Trotz Kohle bleibt der Ofen kalt.

Reiht sich doch ein Geschäft neben das Andere und immer Neue „Shoppingtempel" schießen aus dem Boden. Und trotzdem gibt es Ware, die anscheinend nicht handelnswert scheint.

In den letzten 50 Jahren des vorigen Jahrhunderts war es eigentlich ein vertrautes Bild, wenn im Herbst und bei sinkenden Außentemperaturen die Menschen ausrückten, um Heizmaterial nach Hause zu bringen und zu bunkern.
Zentralheizungen waren noch nicht Standart und das Heizmaterial - ob Öl, Kohle oder Holz - wurde in Kanistern, Säcken und als Bund heimgebracht. Zu Fuß, mit dem Moped, oder schon ganz bequem im eigenen Auto.
Der Weg war ja nicht so weit.
Ganz wenige Eigenheimbesitzer orderten schon damals bei einem Brennstoffhändler und bekamen die Ware nach Hause geliefert Heizöl konnte man sogar an den Tankstellen kaufen und Kanisterweise zum Öl - Oferl im Wohnzimmer bringen.
Man stelle sich vor, es gäbe heute noch Personen, welche auf die Beschaffung von Heizmaterial auf diese Art angewiesen wären.
Ein alter Mann, der an sechs Sportartikelhändlern, acht Möbelhäusern, Zehn Schuhgeschäften, oder Zwölf Autohäusern mit seinem Heizölkanister vorbeiwandert und verzweifelt in der Einkaufsstadt Liezen nach Material für seinen Ölofen sucht.

Eine Szene aus einem alten Film – oder doch gelebte Realität?

Jedenfalls gibt es Waren dieser Art am nahesten in Stainach oder Rottenmann und das ist doch eine beträchtliche Wegstrecke, um sich einen Kanister Wärme nach Hause zu tragen.
Der Tankwagen wird wegen solcher Mengen vermutlich nicht in Gang gesetzt werden und im Bus oder Zug würde der Heizölgeruch auch nicht gerade Entzücken hervorrufen.

Auf den Ersten Blick eine etwas unaktuelle Geschichte in Anbetracht des (endlich) herannahenden Frühlings und der zu erwartenden wärmeren Jahreszeit.

Aber vergessen wir nicht: Der nächste Winter kommt bestimmt!

Bericht von Otto S.