Verkehrssicherheit und Wildschutz ausgebaut

Projektkoordinator Christian Hollinger, Obmann Josef Greimel und Bgm. Thomas Klingler Projektkoordinator Christian Hollinger, Obmann Josef Greimel und Bgm. Thomas Klingler
Aigenerstraße L741 ist auf dem Gemeindegebiet von Aigen nun vollständig ausgerüstet.



Seit dem Jahr 2015 läuft das Projekt „Wildtierschutz und Verkehrssicherheit“ in der Steiermark. Ziel ist es mit praxistauglichen Lösungen eine nachhaltige Reduktion der Wildunfallzahlen zu erreichen und damit auch mehr Verkehrssicherheit für Mensch und Tier zu schaffen. Die Unterstützung des erfolgreichen Projektes durch das Land Steiermark wurde im vergangenen Jahr von der Landesregierung bis zum Jahr 2026 erneut beschlossen. Projektträger sind wie schon 2021 Jahr die Land- und Forstbetriebe Österreichs. Neben dem Land Steiermark unterstützt auch die Steirische Landesjägerschaft das Projekt seit Beginn an.

Im Jahr 2022 wurden bestehende Testreviere nachgerüstet, wozu auch das Gemeindejagdgebiet von Aigen dazugehört. Zum Einsatz kommen neben neuesten optischen und akustischen Wildwarnreflektoren auch Duftstoffe und ökologische Begleitmaßnahmen.

Seit den ersten Gerätemontagen wurden auf ausgerüsteten Strecken durchschnittliche Rückgänge der Unfälle mit Rehwild von 30 % bis zu 70 % (je nach eingesetzter Maßnahme) im Vergleich zu den Vorjahren verzeichnet. Dennoch kommt es österreichweit und in der Steiermark immer noch häufig zu Unfällen mit Wildtieren, wovon insbesondere Rehe betroffen sind. Vor allem bei Unfällen mit größeren Wildtieren kommt es dabei häufig zu schweren Sach- und Personenschäden, dem Verlust von oftmals geschützten Wildarten und unnötigem Tierleid. Daher wurde und wird das Projekt auch in Zukunft ausgebaut, um eine weitere Reduktion der Unfälle zu erreichen.

Die Finanzierung von Maßnahmen wie z.B. Wildwarnreflektoren, die Wildtiere durch Signale vor einem sich nähernden Fahrzeug warnen, wird zu zwei Drittel vom Straßenerhaltungsdienst (STED), zu einem Sechstel von der Steirischen Landesjägerschaft und zu einem Sechstel vom jeweiligen Jagdrevier getragen. Die Montage der technischen Maßnahmen sowie deren Betreuung und Wartung auf Landesstraßen wird gemeinsam von den Jagdrevieren und der jeweils zuständigen Straßenmeisterei durchgeführt.

Die gute Kooperation des STED mit den steirischen Jäger:innen, die maßgebliche Unterstützung durch Politik, Verwaltung, Tier- und Naturschutz, Wirtschaft und vielen anderen Interessensgruppen sichern dem Projekt in den Testgebieten eine hohe Datenqualität und wertvolle Informationen.

Im Herbst 2022 wurden nun die letzten Teilstücke auf der Aigenerstraße L741 von der Gemeindegrenze Einfahrt Fischern Ost bis zum Ortsgebiet von Ketten mit Wildwarner ausgestattet. Ebenso befinden sich Wildwarner auf der Wörschacherstraße L742 zwischen Putterersee und Ortstafel Neulantschern.

„Die Wildwarner zeigen deutlich Wirkung“ so der örtliche Projektkoordinator Christian Hollinger. Die Zahlen sprechen für sich, es konnten die Wildunfälle deutlich reduziert werden. Nichtsdestotrotz sollte gerade in der dämmerungsstärksten Jahreszeit die Fahrgeschwindigkeit auf die Sichtverhältnisse anpasst werden. Die Wildwarner sind kein 100% Schutz, sondern nur ein Hilfsmittel – da Wild trotzdem wechselt, nur optisch und/oder akustisch so gewarnt wird, dass bei einem heranfahrenden Fahrzeug stehen bleibt oder einen anderen Weg wählt.

Der Obmann der Gemeindejagd Aigen im Ennstal Josef Greimel sieht hier einen wichtigen Beitrag für Alle. „Jeder Wildunfall ist einer zu viel!“, so Greimel. Ein Wildunfall bewirkt mehrfachen Schaden, neben dem Materiellen gilt hier vielfach dem menschlichen und tierischen Leid vorzubeugen. Die Energie und Wucht bei einem Unfall sind enorm und können bis in den Innenraum einwirken. Wir Jäger:innen unterstützen jegliche Maßnahmen die zum Wildtierschutz und Verkehrssicherheit beitragen, in dem Ressourcen und Finanzielles beigesteuert wird.

Bürgermeister Thomas Klingler, der selber Jäger ist, sieht hier viele Chancen für alle Beteiligten. „Letztendlich hat der Mensch Straßennetze in bestehende Wildlebensräume gebaut.“, so Bürgermeister Klingler. „Sie sind immens wichtig für unsere Mobilität und nicht mehr wegzudenken.“, führt Klingler weiters aus. Daraus ergibt sich aber auch eine Verantwortung, die der Jagdverein Aigen im Ennstal durch solche Maßnahmen mitträgt. Seitens der Gemeinde wird hier bestmöglichst unterstützt, da auch das Gemeindestraßennetz in Aigen nicht gerade klein ist und hier ebenfalls Gefahrenpotenziale zwischen Wild und Verkehrsteilnehmer bestehen.

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