Gewerbe neben dem Beruf aufbauen

Gewerbe neben dem Beruf aufbauen Foto: Natallia Rak
Selbstgemachte Produkte verkaufen und nebenberuflich ein Gewerbe eröffnen

Selbstgestrickte Babykleidung, individuelle Deko oder handgemachte Weihnachtskarten sind gefragt. Zahlreiche Kunden sind bereit, für authentische Produkte, die sich von der Massenware durch ihre kreativen Designs und ihre persönliche Note deutlich abheben, auch tiefer in die Tasche zu greifen. Wenn Sie ein Talent haben und DIY-Projekte lieben, können Sie Ihr Hobby nutzen, um damit Geld zu verdienen.

Gewerbe neben dem Beruf aufbauen

Nicht jeder stürzt sich direkt Hals über Kopf ins Unternehmertum, schließlich lässt sich oft nur schwer abschätzen, wie sich das Geschäft entwickeln wird. Die Miete und andere Rechnungen müssen derweil weiterhin gezahlt werden. Deswegen fangen viele ihre Karriere als Unternehmer mit einem nebenberuflichen Gewerbe an. Für den Erfolg dieses Vorhabens müssen ein paar wichtige Anmeldungen bei den Behörden vorgenommen werden. Außerdem sollten Sie sich damit auseinandersetzen, wo Sie Ihre Produkte verkaufen möchten und wie Sie an Kunden kommen.

Was Sie als Dienstnehmer berücksichtigen müssen

Wenn Sie vorhaben, Ihre selbst gemachten Produkte nebenberuflich zu verkaufen, sollten Sie vorab unbedingt einen Blick in Ihren Dienstvertrag werfen. Gegebenenfalls kann es notwendig sein, dass Sie sich das Einverständnis von Ihrem Dienstgeber einholen. Wenn das nicht der Fall ist, können Sie loslegen und sich um die weiteren organisatorischen Schritte kümmern.

Anmeldung des Gewerbes

Um eigene Produkte mit Gewinnabsicht verkaufen zu können, müssen Sie ein Gewerbe anmelden. Das können Sie bei der zuständigen Gewerbebehörde tun. Anschließend informieren Sie das Finanzamt über Ihre Tätigkeit, indem Sie den Fragebogen zur Betriebseröffnung ausfüllen. Den finden Sie auf der Webseite des Bundesministeriums für Finanzen. Im nächsten Jahr geben Sie Ihre Einnahmen aus dem nebenberuflichen Gewerbe bei der Steuererklärung an.

Gut zu wissen: Unternehmer, die pro Kalenderjahr einen Umsatz von bis zu 35.000,00 Euro nicht überschreiten, können in Österreich die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen und bleiben von der Umsatzsteuer befreit. Das bedeutet weniger Aufwand in der Buchhaltung, versagt aber auch den Vorsteuerabzug. Wenn Sie nur geringe Betriebsausgaben haben, ist diese Variante gegebenenfalls für Sie geeignet. Ansonsten können Sie auch die Regelbesteuerung wählen.

Die richtige Plattform für den Verkauf Ihrer Produkte finden

Richtig mutige Gründer eröffnen direkt ihren eigenen Onlineshop. Dafür müssen Sie nicht einmal ein erfahrener Programmierer sein. Es gibt immer mehr Anbieter für Shopsysteme, die Ihnen verschiedene Module bieten, mit denen Sie Ihren eigenen E-Commerce-Shop bauen können. Bedenken Sie bei dieser Variante, dass Sie ordentlich Werbung für Ihre Webseite machen müssen, damit sich überhaupt ein Kunde dorthin verirrt. Für den Einstieg kann es oft besser sein, die eigenen Produkte auf einem bekannten Marktplatz wie Etsy oder willhaben.at anzubieten. Wer den deutschen Markt mitnehmen möchte, kann seine Produkte auch bei eBay verkaufen. Solche Plattformen bieten direkt mehrere Vorteile: Sie müssen sich nicht erst einen Onlineshop zusammenbauen. Außerdem herrscht bereits reger Traffic auf der Seite, sodass es eine höhere Wahrscheinlichkeit gibt, dass Menschen Ihre Produkte sehen.

Achtung: In der EU gilt Impressumspflicht! Das bedeutet, dass Sie in Ihrem Onlineshop eine ladungsfähige Adresse angeben müssen, unter der Sie als Vertreter Ihres Unternehmens erreichbar sind.

Marketing für das Kleingewerbe

Als Künstler oder Handarbeiter möchten Sie natürlich auch, dass Ihre Sachen gekauft werden. Wenn Sie nicht viel Geld für Marketingmaßnahmen ausgeben wollen, können Sie es auf diese Weise versuchen:

  • Schicken Sie einem kleineren Influencer eines Ihrer Produkte umsonst zu. Mit etwas Glück postet er ein Bild damit und verweist auf Ihren Shop.
  • Nutzen Sie die sozialen Medien, um Ihre Produkte selbst zu bewerben. Verwenden Sie beliebte Hashtags und locken Sie Kunden mit einem Gewinnspiel oder ähnlichen Aktionen.
  • Eröffnen Sie einen Blog und schreiben Sie über Ihre DIY-Projekte. Geben Sie Tipps und Anleitungen und verlinken Sie großzügig Ihren Shop.

Vergessen Sie auch das sogenannte After-Sales-Marketing nicht. Sie können etwa jeder Bestellung einen kleinen Flyer mit selbst designten Grafiken und Informationen zu Ihrem Unternehmen oder zur Herstellungsweise Ihrer Produkte beilegen. Auch liebevoll geschriebene Anleitungen sind eine Möglichkeit, um beim Kunden in guter Erinnerung zu bleiben, sodass er sich das nächste Mal wieder für Sie entscheidet oder Ihre Produkte weiterempfiehlt. Ein oder zwei Wochen nach der Bestellung können Sie noch einmal nachfragen, wie ihm die Ware gefallen hat und ob er eine Rezension hinterlässt. Positive Kundenbewertungen sind nämlich ebenfalls eine hervorragende Werbung.

Werbung

Werben auf BLO24

Sie haben Interesse auf unserer Plattform zu werben? Dann zögern Sie nicht und kontaktieren Sie uns unter +43 (0)664 222 66 00.