Der Mann, der die Welt rettete

  • verfasst von Bernd Kaiser
  • Panoptikum
Wassilij Alexandrowitsch Archipow Wassilij Alexandrowitsch Archipow
Wassilij Alexandrowitsch Archipow (1926-1998) war ein sowjetischer Marineoffizier, der im Oktober 1962, während der Kubakrise, eine Entscheidung traf, die den Verlauf der Geschichte veränderte.

Archipow gilt als der Mann, der die Welt vor einem Atomkrieg bewahrte, indem er sich weigerte, nukleare Torpedos gegen amerikanische Kriegsschiffe einzusetzen. In diesem Bericht werden wir das Leben und die Rolle von Archipow während der Kubakrise näher betrachten.

Wassilij Archipow wurde am 30. Januar 1926 in Staraja Kriusha, einem Dorf in der Nähe von Moskau, geboren. Er trat 1942 im Alter von 16 Jahren der sowjetischen Marine bei und diente während des Zweiten Weltkriegs. Nach dem Krieg absolvierte Archipow die Marinehochschule und diente in verschiedenen Positionen in der sowjetischen Marine, einschließlich des Dienstes auf U-Booten.

Die Kubakrise war ein 13-tägiger Konflikt zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion im Oktober 1962, der durch die Entdeckung sowjetischer Nuklearraketen auf Kuba ausgelöst wurde. Die USA reagierten mit einer Seeblockade und verlangten den Abzug der sowjetischen Raketen, während die Sowjetunion dies als Provokation betrachtete und mit militärischer Gewalt drohte.

Wassilij Archipow diente als zweiter Kommandant auf dem sowjetischen U-Boot B-59, das im Oktober 1962 in der Karibik patrouillierte. Am 27. Oktober 1962, auf dem Höhepunkt der Krise, wurde das U-Boot von amerikanischen Kriegsschiffen entdeckt und zur Oberfläche gezwungen. Die amerikanischen Schiffe warfen Wasserbomben ab, um das sowjetische U-Boot zur Aufgabe zu zwingen, aber die Besatzung des B-59 glaubte, dass ein Krieg zwischen den Supermächten bereits begonnen hatte.

Die sowjetischen U-Boote hatten nukleare Torpedos an Bord, die im Falle eines Krieges eingesetzt werden sollten. Der Einsatz eines solchen Torpedos hätte wahrscheinlich einen globalen Atomkrieg ausgelöst. Die Entscheidung, einen nuklearen Torpedo einzusetzen, musste von allen drei ranghöchsten Offizieren an Bord des U-Bootes getroffen werden. Während der Kapitän und der Politkommissar dafür plädierten, stimmte Archipow dagegen und setzte sich durch, was letztendlich zur Deeskalation der Situation führte.

Obwohl Archipows Rolle während der Kubakrise lange Zeit unbekannt blieb, wurde er in den letzten Jahren als Held anerkannt. 2002 wurde eine Dokumentation mit dem Titel "Der Mann, der die Welt rettete" veröffentlicht.

 

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