Finanziell absichern mit Kryptowährungen?

Europa: Kryptowährungen sind derzeit in aller Munde.

Nach Rekordkursen im vergangenen Jahr sackte der Bitcoin dramatisch ab – um in den letzten Wochen wieder massiv anzuziehen. Mit Kurssteigerungen von mehr als zwanzig Prozent innerhalb von vier Wochen erscheint die wohl bekannteste Kryptowährung wieder attraktiv. Doch ist es sinnvoll, sich in Zeiten der Inflation mit Bitcoins abzusichern?

Kryptowährungen sind spekulativ
An der Grundaussage, dass es sich bei Kryptowährungen um im höchsten Maße spekulative Finanzprodukte handelt, hat sich nichts verändert. Nach wie vor schwanken die Kurse der bekanntesten Währungen deutlich. Die besondere Volatilität der Kryptokurse lässt sich dabei auch an den Ereignissen, die zu massiven Kursumschwüngen führten, erkennen: Ein Tweet von Elon Musk reichte in der Vergangenheit häufig aus, um starke Bewegungen in Gang zu setzen. Wer etwa Dogecoin kaufen möchte, sollte sich dieses Umstands bewusst sein.

In diesem Punkt unterscheiden Kryptowährungen sich deutlich von herkömmlichen Spar- und Anlageprodukten. Während etwa Staatsanleihen oder Sparverträge gut berechenbar sind, lässt sich bei Bitcoin und Co kaum voraussehen, was in fünf Jahren aus einer investierten Summe X geworden sein wird. Viele Anleger:innen reizt diese Unsicherheit: Anders als bei sicheren Produkten sind enorme Wertsteigerungen selbst innerhalb kürzester Zeit möglich. In Kauf genommen werden müssen jedoch ebenso extreme Bewegungen in die andere Richtung. Wer Bitcoin kaufen möchte, lässt sich folglich auf eine Art Glücksspiel ein.

Lohnt sich das Risiko?
Doch ist dieses Risiko lohnenswert? Während in finanziell ruhigen Zeiten nur wenige Menschen auf die Idee kommen, ihr Erspartes in Kryptowährungen zu investieren, lässt die stark steigende Inflation derartige Anlagemöglichkeiten für die breite Masse attraktiv erscheinen. Die Idee dahinter ist simpel: Wer heute noch auf das Sparbuch setzt, erhält kaum Zinsen und muss zusehen, wie die Preissteigerungen das Ersparte zusehends nutzlos machen. Mit dem Rücken an der Wand schrecken auch die enormen Risiken, die mit einem Kryptoinvestment verbunden sind, kaum noch ab.

Nichtsdestotrotz ist es nicht empfehlenswert, beachtliche Teile des eigenen Vermögens in Bitcoins und Co zu stecken. Im schlechtesten Falle droht hier langfristig Armut. Das bedeutet jedoch nicht, dass grundsätzlich die Finger von diesem heißen Eisen gelassen werden sollten. Anleger:innen müssen sich lediglich im Klaren darüber sein, dass das Investment hier alles andere als sicher ist. Geld, dessen Verlust problemlos verkraftet werden kann, lässt sich daher ohne große Sorge in Kryptowährungen investieren – um mit etwas Glück satte Gewinne einzustreichen.

Ganz anders sieht es etwa mit der eigenen Altersvorsorge, dem Notgroschen oder dem für die Ausbildung der Kinder zurückgelegten Geld aus: Hierbei handelt es sich um Vermögen, das nicht leichtfertig in hochriskante Anlagen gesteckt werden sollte – andernfalls steht nämlich die finanzielle Zukunft auf dem Spiel.

Fazit: Kryptowährungen sind keine Absicherung
Festhalten lässt sich damit, dass Kryptowährungen zwar eine durchaus interessante Anlagemöglichkeit darstellen, als langfristige finanzielle Absicherungsoption jedoch nicht taugen. Notwendige finanzielle Mittel sollten daher anders als Überschüsse nicht in Bitcoins und andere digitale Währungen investiert werden. Wer diese einfache Regel beachtet, kann mit den Kryptowährungen nicht nur viel Spaß haben, sondern unter Umständen auch Geld verdienen – und das ohne allzu großes Risiko.

 

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