Gegen Tierleid, Zur Erhaltung der Almen

Steiermark: Über 1.900 Unterschriften für die Petition „Gegen Tierleid – Zur Erhaltung der Almen.“ an die Präsidentin des Steiermärkischen Landtags zur weiteren Bearbeitung übergeben.

Der Steirische Agrar- & Umweltclub ist eine überparteiliche Plattform, die sich der Verbesserung der Organisationsstruktur in der Land- und Forstwirtschaft in der Steiermark und der Unterstützung ländlicher Räume verschrieben hat.

Die im Zuge der online aufgelegten Petition gesammelten knapp 2.000 Unterschriften wurden gestern am Abend in der Burg in Spielberg vom Obmann des Agrar- und Umweltclubs Steiermark, Ök.-Rat Matthias Kranz, an die Präsidentin des Steiermärkischen Landtages, Manuela Khom, übergeben.

Vermehrt kommt es in europäischen Ländern zu Tötungen von Nutz- und Wildtieren, wie z.B. Schafen, Kälbern und Rehen durch Wölfe. Nicht nur in Österreich werden immer häufiger Tiertötungen durch Wolfsangriffe verzeichnet, auch viele weitere Länder Europas sind betroffen. So wurde im vergangenen Jahr in Griechenland eine sich dort im Urlaub befindliche Britin durch einen Wolfsangriff getötet.

In Österreich leben zurzeit rund 50 Wölfe. Diese Zahl wird sich, sofern nicht eingeschritten wird, innerhalb von 3 Jahren verdoppeln. Hier muss gezielt gehandelt werden.

In Österreich und den Staaten des europäischen Alpenraumes gibt es seit mehr als 100 Jahren keine Wölfe mehr. Er ist in unseren dicht besiedelten Gebieten niemandem abgegangen und das Ökosystem hat darunter ebenfalls nicht gelitten. Die angestammte Heimat der Wölfe sind die dünn besiedelten, waldreichen Regionen der nördlichen Erdhalbkugel, wie beispielsweise Russland, die Karpaten und auch Kanada. Der Wolf braucht weite, ausgedehnte Regionen, denn seine Population verdoppelt sich etwa alle drei Jahre.

Neben der Gefährdung der Nutztierhaltung auf unseren Almen muss man sich auch die Frage stellen, sollen wir alle Bergbegeisterten, welche unsere Almen lieben, Wanderer, Radfahrer und Jäger auszäunen – von den für die 43.000 ha steirischer Almgebiete kalkulierten 231 Millionen Euro an Kosten für flächendeckende Einzäunung erst gar nicht zu sprechen. Das wäre wohl das Ende des sanften Tourismus in Österreich, für den unser Land weltweit so geschätzt wird und damit auch der wirtschaftliche Ruin für die ländlichen Räume in Österreich.

Die Petition des Steirischen Agrar- & Umweltclubs wurde von knapp 2.000 Menschen – aus allen Gesellschafts- und Berufsschichten - unterzeichnet.
Dazu der Obmann, Ök.Rat Matthias Kranz: „Wo bleiben die Tierschützer? Es vergeht fast keine Woche, in der der Wolf nicht Schafe, Ziegen, Kälber, Rehe und sogar Hunde tötet.“ Zum Unterschied von anderen Raubtieren tötet der Wolf äußerst grausam. „Er reißt die Tiere nur an, diese müssen dann qualvoll verenden, ehe sie gefressen werden. Viele werden auch noch bei lebendigem Leib gefressen,“ bringt Obmann Kranz die untragbare Situation und das Leiden der Tiere auf unseren Almen auf den Punkt.

Landtagspräsidentin Manuela Khom: Als Präsidentin des Landtages übernehme ich gerne diese Petition. Die eingereichte Petition wird im Petitionsausschuss behandelt und somit in den demokratischen Prozess eingebracht. Als Privatperson finde ich, zu einer gewissen Biodiversität gehört der Wolf auch dazu, aber nicht in unseren dicht besiedelten Kulturräumen. Es gehört eine grundsätzliche Einigung darüber getroffen, wie insgesamt in unseren Breitengraden mit dem Wolf umgegangen wird.

Im Laufe des Sommers werden vom Agrar- & Umweltclubs auch die darüberhinaus zuständigen politischen Verantwortlichen in Wien und Brüssel kontaktiert. Das wird ein gesellschaftlicher Weckruf und ein umgehender Aufruf, im Sinne aller hier lebenden Menschen und Tiere zu handeln.

Bei der Spielberger Burg haben sich zur Übergabe der Petition neben zahlreichen betroffenen Almbäuerinnen und Almbauern und Mitgliedern des Agrar- & Umweltclubs Steiermark auch der Murtaler Bezirkskammerobmann Martin Kaltenegger und der ehemalige Bundesrat Fritz Reisinger aus Bruck-Mürzzuschlag versammelt, um gegen die Ansiedlung von Wölfen zu demonstrieren.

 

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