Ruhe finden ist nicht so leicht

Wie Watte liegt der Schnee auf den Zweigen und die Sonne beleuchtet mit sanften Strahlen die Winterlandschaft. Ein friedliches, beinahe unwirkliches Bild, wenn man an vergangene Tage denkt. Weihnachten steht vor der Tür, doch in der Realität hörte ich vielerorts in Gesprächen nur die Worte: „Stress“, „Umsatz“ und „Ich-kann-nicht-mehr“.

Auf der Suche nach Geschenken für das Fest der Liebe, hasten wir durch neonlichtbestrahlte Geschäfte, in denen Verkäuferinnen und Verkäufer am „Zahnfleisch“ gehen. Finale! Und dann sind da ja noch die Weihnachtsfeiern, Treffen mit Freunden, die man das Jahr über nicht zu Gesicht bekommt – außer auf einem Bild bei Facebook und Co. Es ist schwer dieser Tage zur Ruhe zu kommen. Wann, wenn nicht jetzt, lautet die Parole aus den Chefetagen und der stotternde Motor der Menschen wird oftmals ignoriert. Da hilft nur Selbsthilfe!

Jeder der schon geschwächt ist sollte sich jetzt das Wort – Nein - auf seine Fahne heften. Man muss nicht überall dabei sein! Ein probates Mittel ist: sich abends daheim hinsetzen und abschalten; bei einer heißen Tasse Tee oder Kakao mit Zimt kann man sich herrlich auf der „Knuddelcouch“ breit machen und den flackernden Schein einer duftenden Kerze betrachten. Einfach die Augen schließen, achtsam Atmen und Radio, TV und Internet mit dem NEINWORT die rote Karte zeigen. In absoluter Stille wieder zu sich selber finden – ich habe das auf die harte Tour gelernt, es funktioniert. Auch die Natur zeigt es uns vor. Sie ruht in sich und atmet Stille und Beschaulichkeit aus. Dasselbe können und sollten auch wir tun, wenn wir zu einem Spaziergang aufbrechen.

Die Amsel schaut mich jetzt fragend an. Es scheint sie nicht zu stören, dass ich sie beobachte. Ein Wattebausch löst sich von einem Zweig und rieselt zu Boden. Der Bach plätschert leise im Hintergrund und das Lachen zweier Kinder klingt fröhlich an mein Ohr. Sie freuen sich bestimmt schon auf Weihnachten.

Wir sollten das auch tun!