Erfolg gegen Schlepperkriminalität

Erfolg gegen Schlepperkriminalität Foto: Ria Sopala
Steiermark: In beispielhafter Zusammenarbeit über die Landesgrenzen hinweg gelang es Ermittlern des Landeskriminalamtes (LKA) Steiermark, einer international agierenden Schlepperbande das Handwerk zu legen.

Die Organisation steht im Verdacht, über 100 Personen illegal in die Steiermark geschleppt und dabei rund 280.000 Euro lukriert zu haben. Zwei Haupt-Tatverdächtige befinden sich in Graz in Haft.

 

Immer wieder führt die steirische Polizei Schwerpunktaktionen gegen die organisierte Kriminalität und das Geschäftsmodell von Schlepperorganisationen durch. Dabei gewonnene Erkenntnisse dienen Kriminalisten des Landeskriminalamtes Steiermark oftmals als erster Anhaltspunkt für weiterführende Ermittlungen gegen die organisierte Kriminalität im Hintergrund.

Im Rahmen derartiger Schwerpunktaktionen nahmen steirische Polizisten im Zeitraum September 2019 bis März 2021 sieben Schlepper von offenbar ein und demselben Netzwerk fest. Es handelt sich dabei um Männer im Alter zwischen 24 und 47 Jahren. Sie stammen aus dem Irak, Pakistan, Georgien und der Ukraine. Gegen einen weiteren Mann wurde ein Europäischer Haftbefehl erwirkt.

 

Monatelange und sehr umfassende Ermittlungen steirischer Kriminalisten führten letztlich zu zwei haupttatverdächtigen Hintermännern. Der Iraker (40) und der Tunesier (42) konnten Ende des Vorjahres in Polen verhaftet werden. Sie wurden nun nach Österreich ausgeliefert, wo sie in der Justizanstalt Graz-Jakomini auf ihren Prozess warten.

Die Organisation rund um die beiden Haupt-Tatverdächtigen steht im Verdacht, bei 24 Fahrten insgesamt 102 Personen aus dem Irak, Pakistan und Afghanistan illegal in die Steiermark gebracht zu haben. Dabei verwendeten sie bei ihren Schlepper-Fahrten über Kroatien und Slowenien großteils angemietete Fahrzeuge aus Slowenien. Bei ihren illegalen Schleppungen lukrierten die Männer rund 280.000 Euro. Bei ihrer nun stattgefundenen Einvernahme zeigten sich die Männer hinsichtlich des Tatverdachts nicht geständig.

 

Internationale Kooperation gefragt
Möglich machte diesen Ermittlungserfolg eine enge Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Graz, dem Bundeskriminalamt (BK) sowie ausländischen Polizeibehörden in Slowenien, Kroatien und Polen. Auch die europäische Polizeibehörde EUROPOL war involviert.

Bundesweit waren nach Angaben des Bundeskriminalamtes 2021 mehr als 40.000 Aufgriffe von Menschen zu verzeichnen, die illegal und teils mit Hilfe von Schleppern die Landesgrenzen passiert hatten. Das sind fast doppelt so viele wie im Jahr davor (2020), jedoch deutlich weniger als in den Jahren 2012 bis 2017 (mit Höhepunkt im Jahr 2015). Gleichzeitig wurden beinahe 400 Schlepper identifiziert.

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