Waldbrand wegen Sonne und wenig Regen

  • verfasst von Christoph Nachbagauer
  • Aktuelles
Waldbrand wegen Sonne und wenig Regen Foto: FF Hall
Johnsbach: Die sonnigen und trockenen Tage und der ausbleibende Regen erhöhten die Waldbrandgefahr in der letzten Zeit erheblich.

Es sind auch schon mehr Waldbrände als im Vergleichszeitraum aus dem Vorjahr zu verzeichnen.So kam es auch am 23.4.2020 um ca. 11:30 in einem Waldstück an der Zufahrtsstraße Richtung Johnsbach im Bereich Langgrießgraben zu einem Waldbrand mit erheblicher Rauchentwicklung.
Nach dem Sirenenalarm rückte die Freiwilligen Feuerwehren Johnsbach mit ihren 2 Fahrzeugen und 14 Mann aus. HBI Christoph Nachbagauer erkundete die Lage und gab die Einsatzbefehle aus.

Anspruchvoll hierbei waren die extreme Länge und Steigung der Zuleitung, die Positionierung der Pumpe durch unwegsames Gelände am Johnsbach sowie das Gefahrenpotenzial beim Löschvorgang durch eine 30KV-Stromleitung. Ein ca. 100 m langen Strang einer 30KV-Stromleitung verlief diagonal durch die Brandstelle, somit war beim Löschen äußerste Vorsicht geboten. Die Pumpe musste ca. 100 m über die steile Böschung zum Johnsbach getragen sowie der Weg durchs Unterholz mit einer Motorsäge ausgeschnitten werden. Nachalarmiert wurden die FF Hall mit einer zusätzlichen Tragraftspritze, um die Wasserversorgung sicher zu stellen. Ebenso wurde das Rüstlöschfahrzeug der FF Admont nachalarmiert, um mittels Schanzwerkzeug und Wärmebildkamera Glutnester aufzuspüren und zu bekämpfen.

7 Angriffstrupps bekämpften den Brand von Süden und Norden mit C-Strahlrohren und arbeiteten sich bergauf vor. Der Brand war nach 2 h gelöscht und die Feuerwehrfrauen und -Männer erschöpft. Anzumerken ist, dass die Kameradinnen und Kameraden durchgehend mit dem Covid-19-Munschutz vorbildlich auch unter großer körperlicher Anstrengung arbeiteten.


Eine Brandwache löschte am Abend noch einen leicht aufkeimenden Brandherd nach und die Einsatzbereitschaft wurde am Morgen des darauffolgenden Tages wieder hergestellt. Es waren insgesamt 50 Feuerwehrkameradinnen und -kameraden im Einsatz, wobei niemand zu Schaden kam.

Viel Sonne und wenig Regen erhöhen das Waldbrandrisiko in Österreich. Von Jänner bis April wurden insgesamt 138 Brände verzeichnet - das sind um 35 Prozent mehr als etwa im Vorjahr. Der österreichische Versicherungsverband VVO und das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) warnen deshalb vor einer weiterhin erhöhten Waldbrandgefahr. Schon jetzt komme es zu einem Anstieg an Bränden, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung.

Bisher 138 Vegetationsbrände gemeldet
Bei den Vegetationsbränden, also unkontrolliertem Feuer im Außenraum, bei dem Vegetation betroffen ist (neben Wald- auch Hecken- und Flurbrände), sei eine Steigerung "hin zu einem besonders brandintensiven Frühling" zu beobachten, erklärte Othmar Thann, Direktor des KFV. Schon bisher wurden laut Waldbranddatenbank Austria im Zeitraum Jänner bis April 2020 mit 138 Vegetationsbrände um 35 Prozent mehr gemeldet als noch im Vorjahr. Der April sei mit 73 Bränden sogar einer der vier brandintensivsten Frühlingsmonate der vergangenen 25 Jahre.

Eine achtlos weggeworfene Zigarette, ein kleines Lagerfeuer, das Auto mit dem heißen Auspuff in der Wiese abgestellt - das seien nur ein paar der möglichen Brandquellen, die derzeit zur Gefahr werden können, so VVO-Präsident Kurt Svoboda am Donnerstag in einer Aussendung. "Wir bitten daher, besonders in der Natur aufzupassen und nicht leichtsinnig mit Brandquellen umzugehen."

Keine Glasflaschen und Dosen im Wald lassen
Das KFV und der VVO raten, keine Glasflaschen oder Dosen im Wald zurückzulassen, da durch die Spiegelung des Sonnenlichts ein Brand ausgelöst werden kann, und auch beim Rauchen im Wald große Vorsicht walten zu lassen. In Waldnähe solle zudem kein offenes Feuer entzündet und Autos generell nicht auf trockenes Gras gestellt werden.

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