Hilfestellung kann gefährlich sein

Empfehlung Hilfestellung kann gefährlich sein
Das Mädchen sitzt zusammengekauert am Weg. Ihr Rücken lehnt an den Beinen eines Jungen, der versucht sie hochzuheben. Etwas abseits steht ein weiteres Mädchen, das aufgeregt mit ihren Armen gestikuliert und ab und an das sitzende Mädchen hysterisch auffordert, endlich aufzustehn.
Ein älterer Mann kommt in Begleitung zweier Damen um die Ecke. Da sie nicht wissen, ob die Drei ein schwerwiegenderes Problem haben, bittet der Mann seine Hilfe an und fragt: „Alles in Ordnung? Kann ich helfen?“ Der Junge blickt zornig hoch und antwortet: „Vaschwind Oida, sonst tritt i di Ham.“ Ein kurzer fassungsloser Blick des älteren Herrn, der  kopfschüttelnd weitergeht. Erst jetzt bemerkt er, dass das Mädchen am Boden und auch der hinter ihr hockende Junge zu tief ins Glas geschaut haben. Ist ja Weihnachten, und das gehört anscheinend ausgiebig begossen.

Ist es in diesen Tagen besser, einen weiten Bogen um jemanden zu machen, der augenscheinlich ein Problem hat? Ist es bei der Jugend ein persönlicher Angriff, wenn jemand seine Hilfe anbietet? Es haben wohl die meisten Menschen schon einmal zu tief ins Glas geblickt, ich will mich da gar nicht ausnehmen. Ein Einfaches: „Danke, wir kommen schon klar“, hätte es auch getan und diesen Mann nicht so vor den Kopf gestoßen. Wenn so wenig Respekt vorherrscht, wie in diesem Fall, dann braucht sich niemand zu wundern, wenn Hilfe im Notfall ausbleibt.
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