Hörndlbauern zunehmend stinksauer

Empfehlung Hörndlbauern zunehmend stinksauer
Magere Preise bei Milch und Schweinefleisch drücken aufs bäuerliche Gemüt.

„Wenn die Bienen sterben, stirbt auch der Mensch", wurde die letzten Jahre in den Medien propagiert – was bestimmt nicht so falsch ist.

Worauf wir Menschen kurz zu denken begannen und einige Aktionen zur Rettung der Bienen angelaufen sind.

Und wie ist das mit unseren Milch – und Viehbauern?

Große Protestkundgebungen fanden diese Woche vor der EU-Kommission in Brüssel statt. Die schwer gezeichnete, mitunter auch wütende, Berufsgruppe der Volksernährer, also unsere Bauern, belagerten mit ihren Traktoren die „Eurokratenbastion", weil in ganz Europa die Milch- und Fleischpreise um 25% eingebrochen sind.

„Für viele geht es nicht mehr darum, dass sie weniger verdienen, sondern wie viel sie drauflegen müssen", lautet die alarmierende Meldung von Landwirtschaftskammer-Chef Hermann Schultes.
Wie lange werden sich unsere Bauern das noch gefallen lassen?

Denn eines ist garantiert: Unsere Bauern können auf ihren Höfen notfalls auch ohne uns Verbraucher überleben ..., aber wir Verbraucher ohne ihre Produkte? Es wird Zeit, dass die Arbeit unserer Bauern wieder ausreichend honoriert wird! Wir können einen Beitrag leisten, indem wir uns nach Produkten heimischer Bauern umsehen und diese in den Einkaufswagen legen und vielleicht mal schauen, wo es in der Region Bauern mit ab Hof Verkauf gibt.

Denn auf politischer Ebene haben die Denker und Lenker ja meist andere Probleme. Da müssen unsere Bauern eben warten, bis man sich um ihre Milch- und Fleischpreise kümmern kann.

Nur nicht zu lange warten, denn ..., „stellen die Bauern erst ihre Arbeit ein, dann ..."

Sieben Punkte Forderungspaket!

Für eine bäuerliche Familien-Landwirtschaft, faire Preisaufteilung und eine bessere Bauernzukunft

1. Regionalbonus: Ja zur Werbung für regionale Produkte des Lebensmittelhandels – Nein zu sinkenden Bauernanteilen am Konsumentenpreis! Die höheren und besonderen österreichischen Qualitätsanforderungen (gentechnikfreie Milch, Tierwohl, Naturschutz) und die Kleinheit der Betriebe sind Vorteile für die Konsumenten, für die bäuerlichen Familienbetriebe bringen sie aber wirtschaftliche Nachteile. Diese Nachteile müssen bei den Erzeugerpreisen berücksichtigt werden.

2. Runder Tisch mit den Spitzenvertretern des Lebensmittelhandels. Faire Preise für die landwirtschaftlichen Produkte! – Gerechter Bauernanteil am Endverbraucherpreis! – Sinkende Bauernanteile müssen wieder hinauf gehen.

3. Praxistaugliche Gesetze und Verordnungen: Bau- und Raumordnungsgesetz sowie Regionalprogramm sind in für uns wesentlichen Teilen untragbar, sie gehören dringendst abgeändert.

4. Klare, ehrliche und verständliche Herkunftskennzeichnung bei Lebensmitteln: Herkunft der Lebensmittel muss im Geschäft auf den ersten Blick erkennbar sein. Herkunft der Lebensmittel in der Gastronomie und Hotellerie ist auf der Speisekarte nach Schweizer Vorbild anzuführen und umzusetzen!

5. Stopp dem Lohndumping bei der Lebensmittelbe- und -verarbeitung in den EU-Nachbarstaaten, insbesondere bei Schweinefleisch.

6. Forderungen an die EU-Agrarpolitik:

a. Zusatzabgabe bei Milch vom Quotenjahr 2014/2015 – europaweit sind es 800 Millionen Euro, österreichweit 45 Millionen Euro – darf nicht im EU-Budget verschwinden, sondern muss der Milchwirtschaft für Marktoffensiven zur Verfügung stehen.

b. Interventionspreis (preisliches Sicherheitsnetz) bei Milch, aufgrund der erheblich gestiegenen Kosten für die Bauern, von derzeit 21 auf 30 Cent erhöhen.

7. Erhaltung des ländlichen Wegenetzes, um den ländlichen Raum zu stärken.

9 Gründe warum die Steiermark ihre Bäuerinnen und Bauern braucht

Volles Vertrauen
Auf den Bauernhöfen werden naturnah und unter strengsten Kontrollen Lebensmittel in bester Qualität produziert, denen man zu hundert Prozent vertrauen kann. Die Alternative wären Hormonfleisch und Gentechnik aus anonymer Produktion aus dem Welthandel.

Gepflegter Lebensraum
Steirische Bauern sorgen für gepflegte Kulturlandschaft und intakte Natur – und damit für jene Pracht, die sowohl stabile Grundlage für erfolgreichen Tourismus als auch wertvoller Erholungsraum für alle Menschen im Land ist.

Sichere Arbeitsplätze
Landwirtschaftliche Betriebe sind ein sehr wichtiger Job-Faktor! Ein Hof sichert nicht nur die Existenz der bäuerlichen Familie, er schafft auch drei weitere Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft.

Menschliche Werte
Steirische Bauernhöfe sind stabile Brücken zwischen Stadt und Land. Man weiß wie kaum anderswo Traditionen, Kulturgut und gewahrte Werte zu schätzen, stellt sich aber auch modernster Technik und letztem Wissensstand.

Kulturelles Leben
Bäuerinnen und Bauern sind in der Steiermark die Säulen eines bunten gesellschaftlichen Lebens, das dem ländlichen Raum mit seinen vielen Organisationen wie auch Vereinen Sicherheit, Fröhlichkeit und ein breites Kulturleben gibt.

Prägendes Element
Die Bauernschaft ist das prägende Element des ländlichen Raumes, der – wie man oft hört – auch in Zeiten boomender Ballungsräume nicht an Bedeutung verlieren darf. Er garantiert Lebensqualität genauso wie Lebensmittelversorgung.

Höchste Standards
Auf die steirischen Bauern ist absolut Verlass! Sie arbeiten durchwegs mit Augenmaß nach höchsten Umwelt- und Tierschutzstandards. Außerdem erfüllen sie dabei Auflagen, die weit über die gesetzlichen Notwendigkeiten hinausgehen.

Wirtschaftsfaktor
Die Land- und Forstwirtschaft in der Steiermark ist von enormer wirtschaftlicher Bedeutung. Sie produziert Waren und Dienstleistungen im Wert von 1,8 Milliarden Euro pro Jahr und sichert damit rund 100.000 steirische Arbeitsplätze.

Versorgungssicherheit
Die 38.000 Bauernfamilien in der Steiermark versorgen die Steirerinnen und Steirer mit Lebensmitteln von höchster Qualität auf kurzen Transportwegen. Auch in Krisenzeiten kann man sich auf die steirische Bauernschaft verlassen.

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