Traditionen und Bräuche zu Silvester

Österreich: Der Jahreswechsel „Silvester“ wird in Österreich seit jeher mit Feierlichkeiten gebührlich geehrt.

Die alte Tradition geht weit zurück und stammt aus dem Germanischen. Zur damaligen Zeit feierten die Menschen mit Lärm und Krawall das Feuerfest, um böse Geister zu vertreiben. Später wurden diese Feste von Gewehrschüssen abgelöst. Heutzutage sind es Silvesterraketen und Feuerwerke, die das alte Jahr ausklingen. Neben dem im Fokus stehenden Krawall feiern die Österreicher das neue Jahr mit einer Vielzahl an Traditionen und Bräuchen.

Klassische Outfits für Silvester

Grundsätzlich gilt es als eine Tradition, sich an Silvester ein letztes Mal in schicken Kleidern vom alten Jahr zu verabschieden. Hierbei kann man jedoch zwischen Outfits für zu Hause und etwas eleganteren Outfits für Bars, Restaurants oder Clubs unterscheiden:

  • zuhause feiern

Wer sich zum Jahreswechsel mit den Freunden triff, um gemeinsam das neue Jahr von zu Hause auszubegrüßen, sollte zu einem eher legeren Outfit greifen. Besonders empfiehlt es sich, wenn man eine etwas förmlichere Jeans, ein schönes Kleid oder einen Rock anzieht. Wichtig ist es, dass man ein gemütliches Silvesteroutfit wählt, in dem man sich wohlfühlt. Zudem kann die Kleidung mit einigen Accessoires kombiniert werden. Ein klassisches schwarzes Outfit sieht immer edel aus, wenn dazu Schmuck getragen wird.

  • unterwegs feiern

Wer zum Jahreswechsel in eine Bar oder in ein Restaurant geht, sollte sich etwas eleganter anziehen. Hier könnte man sich ebenso für einen Rock oder ein Kleid als Hingucker entscheiden. Handelt es sich um ein etwas edleres Ambiente, kann der Rock mit einer edlen Bluse kombiniert werden. Wer lieber Hosen trägt, kann auch zu einer lässigen, modernen Hose greifen, die dann mit einer Chiffonbluse oder einem aufregenden Oberteil zu einem tollen Silvester Outfit zusammengestellt werden kann.

Das Bleigießen: Tradition vor Mitternacht

Kurz vor Mitternacht findet in den meisten Familien am Abend der Silvesternacht das Bleigießen statt. Meistens werden dafür Bleigieß-Sets gekauft. Die Tradition ist auch bei den Kindern sehr beliebt. Gemeinsam mit den Eltern werden kleine Figuren aus Blei in einen Löffel gelegt und dieser über eine Kerze gehalten. Wenn das Blei geschmolzen ist, gießt man es in eine Schüssel mit kaltem Wasser. Es bildet sich eine neue Figur oder eine Form, die nach altem Brauch Ereignisse im neuen Jahr vorhersagen soll. Mit Hilfe eines im Set beigefügtem Zettels kann dann die Bedeutung der verschiedenen Figuren gedeutet werden.

Die Essenstradition: Fondue und Raclette

Ein Fondue- oder Raclette-Essen zu veranstalten ist bei vielen österreichischen Familien Tradition am Silvesterabend. Während man gesellig mit seinen Gästen am Tisch sitz, kocht jeder sein Essen selbst. Das ursprünglich aus der Schweiz stammende Raclette besteht aus einer etwas größeren zweistöckigen Grillplatte, welche in der Mitte des Tisches aufgestellt wird. Im unteren Teil befinden sich kleine Pfannen, welche jeder Gast mit den leckeren, vorher zusammengestellten Köstlichkeiten befüllen kann. So werden meist verschiedene Fleisch-, Fisch- und Gemüsesorten gegrillt. Je nach Belieben werden unterschiedliche Beilagen wie Reis, Kartoffeln, Mais, Zwiebeln oder Paprika in die kleinen Pfannen gefüllt und mit dem berühmten Raclettekäse überbacken, in dem man diese unter die Grillplatte schiebt und erhitzt.

Ein spezielles Fonduegerät benötigt man für ein Fondue, in welches man Öl hineingießt und erhitzt. Dies sollten die Erwachsenen übernehmen, damit sich die Kinder nicht am heißen Öl die Finger verbrennen. Die vorher zubereiteten kleinen Fleischstücke werden auf Gabeln oder Spießen gesteckt und ins heiße Öl getunkt. Die zum Fonduegerät gehörenden in unterschiedliche Farben vorhanden Spieße werden an die Gäste verteilt. Jeder Gast bekommt eine Farbe zugeteilt, sodass es nicht zu Verwechslungen kommen kann. Als Beilage können frisches Brot, vorgegarte Kartoffeln und knackiges Gemüse gereicht werden. Verschiedene Soßen und Dips dürfen natürlich nicht fehlen, welche mit wenigen Handgriffen selbst gemacht werden können.

Der Donauwalzer

Punkt Mitternacht, wenn die Raketen in die Luft steigen und man sich „Prosit Neujahr“ wünscht, wird in Österreich zu Silvester der traditionell Donauwalzer angestimmt und getanzt. Der Glaube, dass man mit beschwingten und fröhlichen Schritten ins neue Jahr tanzt, gilt hier als Tradition. Doch bevor die Stunde zwölf schlägt und der Tanz beginnt, werden traditionell die Glocken geläutet und das neue Jahr begrüßt. Die Glocke des Wiener Stephansdom, die Pummerin, läutet Punkt Mitternacht das neue Jahr ein und im österreichischen Rundfunk wird der Donauwalzer übertragen.

Weitere österreichische Traditionen und Bräuche

Österreich hat viele Traditionen und Bräuche, die sich über das ganze Jahr strecken. Neben den bereits genannten Bräuchen gibt es viele weitere, die jährlich von vielen Österreichern jährlich an Silvester zurückgerufen werden:

  • Räuchern

Vor allem auf dem Land ist der Brauch des Räucherns weit verbreitet. Dabei nimmt man eine Pfanne zur Hand, füllt glühende Kohlen hinein und streut etwas Weihrauch oder Kräuter darauf. Dann wird vorsichtig durch alle Räume des Hauses gegangen und der Rauch verteilt. So werden böse Geister vertrieben, welche in der Silvesternacht durch die Häuser streifen. Da das Räuchern für Kinder viel zu gefährlich ist, wird dieser Brauch natürlich nur von Erwachsenen durchgeführt.

  • Wäsche abhängen

In der Silvesternacht soll keine Wäsche im Haus aufgehängt bleiben. Den Erzählungen nach bringt dies Unglück im neuen Jahr, da die Seelen der Verstobenen in dieser Nacht herumgeistern und sie sich in der Wäsche verfangen könnten.

  • Glücksbringer

An Verwandte und Freunde werden traditionell zu Silvester Glücksbringer verschenk. Für das neue Jahr sollen die kleinen Rauchfangkehrer, Schweinchen, Kleeblätter, Fliegenpilze, Hufeisen oder Geldsäcke, wie der Name schon verrät, viel Glück bringen. Zu den meistens aus Kunststoff hergestellten Figuren werden selbst gebackene und essbare Glücksbringer immer beliebter.

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