Vier Jahreszeiten an der Amalfiküste

  • verfasst von Ingrid Kamerberger
  • Panoptikum
Inmitten von Zitronen und bunten Keramiken

Die Amalfiküste zwischen den Orten Positano und Vietri sul Mare zählt nicht ohne Grund zu den beliebtesten Reisezielen Süditaliens. Ob zu Fuß über die unzähligen gut beschilderten Wanderwege, mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem eigenen Auto oder einem Mietwagen, die Amalfiküste ist mit ihren in die steilen Hänge gebauten Dörfern und ihrer traumhaften Vegetation zu jeder Jahreszeit ein idyllisches Reise- und Wanderziel.

Die Limoni, die Zitronen, welche mittlerweile aufgrund der verschiedenen Sorten fast das ganze Jahr über präsent sind, tun ihr Übriges, um dieser Gegend etwas ganz Besonderes zu verleihen. Und das in absoluter Bio-Qualität. Der Anbau und die Pflege verlangen dabei den Bauern einiges an harter körperlicher Arbeit ab, denn ihre Anbaugebiete befinden sich fast ausschließlich an den steilen Hängen, erreichbar über unzählige Treppen.

Zieht es im Sommer unzählige Touristenmassen an die Amalfitana, so ist im Winter recht wenig los. Es ist wohl die beste Zeit, um echtes Italienfeeling zu spüren, mit den Einheimischen ins Gespräch zu kommen oder um so manche überaus kreative und festliche Feiertagsdekoration zu bestaunen. Denn darin sind die Süditaliener Meister. Um die Weihnachtszeit herum bis nach den Heiligen Drei Königen wird allerorts hübsch dekoriert und beleuchtet. Und die paar Tage nach Silvester nutzen viele Italiener, um kurz Urlaub am Meer zu machen.

Die Nebensaison ist wohl auch die beste Zeit, um die Amalfiküstenstraße mit dem eigenen Auto zu erfahren. Wenig los ist auch im Winter und Frühling nicht, aber im Vergleich zum heillosen Durcheinander in der Hauptsaison, wo so mancher überforderte Tourist zumindest einmal auf den 40 Kilometern die Nerven wegschmeißt, und wo ständig alles blockiert ist, kann man in der Nebensaison doch meist ganz gut vorankommen.

Meine größte Bewunderung gilt den örtlichen Busfahrern! Es ist unglaublich, wie geschickt und nervenstark sie auf den engsten Straßen unter ständigem Hupen aneinander vorbei manövrieren. Wenn nicht gerade Wochenende ist, wo die Busse oft überladen sind, ist das eine gute und günstige Möglichkeit, um von Ort zu Ort zu kommen und dabei etwas zu erleben. Nicht weniger spannend ist die Fahrt mit einer der Fähren, welche zwischen April und Oktober regelmäßig verkehren, sofern das Wetter es zulässt. Vom Meer aus offenbart sich einem noch mehr die Anmut und Schönheit eines jeden Ortes.

Aber welcher Ort ist denn nun der Schönste? Ist es der Künstlerort Ravello, wo sich einst schon Richard Wagner inspirieren ließ, oder ist es Atrani, das sich eher dem sanften Tourismus verschrieben hat? Ist es das Keramikparadies Vietri sul Mare, wo schon im Mittelalter die bekannten Vietri-Fliesen hergestellt wurden, oder ist es doch das zugegebenermaßen sehr idyllische, aber zu jeder Jahreszeit von Touristen stark besuchte Positano? In den engen Gassen von Amalfi finde ich den Verkehr störend, zu jeder Jahreszeit. Es gibt aber ein Labyrinth aus engen Gässchen, wohin man schnell entfliehen kann. Schnell wieder hinauszufinden, das ist eine andere Geschichte.

Minori und Maiori, verbunden durch den wunderbaren Sentiero dei Limoni, sind ruhiger, und der Weg über die zugegebenermaßen recht vielen Stufen ist absolut empfehlenswert. Minori ist ein Mehlspeisenparadies, ich sage nur „Sfogliatelle“! Praiano ist auch entzückend. Ich liebe sie alle, denn jeder dieser Orte hat etwas Besonderes.

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