Übergrößen-Models auch in Österreich ganz groß

Groß, schlank und hellhäutig – schaut man sich diverse Werbekampagnen verschiedener Modehäuser an, fällt auf, dass die Models meist diese drei Kriterien erfüllen.

Das Problem: Die Durchschnittsfrau trägt Konfektionsgröße 42 statt 34 und misst 1,65 Meter statt 1,78 Meter. Die Modeindustrie möchte ihre Kleidung verkaufen, repräsentiert jedoch mit ihren Models ein Frauenbild, mit dem sich die meisten Kundinnen nicht identifizieren können. Mittlerweile findet ein Wandel in der Modebranche statt und auch Österreich zieht mit: Übergrößen bekommen mehr Platz im Mode-Business.

Mehr Auswahl an Plus-Size-Mode
Seit einigen Jahren erlebt die Plus-Size-Mode-Branche einen Boom, auch auf den Laufstegen: Denn Übergrößen-Models wie Tess Holiday oder Ashley Graham erobern die Modewelt. Graham wurde als erstes Plus-Size-Model auf dem Cover des Sports Illustrated gezeigt und es folgten weitere große Aufträge. Mit anderen Modelkolleginnen zierte sie das Cover der US-amerikanischen Vogue, wird außerdem für Modekampagnen von H&M gebucht und läuft auf dem Catwalk für große Designer wie Marc Jacobs. Modeketten wie H&M, Forever 21 oder Mango bieten mittlerweile in ihrem Sortiment eine kleine Auswahl an Kleidung ab Größe 42 aufwärts an. Das World Wide Web hat hier aber mehr zu bieten. So gibt es Shops wie Emilia Lay, die in ihrem Sortiment ausschließlich Mode ab Größe 40 zu Verfügung stellen und somit eine große Auswahl an unterschiedlichen Designs und Schnitten anbieten, so dass jede Kundin das Passende für sich finden kann.

Österreich: Plus-Size-Markt ist zu klein
Gewiss ist die österreichische Modeindustrie noch nicht so fortschrittlich wie auf internationaler Ebene. Das liegt aber vor allem daran, dass der Plus-Size-Markt nicht so groß ist wie zum Beispiel bei unseren Nachbarn in Deutschland – das hängt schon an der Einwohnerzahl. Doch die Entwicklung führt immerhin zu einer Sensibilisierung für das Thema. Das möchten auch die Veranstalter der „Miss Plus Size Austria“ erreichen. Zudem „soll eine erhöhte Vermarktung der Schönheit und Weiblichkeit von Plus Size Frauen in Österreich stattfinden, damit sich noch mehr ‚mollige‘ Frauen wahrgenommen sehen und lernen, zu ihrem Äußeren stehen zu können“, konstatiert Flamir Da Silva, Organisator der Misswahl, auf seiner Homepage. Weiterhin gewann im Sommer letzten Jahres erstmal eine Frau mit Übergröße das Finale des Covermodel Contests des Lifestyle-Magazins WIENERIN. Die glückliche Siegerin Nina Legat zierte daraufhin als erste Plus-Size-Kandidatin das Cover des Magazins.

Instagram: Plädoyers gegen ein falsches Körperbild
Doch nicht nur in der Modeindustrie findet derzeit ein Wandel statt. In sozialen Netzwerken wie Instagram setzen sich viele Nutzer für mehr Natürlichkeit und weniger Photoshop auf Bildern ein – als starker Gegensatz zu den Medien, die durch Photoshop & Co. ein falsches Körperbild vermitteln. Unter dem Hashtag #effyourbeautystandards posten Frauen und Männer unterschiedlichster Hautfarbe sowie Körper- und Konfektionsgröße Fotos von sich und zeigen damit, dass jeder Mensch schön ist. Denn nachträglich bearbeitete Bilder vermitteln vor allem Frauen oft, dass natürliche Dinge wie zum Beispiel Falten, Cellulite oder Dehnungsstreifen Makel seien. Auch das Model Ashley Graham teilt auf ihrem Account regelmäßig Bilder mit ihren Fans, auf denen man Cellulite an den Beinen erkennen kann und meint dazu: „Ein bisschen Cellulite hat noch keinem geschadet. Hört endlich auf, euch selbst zu verurteilen und liebt diese Dinge an euch, die die Gesellschaft als hässlich empfindet.“

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