Vermissten Kinder in der Steiermark

Seit 1983 ist der 25. Mai der „Tag der vermissten Kinder".

Der sechsjährige Bub verschwand spurlos. Es war der erste Tag, an dem er den Weg zum Schulbus ohne Begleitung gehen sollte. Er kam nie in der Schule an, niemand hat ihn jemals wiedergesehen. Die Polizei suchte sogar mit Bildern und Personalien auf Milchtüten. Mehrere Mordverdächtige wurden ermittelt, keinem konnte die Tat letztendlich bewiesen werden. Passiert ist das am 25. Mai 1979 in New York. Der Name des Buben: Etan Patz. Sein Fall war für US-Präsident Ronald Reagan 1983 Anlass, den 25. Mai zum „National Missing Children's Day - Tag der vermissten Kinder" zu erklären. Im Jahre 2002 wurde der Gendenktag auch in Europa eingeführt.

Ein vermisster Minderjähriger (Altersgrenze bis 18 Jahre) gilt in Österreich dann als vermisst, wenn er den gewohnten Lebensbereich gewollt oder ungewollt verlassen hat und der Aufenthalt den Erziehungsberechtigten nicht bekannt ist. Ein Verbrechen, ein Selbstmord oder ein Unfall können dabei eine Rolle spielen. In den meisten Fällen sind es familiäre Umstände, wenn Kinder und Jugendliche ausreißen. Viele davon sind in so genannten Wohngemeinschaften untergebracht  viele davon reißen wiederholt aus. In der Regel kehren 95 % aller vermissten Minderjährigen binnen fünf Tagen wieder zurück oder werden von der Polizei aufgegriffen. Hunger, Geldnot oder Bequemlichkeit treiben sie wieder nach Hause. Zwei Drittel aller Abgängigen sind Mädchen, ein Drittel Burschen. Die Zahl der vermissten Minderjährigen nimmt stetig zu. In der Steiermark wurde 2012 nach insgesamt 564 vermissten Minderjährigen gefahndet. 546 dieser Fahndungen konnten eingestellt werden. Im heurigen Jahr wurden bereits 258 Abgängigkeitsanzeigen erstattet, wovon 246 bereits widerrufen sind.

Der aktuelle Stand der tatsächlich vermissten Jugendlichen in der Steiermark per 1.5.2013 beträgt 24.