Albert Royer zur Butterkrise

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Bezirk Liezen: Butterkrise - oder warum ein krankes System auf Dauer nicht funktioniert

Milchseen und Butterkrise - Wie passen diese beiden Begriffe zusammen? Die Antwort ist: Gar nicht, außer man gibt noch die Begriffe Dummheit und Gier dazu, dann passt es wieder.

Aber der Reihe nach: Ich war persönlich über viele Jahre bei verschiedenen Veranstaltungen wo uns sogenannte Experten immer erklärt haben: Wenn zu viel Milch am Markt ist, dann geht die EU her und lagert Milchpulver in Interventionslager ein. Wenn zu wenig Milch am Markt ist, werden die Lager wieder stufenweise geleert. Die berechtigte Frage lautet: Warum funktioniert dieses Spiel in Zeiten von zu wenig Butter am Markt nicht?

Bei einer Sitzung von Bauernvertretern mit Vertretern der Molkereiwirtschaft in Graz fiel mir auf einer gezeigten Folie auf, dass die EU derzeit die höchsten Magermilchbestände seit 30 Jahren hält. Auf meine Frage ob es sich bei dem Wort Magermilchpulver um einen Schreibfehler handle und es nicht Milchpulver heißen müsse, wurde gesagt: „ Nein, nein, das stimmt schon so.

Damit ist die Sache klar. Die europäische Molkereiwirtschaft hat in Zeiten von sogenannten Milchseen die angelieferte Milch in ihren Werken eigentlich völlig normal verarbeitet und sprichwörtlich den Rahm, sprich das Butterfett abgeschöpft. Danach wurde die Magermilch mittels LKW wahrscheinlich nach Norddeutschland gebracht, wo große Anlagen stehen um Magermilchpulver zu erzeugen. Dieses wurde dann in besagten Interventionslagern gelagert, wofür die EU Tag für Tag gutes Geld bezahlt. Weiters wird von verschiedenen Seiten immer wieder kolportiert, dass dieses Magermilchpulver, wenn es dann endlich wieder aus dem Lager kommt, mit billigem Pflanzenfett versetzt wird, um es dann nach Afrika zu exportieren. Damit wird die afrikanische Landwirtschaft bewusst zerstört und viele dieser armen Bauern machen sich dann auf dem Weg nach Norden.

Was jedoch weder der EU noch Experten gelingt, ist, aus dem vielen Magermilchpulver Butter herzustellen. Denn für echte Butter würde man echtes Butterfett benötigen. Damit stehen wir vor der eigentlich kuriosen Situation, am freien Markt Berge von Magermilchpulver vorzufinden, aber kein Gramm Butterfett. Oder auf gut steirisch: Man kann den Rahm nur einmal abschöpfen!

Mit freundlichen Grüßen,
Albert Royer

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