Manches ist leichter gesagt als getan

Empfehlung Manches ist leichter gesagt als getan pixabay
Wir werden eingeteilt und können gar nichts dagegen tun,

außer vielleicht in ein Eremitendasein zu flüchten.

Menschen teilen Ihresgleichen schon immer gerne in Kategorien ein. Bei Bürokraten beispielsweise ist das Einordnen von Existenzen in vorgegebene Schubladen von vitaler Bedeutung.

Schließlich muss Ordnung in den Lebensläufen der Mitbürger herrschen. Wo kämen wir denn sonst hin auf dieser sich ohnehin immer turbulenter gebärdenden Welt.

Die Versuchung liegt daher nahe, das Prinzip, welches den Bürokratenschreibtisch in Schuss hält, auch auf die Gesellschaft mit all ihren unterschiedlichen Leuten zu übertragen. „Auf dieser Welt gibt es zwei Kategorien von Menschen, die guten und die bösen", vereinfacht Otto zynisch die Lage. Ich bemühe mich, an einen chinesischen Denker anzuknüpfen, der manifestiert hat, man soll menschliche Schwächen erst bei sich selbst suchen, bevor man anderen für Verfehlungen sinnbildlich den Kopf abschlägt.

„Das ist oft leichter gedacht als getan", sagt Otto. Damit ist er wohl mehrheitsfähig. Es gibt ja Zeitgenossen, die im Irrglauben verharren, dass es für alles eine verbindliche Richtschnur gäbe, nach der sich das Zusammenleben ordnen ließe. Besonders die Phlegmatiker geben sich zufrieden mit einem für mich erschütternd einfachen System, welches sich in Schwarz-Weiß-Denken erschöpft: Inländer sind gut, Ausländer böse – zum Beispiel. Besonders in härter werdenden Zeiten kommt gerne der grobe Klotz zum Einsatz. Schließlich ist denken schwierig, urteilen aber einfach.

Es ist sicher eine lobenswerte Eigenschaft, jenen zu misstrauen, die behaupten, frei von jeglichen Vorurteilen zu sein. Es mag dort und da tatsächlich Leute geben, die ohne diese Sünde sind. Diese würden sich aber hüten, damit zu prahlen.
Denn wenn ihnen ein solches Eigenlob über die Lippen käme, würden sie von der Mehrheit in unserer Gesellschaft sofort wieder eingeteilt – entweder in die Kategorien „weltfremd" oder „scheinheilig".

Bevor man zu rasch bei der Hand ist mit den Einordnungen von Menschen, sollte man sich vor Augen halten, dass es unter Umständen höhere Mächte gibt, die „Einteilungen" für die Selbstgerechten bereithalten.

Otto meint zu meinen Überlegungen: „Gott ist nicht mit uns, weil er Idioten hasst". Nun ja, es mag so sein. Trotzdem sollte man darüber zumindest nachdenken, oder doch lieber nicht? Das bleibt jedem von uns selber überlassen.

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