Wissen schützt"-Konzept richtet sich an Schülerinnen und Schüler der siebenten und achten Schulstufe. Auch die Erziehungsberechtigten werden miteingebunden, indem sie im Vorfeld bei einem Elternabend umfassend über das Projekt informiert werden. Es beinhaltet acht Module mit einer Dauer von jeweils zwei bis drei Unterrichtseinheiten; pro Monat wird ein Modul in den Stundenplan integriert. Die Inhalte bauen aufeinander auf: „In der ersten Einheit geht es beispielweise um die verschiedenen Formen von Gewalt, aber auch um Respekt, Akzeptanz und darum, Meinungen zu vertreten und zuzulassen. Das sind Aspekte, die in den darauffolgenden Modulen immer wieder miteinfließen – egal ob es um Cyber-Mobbing oder Suchtverhalten geht", erklärt Hans-Peter Schume. „Wir wollen dabei nicht nur informieren, sondern auch einen Beitrag zur Persönlichkeitsbildung der Jugendlichen leisten. Denn wer über Wissen, Respekt und ein gesundes Maß an Selbstbewusstsein verfügt, wird weniger leicht zum Täter oder Opfer."

Thematisiert werden bei „Wissen schützt" im Laufe des Schuljahres neben Gewalt auch Strafmündigkeit, Jugendkriminalität, Sucht, Jugendschutz, sexueller Missbrauch sowie Mobbing, Stalking und Gefahren im Internet. Die Inhalte werden nicht vorgetragen, sondern in Diskussionsrunden und Gruppenarbeiten behandelt. Unter anderem wird das Klassenzimmer in ein „Gewaltbarometer" umgewandelt, in dem die Schülerinnen und Schüler Stellung zu ihrem Verständnis von Gewalt beziehen, oder ein „Suchtbaum" erstellt, mit dem die Wurzeln und Auswüchse von Suchtverhalten ergründet werden. In anderen Gruppenarbeiten kommen beispielsweise Gefühlskärtchen oder Schokolade zur Anwendung. Den Abschluss von „Wissen schützt" bildet eine Projektarbeit am Ende des Schuljahres.

Positive Erfahrungen

Aufgrund der positiven Rückmeldungen zu „Wissen schützt" wird das Projekt heuer erstmals für Schulen in der gesamten Steiermark angeboten. In Graz wird es seit vier Jahren an mehreren Schulen umgesetzt, unter anderem am BG/BRG Carnerigasse. „Wir haben ,Wissen schützt' in unser Persönlichkeitsförderprogramm aufgenommen", sagt Direktorin Mag. Dr. Barbara Bruglacher, die das Projekt ihren Kolleginnen und Kollegen weiterempfiehlt: „Das Projekt und die einzelnen Workshops sind methodisch-didaktisch sehr gut aufgebaut. Es werden Barrieren abgebaut, die Jugendlichen wissen nicht nur besser über Rechte und Pflichten Bescheid, sondern auch über Ursachen und Wirkung von Verhaltensweisen. Aus meiner Sicht rundet ,Wissen schützt' die Begleitung zum Erwachsenwerden gerade in einer sensiblen Entwicklungsphase ideal ab."

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